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Lexikon

Fliegenpilz

Substanz

Der Fliegenpilz (Amanita muscaria) ist ein Pilz aus der Gattung der Wulstlinge (Amanita).

Die im Fliegenpilz enthaltenen Gifte sind Ibotensäure, die sich v.a. unter der Huthaut konzentriert, Muscarin, das nur in geringen Mengen vorhanden ist, sowie Muscimol. Muscimol entsteht bei der fachgerechten Trocknung des Pilzes und verursacht die psychotrope Wirkung des Fliegenpilzes.

Der Pilz ist in den gemäßigten Gebieten der Nordhalbkugel verbreitet (Nordamerika, Europa, Nordasien) und vom Sommer bis zum Herbst in Nadel- und Laubwäldern in der Nähe von Birken bzw. Kiefern zu finden.

Wirkung

Die Wirkung tritt nach ca. einer halben bis zwei Stunden nach dem Konsum ein, erreicht nach einer bis zwei Stunden ihren Höhepunkt und kann ca. 5 – 10 Stunden andauern.
Visuelle, akustische und sensorische Halluzinationen können auftreten. Insbesondere von einer Erhöhung oder Verfeinerung der auditiven Wahrnehmung (= Hören) wird berichtet. Im Laufe des Trips kommt es oft zu starken körperlichen Aktivitäten, die teilweise über das hinausgehen, was man sich selbst zutrauen würde. Es kann zu einem wellenartigen Wechsel von aktiven Phasen und ohnmachtsähnlichem Schlaf kommen, begleitet von lebhaften Träumen.

Wird der Fliegenpilz geraucht, beschreiben viele User die Wirkung als eher unterschwellig. Sie äußert sich in einer erhöhten Wahrnehmung und Empfindsamkeit der Muskulatur.
Die wirksamen Bestandteile des Fliegenpilzes sind physiologisch unverträgliche Stoffe; es ist also sehr wahrscheinlich, dass Übelkeit und Erbrechen ebenfalls zu den Effekten gehören. Nach einem Trip ist in den meisten Fällen mit einem Kater zu rechnen, der jedoch bald wieder vergeht.

Konsumformen

Die Aufnahme kann auf verschiedene Arten geschehen:

  • Den gesamten Pilz verzehren, wobei dieser in jedem Falle vorher gut getrocknet werden sollte.
  • Die Huthaut abziehen (sie enthält den größten Teil des Halluzinogens) und gerollt trocknen. Die trockene „Zigarette“ dann rauchen.
  • Den gesamten Pilz trocknen und dann bspw. in einer Pfeife rauchen
  • Die Haut des Hutes trocknen und dann verzehren.
  • Die getrockneten Pilze in Getränke bröseln und darin auflösen.

Dosierung

Der Wirkstoffgehalt der Fliegenpilze schwankt stark. Außerdem ist die individuell wirksame Dosis sehr unterschiedlich, also sollte man sich sehr langsam an seine Dosis herantasten, d.h. vorsichtig antesten und nicht gleich nachlegen.
Die tödliche Menge Gift für einen Erwachsenen befindet sich in über 100 g Frischpilz. Dies entspricht in etwa 10 Fliegenpilzen.

Dosierungsangaben bei oraler Einnahme von Fliegenpilzen

  • leicht: 1-5 g (ca. 1 mittelgroßer Hut)
  • mittel: 5-10 g (ca. 1-3 mittelgroße Hüte)
  • stark: 10-30 g (ca. 2-6 mittelgroße Hüte)

VORSICHT: der Wirkstoffgehalt kann um bis zu 500% schwanken.

Nebenwirkungen

Ein bis zwei Stunden nach dem Verzehr können Übelkeit, Durchfall und Erbrechen auftreten. Außerdem kann es zu Hautrötungen und Erweiterung der Pupillen kommen. Anschließend machen sich Erregungs- sowie Rauschzustände bemerkbar.
Des Weiteren sind Krampfanfälle, Speichelfluss, Herz–Rhythmusstörungen, Schwindel, Benommenheit, Unruhe, Angstgefühl, Störung der Bewegungsabläufe (unkoordinierte Bewegungsabläufe), Depression, Muskelkrämpfe, Lähmungen und Verwirrtheit möglich.
Bei Überdosierung ist ein Übergang ins Koma möglich. Es besteht die Gefahr von Atemlähmung und Kreislaufversagen.

Safer Use

Risikofreien Konsum gibt es nicht! Wer trotzdem konsumiert, sollte sich mit den Safer-Use-Regeln vertraut machen:

Einen "Pilztrip" solltest Du nicht allein unternehmen, sondern zusammen mit Menschen, denen Du vertraust! Konsumiere nicht, wenn Du schlecht drauf bist oder wenn Du Angst vor der Wirkung hast!

Am besten eine Person bleibt nüchtern, damit jemand im Notfall Hilfe holen oder leisten kann.

Vor dem Pilzverzehr solltest Du nur leichte oder besser gar keine Nahrung einnehmen, so kommt das Gefühl der Übelkeit nicht ganz so stark auf.

Niedrig dosieren! Bedenke die natürlichen Wirkstoffschwankungen bei Pilzen!

Der Trip setzt nach etwa 30 min ein. Auch wenn nach einer Stunde noch nichts passiert - nicht gleich nachlegen. ABWARTEN!

Wenn Du auf einer Party konsumierst, mache öfter Tanz- und Erholungspausen im Chill Out oder einem anderen ruhigen Bereich auf der Party!

Wenn Du schlecht draufkommst, nimm Vitamine zu Dir, geh an die frische Luft und versuche Deine Gedanken in positive Bahnen zu lenken.

Vermeide Tätigkeiten, bei denen Du Dich und Andere in Gefahr bringen kannst: Baden gehen, Fahrrad fahren, belebte Straßen überqueren, auf Dächer klettern etc. Bedenke die Beeinträchtigung der Fahrtauglichkeit!

Eine "Pilzreise" bedarf Vor- und Nachbereitung. Gib Dir Zeit, die Erfahrungen zu verarbeiten! Gönn Dir nach dem Trip eine ausreichende Erholungspause!

Überleg Dir gut, wo Du konsumierst. Fällst Du nach der aktiven Phase in einen ohnmachtsähnlichen Schlaf, solltest Du Dich an einem sicheren und geschützten Ort befinden.

Bewahre zur Sicherheit ein Exemplar der Pilze auf. Sollte es zu einer Verwechslung mit einer anderen Pilzart gekommen sein, kann im Notfall ein Arzt/eine Ärztin das entsprechende Gegengift verabreichen.

Sind solche Pilze verboten?

Im Betäubungsmittelgesetz (BtMG) der BRD sind weder die Ibotensäure, noch Muscarin oder Muscimol aufgeführt. Die Pilze und deren Inhaltsstoffe sind somit legal.

Jedoch gilt: Wer psychoaktive Pilze trocknet, erwirbt, anbaut oder sonstwie als Rauschmittel verarbeitet, handelt gesetzeswidrig und macht sich strafbar.

Quellen:

www.wikipedia.de
www.drogenring.org/pilze/amanita.htm
www.erowid.org/plants/amanitas/amanitas.shtml
www.zauberpilz.com
www.drug-infopool.de
www.zauberpilz.com/fliegenpilz.htm
www.drug-infopool.de/rauschmittel/fliegenpilz.html

Christian Rätsch: Enzyklopädie der psychoaktiven Substanzen
Verlag: AT Verlag; ISBN-10: 3038003522; ISBN-13: 978-3038003526

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