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Lexikon

Atropin

ist ein Wirkstoff, der in u.a. vielen Nachtschattengewächsen vorkommt. Er hat die chem. Formel 3a[1aH,5aH]-tropanyl-[RS]-tropat;DL-Tropyltropat und ist ein Tropanalkaloid, das auch Atropium, Atropina, Atropinum, DL-Hyoscyamin, d,l-Hyoscyaminum oder Tropintropat genannt wird. Es ist ein Isomergemisch aus d-Hyoscyamin und l-Hyoscyamin und ähnelt damit Kokain, Hyoscyamin und Scopolamin.

In einigen Fällen ist es in als Ecstasy verkauften Pillen und im Winter 2004 als Beimengung zu Kokain verkauft worden, was große Gefahren für die konsumierende Person bergen kann.

Es handelt sich bei um ein Alkaloid, das das Herz-Kreislauf-System, vor allem aber das vegetative und zentrale Nervensystem beeinflusst.
In seiner Wirkung als Rauschmittel erzeugt Atropin u.a. Erregung, stark beschleunigte Herztätigkeit, Rededrang, Euphorie und (erwünschte oder unerwünschte) Halluzinationen, es kann aber auch zu Unruhe, Krämpfen und Herzrhythmusstörungen führen. Weiterhin treten auf: Mydriasis [Pupillenerweiterung], motorische Unruhe, gerötete und trockene Haut, Benommenheit bis hin zu ungewöhnlich starke Schläfrigkeit], Trockenheit der Schleimhäute, Lähmung der Augenmuskels, Beeinträchtigung der Magensaft-, Schweiß- und Speichel-Sekretion. Bewusstseinsstörungen, Krampfanfälle, Angstzustände, Harnverhalt sind im Besonderen bei Kindern zu beobachten.

In hohen Dosen besitzt Atropin eine erregende Wirkung auf das zentrale Nervensystem mit narkoseartiger Lähmung, die zum Koma und Atemstillstand führen kann.

Atropin ist als medizinischer, aber auch rituell und spirituell anwendbarer Wirkstoff schon seit Jahrhunderten bekannt und wird auch heute noch in der Medizin eingesetzt, z. B. zur Narkose, zur Asthmabehandlung oder als Gegenmittel bei verschiedenen Vergiftungen und Überdosierungen. In der Augenheilkunde wird es in Augentropfen oder -salben mit 0,5 bis max 1% Gehalt angewendet. Die letale Dosis bei Erwachsenen liegt bei etwa 100 mg [orale Einnahme]. Es ist Antidot [Gegenmittel] bei Vergiftungen mit Thiophosphorsäureestern [Insektizide, z.B. E605] sowie Muscarin- und Pilocarpin-Vergiftungen. Antidot zu Atropin ist Physiostigminsalicylat (Anticholium).

Wechselwirkungen

Atropin + Morphine/Opiate: Folge ist eine starke Verlangsamung der Herzfrequenz, die lebensgefährlich sein kann! Erbrechen kann bei Bewusstlosigkeit zu Erstickung [am eigenen Erbrochenen] führen.
Atropin + einige Medikamente: wie oben. Teilweise dramatische Wirkungsverstärkung, die zum Tode führen kann.

Atropin ist durch das BtMG [Betäubungsmittelgesetz] nicht erfasst und als Bestandteil von Medikamenten verschreibungspflichtig. Atropin kann im Blut und im Urin nachgewiesen werden.

Siehe auch: Markus Berger: Handbuch für den DrogenNotfall – safer-use-info – Das Wichtigste zu Gefahrenpotenzialen, Überdosierungen und Abhängigkeiten, Nachtschatten Verlag, Solothurn 2004, ISBN 3-03788-125-9
www.nachtschatten.ch/products/product_0533.html

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