Lexikon

Holzrose, hawaiianische

(Argyreia nervosa)

Aussehen und Verbreitung/Anbau:

Das mehrjährige, starkwüchsige, bis zu 10 m hoch kletternde Windengewächs, enthält in ihren Zellen einen latexartigen Milchsaft. Die Blätter, herzförmig und bis zu 27 cm lang, sind an der Unterseite behaart und haben einen silbrigen Schein. Die trichterförmigen Blüten sind violett- oder lavendelfarbig. Die beerenartigen Früchte enthalten in der Samenkapsel braune, glatte Samen (1-4 Stück).
Die Holzrose wächst in warmen, vorwiegend tropischen Gebieten (Indien, Sri Lanka, Australien, Afrika). Sie wird aber auch als Zier- und/oder Rauschpflanze angebaut.
Die Pflanze ist sehr leicht aus dem Samen zu ziehen. Sie benötigt viel Wasser und warmes, am besten tropisches Klima. Als Zimmerpflanze bildet sie fast nie Blüten, somit auch keine Samen.

Wirkstoff:

In den Samen sind bis zu 0,3% Mutterkornalkaloide enthalten. Hauptwirkstoff ist das Alkaloid LSA (D-Lyserg-Säure-Amid).

Anwendung/Zubereitung:

Die Teile der Pflanze, die eine berauschende Wirkung haben, sind die Samen (aber auch die Wurzel). 4-5 (max. 8) Samen sind die übliche Dosis zum Beginnen. Gemeinhin gilt eine Menge von 4-5 Samen (ca. 2g) als ausreichend für eine LSD-ähnliche Erfahrung.
Als Höchstmenge werden 13 - max. 16 Samen angegeben, dies allerdings nur für halluzinogen-erfahrene Personen.

Die Samen werden aus den Hülsen entfernt und die weisse Schicht wird von der Oberfläche abgekratzt (enthält übelkeiterregende Stoffe). Vor Gebrauch werden die Samen zermahlen und dann mit Wasser getrunken oder der Brei wird in Wasser ziehen gelassen und man nimmt nur den Sud zu sich. Man kann die Samen auch auskauen (haben aber einen schlechten Geschmack).

Wirkung:

wird als stark LSD-ähnlich beschrieben. Allerdings ist die gedanklich-geistige Komponente stärker ausgeprägt, Veränderungen der Wahrnehmung (u.a. optische und andere sensorische Halluzinationen) treten weniger in den Vordergrund (im Vergleich zu LSD).

• "der Geist wird wacher"
• Pupillenerweiterung
• farbenprächtige Visionen
• "Eintreten in emotionalen inneren Space und Erinnerungen" - euphorischer Zustand
• Schlaf ist nach dem Trip möglich
• bei höheren Dosen kann noch am nächsten Tag ein Trancegefühl vorhanden sein

Wirkungseintritt in den ersten 2 Stunden, Wirkungshöhepunkt nach 3-4 Stunden,
klingt nach ca. 6 Stunden aus.

Nebenwirkungen/ Risiken:

Zu Beginn der Wirkung können Mattigkeit und Übelkeit mit Brechreiz auftreten. Es kann (auch im Nachhinein) zu Verdauungsproblemen (Verstopfung oder Durchfall) kommen.
Wie bei allen psychoaktiven Substanzen besteht das Risiko, dass latente (verborgene, noch nicht zum Vorschein getretene) Psychosen aktiviert werden können (siehe hierzu auch Hängenbleiben).
Der Wirkstoff LSA kann Gebärmutterkontraktionen auslösen.
Nach Abklingen der Wirkung ist ein Hangover (Kater) mit dem Gefühl von Mattigkeit und innerer Leere möglich.

Die Wirkstoffe der Holzrose haben gefässverengende und blutdrucksenkende Eigenschaften.Dadurch kann es zu Kreislaufproblemen/-störungen kommen!
Dies ist besonders bei Überdosierungen gefährlich!

Wechselwirkungen:

sind nicht bekannt, was nicht heisst, dass sich keine beim Mischkonsum ergeben können!

Safer Use:

Risikofreien Konsum gibt es nicht! Wer trotzdem konsumiert, sollte sich mit den Safer-Use-Regeln vertraut machen:

• nicht auf nüchternen Mageneinnehmen
• hohe Belastung der Leber!
• Menschen mit Lebererkrankungen sollten auf den Konsum verzichten
• aufgrund von möglichen Gebärmutterkontraktionen sollten schwangere Frauen auf keinen Fall konsumieren
• Mischkonsum vermeiden, Wechselwirkungen lassen sich schwer einschätzen
• Wirkstoffgehalt der Pflanzen/Samen kann stark schwanken, deshalb immer mit niedrigen Dosen beginnen und an individuelle Verträglichkeit herantasten.