Häufige Panikattacken durch Cannabis-Brownie

Guten Tag,

Vorerst gesagt, ich konsumieren cannabis nur sehr selten  (2x im Jahr)

Ich habe vor 2 Monaten ca. einen Hash brownie mit 0,8g Hash gegessen und eine Panikattacke geschoben, welche ca. 1 1/2 Stunden am Höhepunkt war. Dies geschah nachts und irgendwann bin ich eingeschlafen. Ich habe schon einiges darüber gelesen, dass es wohl einfach zuviel hash im brownie war, und ich deshalb die panikattacke bekam.  Nun ist mein Problem, dass wenn immer ich an den Vorfall zurück denke, ich selbst nach einiger Zeit merke, dass ich nur Löcher in die Luft starre, gar nicht mehr  bei der Sache bin und Schwindelgefühle wieder aufkommen. Auch kam es schon einmal dazu, dass ich totalen Kreislauf bekam, mein Herz wieder wie verrückt schlug und ich schluckbeschwerden bekam.. Dies ging aber nach einigen Sekunden wieder weg. 

Nun ist meine Frage, ob die Zustände stärker werden können oder ob ich irgendwann weg geht ? 

Freunde sagen mir, dass das  nur meine PPsyche ist und ich mir das nur einrede aber ich spüre es ja wenn ich daran intensiv denke.. Ich kann es sozusagen provozieren


Dr.-Frühling-Team:

Hallo,

wir können verstehen, dass Dich Deine Erlebnisse beunruhigen und Du nicht weißt, ob die Symptome stärker werden können oder ob sie irgendwann weggehen.

Zuerst einmal: Panikattacken nach Cannabiskonsum sind nicht ungewöhnlich. Es besteht die Möglichkeit, dass auch bei seltenem Konsum bei einer drogeninduzierten Panikattacke wie in Deinem Fall Erwartungsängste bestehen bleiben, auch wenn schon seit längerer Zeit keine Substanzen mehr konsumiert wurden. Sehr hohe oder Überdosierungen können aufgrund der erlebten Wirkungen eine ängstliche Körperbeobachtung zur Folge haben. Das heißt, Körpersignale wie Herzklopfen oder Schwindel werden verstärkt wahrgenommen und bewertet. Dies führt teils unbewusst zu belastenden Gefühlen wie Angst, Unruhe und Anspannung, die wiederum durch körperliche Reaktionen die oben genannten Symptome verstärken können. Und wie Du schreibst, reicht dann allein das Daran-Denken aus, um Symptome hervorzurufen ("die Angst vor der Angst"). Deine Freunde haben also durchaus nicht Unrecht, wenn sie sagen, dass es (zu einem großen Teil) an der Psyche liegt. Aber das heißt ja nicht, dass es dadurch einfacher wäre damit umzugehen.

Ob die von Dir beschriebenen Zustände stärker werden oder irgendwann weggehen, hängt auch davon ab, wie Du damit umzugehen lernst. In vielen Fällen verschwindet das unangenehme Gefühl nach einer (längeren) Konsumpause. Und auch wenn es einfacher klingt als es vermutlich ist: Versuch Dich in einer solchen Situation nicht zu sehr "reinzusteigern", sondern Dich gezielt zu beruhigen. Außerdem kann es hilfreich sein nicht alleine zu sein, sondern Freund_innen anzurufen. Du kannst an die frische Luft gehen, Dich bewegen - alles aktive Dinge, um dieser Angst und den damit verbundenen Symptomen entgegenzuwirken.

Wir wissen nicht, ob Du irgendwann wieder Cannabis konsumieren möchtest. User_innen berichten uns, dass ein schlechter und nicht verarbeiteter Trip auch zukünftige Konsumerlebnisse negativ beeinflussen kann. Ist die Angst immer noch da, raten wir definitiv vom Konsum ab. Solltest Du Dich dennoch für einen erneuten Konsum entscheiden, gilt es, die Safer-Use-Regeln ganz besonders zu beachten: sehr vorsichtig antesten; volle Wirkentfaltung abwarten; Menschen in Deiner Nähe haben, denen Du vertraust; nur konsumieren, wenn Du Dich psychisch und körperlich wohl fühlst etc.

Alles Gute
Dein Dr.-Frühling-Team


Die Informationen in unserer Antwort sind keine Anleitung oder Motivierung zum Drogenkonsum! Aufgeführte Substanzen können dem BtMG [Betäubungsmittelgesetz] unterliegen. Unbefugter Besitz, Erwerb und Handel sind strafbar! Wenn die Stoffe frei verfügbar sind, heißt das nicht, dass ihr Gebrauch ungefährlich wäre. Dieser Text wurde nach bestem Wissen und Gewissen verfasst. Dennoch können Irrtümer nicht ausgeschlossen werden. Die Drug Scouts übernehmen keine Haftung für Schäden, die durch irgendeine Art der Nutzung der Informationen dieses Textes entstehen.