Nachweisbarkeit häufigen Kokainkonsums?

Hallo, ich konsumiere seit ca 2-3 Monaten jede Woche 2 manchmal 3 Gramm kokain. Nicht verteilt sondern meist in einer Nacht. Bedeutet dies schon das es ein Chronischer Konsum ist? 

Meine Frage hat den Hintergrund, das es mir um das Abbauprodukt im Urin und Blut geht. Für mich ist es interessant zu wissen wielange das Abbauprodukt noch in mir ist da es bei chronischen Konsum ja 60 im Urin nachweisbar ist.  Ich würde dadurch gern herausfinden ob es bei einer in der Zukunft anstehenden Untersuchung (Datum noch nicht genau bekannt) noch zu sehen ist. Vielen Dank im Voraus :) 

 

Dr.-Frühling-Team:

Hallo,

Du möchtest von uns wissen, ob ein wöchentlicher Konsum von 2 bis 3 Gramm Kokain bereits als "chronischer Konsum" gilt und wie lange die Substanz bei Dir im Urin und im Blut nachweisbar ist.

Zunächst möchten wir darauf hinweisen, dass die Bezeichnung "chronischer Konsum" kein genau definierter Begriff ist.
Da es sich bei Drogenkonsum generell um ein sehr komplexes soziales Verhalten handelt, auf das mehrere Faktoren Einfluss nehmen, sind einfache Definitionen, die sich nur nach der Konsumhäufigkeit und -menge richten, nicht sinnstiftend. Aus medizinischer Perspektive gibt es annähernd genaue Definitonen für Abhängigkeit bzw. Substanzgebrauchsstörung, die in den beiden Klassifikationssystemen IDC-10 und DSM-V festgehalten sind. Eine Substanzgebrauchsstörung kann nach dem DSM-V in "moderat" und "schwer" eingeteilt werden. Dies hängt jedoch nur bedingt mit der Konsumhäufigkeit und -menge zusammen. Näheres dazu kannst Du hier nachlesen: https://drugscouts.de/de/lexikon/abh%C3%A4ngigkeit

Grundsätzlich kann ein regelmäßiger Konsum von größeren Mengen jedoch zu schwerwiegenden Nebenwirkungen und Problemen führen. Falls Du Dich nochmal über die genauen Risiken informieren und für Dich klarer haben möchtest, inwiefern Du Deinen Konsum als (un-)problematisch einschätzt, kannst Du Dich hier: /de/lexikon/kokain und hier: /de/page/reflexion-des-drogengebrauchs nochmal einlesen.

Der Begriff "chronischer Konsum" wird dennoch häufig bei Medizinisch-Psychologischen Untersuchungen (MPU) verwendet. Welche Maßstäbe hierbei angelegt werden, hängt hauptsächlich von dem Gutachter*/der Gutachter*in bzw. von der Gutachtungsstelle ab. Generell wird hier ein regelmäßiger/wöchentlicher Konsum von hohen Mengen jedoch sehr wahrscheinlich als problematisch bewertet werden. 

Wie Du in Deiner Mail schon angedeutet hast, hängt die Nachweisbarkeit von Kokain unter anderem von der Menge und der Konsumhäufigkeit ab. Auf unserer Nachweiszeitenseite kannst du nachlesen, dass die Abbauprodukte des Kokains im Blut 2-3 Tage und bei häufigem Konsum über einen längeren Zeitraum bis zu 22 Tage im Urin nachzuweisen sind. Allerdings handelt es sich bei den Angaben zu den Nachweiszeiten um Richtwerte. Die Nachweisbarkeit hängt neben Menge und Konsumhäufigkeit von weiteren Faktoren ab und ist individuell unterschiedlich, z.B. von der Stoffwechselgeschwindigkeit, dem pH-Wert und der Konzentration des Urins. Die Zeit der Nachweisbarkeit der Abbauprodukte im Urin kann in Ausnahmefällen auch mehr als 22 Tage betragen. Ein großes Labor, mit dem wir häufig zusammenarbeiten, hat dies nochmal genau überprüft und uns die Länge der Nachweisbarkeit bei regelmäßigem Konsum nochmals bestätigt. (Dies war auch der Grund, wieso Du so lange auf unsere Antwort warten musstest.)

Wie lange das Kokain bei Deinem derzeitigen Konsummuster nachweisbar ist, können wir leider nicht sagen. Wir gehen aber davon aus, dass sich die Nachweisbarkeit stetig verlängert, wenn Du weiterhin in dem Maße regelmäßig konsumierst. Das Maximum liegt jedoch bei 22 Tagen Nachweisbarkeit nach dem letzten Konsum.

Wir wünschen Dir alles Gute.


Schöne Grüße
Dein Dr.-Frühling-Team


Die Informationen in unserer Antwort sind keine Anleitung oder Motivierung zum Drogenkonsum! Aufgeführte Substanzen können dem BtMG [Betäubungsmittelgesetz] unterliegen. Besitz, Erwerb und Handel damit sind strafbar! Wenn die Stoffe frei verfügbar sind, heißt das nicht, dass ihr Gebrauch ungefährlich wäre. Dieser Text wurde nach bestem Wissen und Gewissen verfasst. Dennoch können Irrtümer nicht ausgeschlossen werden. Die Drug Scouts übernehmen keine Haftung für Schäden, die durch irgendeine Art der Nutzung der Informationen dieses Textes entstehen.