Problem mit dem Kiffen

Hi liebes Team.

Ich hab ein Problem mit dem Kiffen. Also ich kiffe nun seit ca. 8 Jahren, habe damit auch selten bis nie Probleme gehabt, weder polizeilich noch in der Schule oder auf der Arbeit. Aber inzwischen ist der Punkt gekommen, wo ich mir sage HALT! So kanns ja nich weitergehn, also hab ich mir mal ganz fix 2 Tage nix zu rauchen geholt und bin auch nicht zu meinen üblichen Kifferkumpels gegangen. Was soll ich sagen, es waren 2 Tage voller Gereiztheit und Anspannung, hab mir dann schnell mal was gekauft, um meine Situation mit nem "klaren Kopf" zu überdenken. Aber so klar is der dann auch nich. Ich bin also in der Zwickmühle, hab ich nix gekifft, kann ich nich klar denken (kommt mir zumindest so vor) und hab ich was gekifft auch nicht.

Also wende ich mich an euch, ich denke, ihr könnt das und habt Erfahrung mit solchen Sachen. Gibt es irgendwie eine Art Patentrezept zum langsamen Aufhören, oder habt ihr nen paar Vor-/Ratschläge für mich. Allerdings bitte ratet mir nich, persönlich zu nem Psychiater zu gehen, weil so krank bin ich nun wieder auch nich.

O.K. vielen Dank für eure Mühen.
Viele Grüße aus Berlin. PaD


Dr. Frühling:

Hallo PaD,

natürlich gibts für Dein Anliegen kein Patentrezept, wofür gibts das schon im Leben?

Also erstmal sagst Du selbst: HALT, so kann's nicht weitergehen. Das ist der erste Schritt zur Veränderung. Wir können Dir zwar nicht abnehmen, ein paar klare Gedanken zu fassen, aber Dir vielleicht ein paar Anregungen dafür geben.

Du schreibst, dass Du mit Deinem Alltag (Schule/Arbeit) klarkommst und zugleich unzufrieden bist, weil er - so verstehen wir Dich - nur mit THC "normal" ist. Veränderung kann (langsames) Aufhören heißen, vielleicht aber auch erstmal "nur" weniger konsumieren Stück für Stück, was schon schwer genug ist. Das Ziel "Abstinenz" ist jedenfalls hoch gesteckt und die Gefahr der Enttäuschung groß, wenn Du es dann nicht durchhälst. Natürlich soll das nicht heißen, dass es unmöglich ist, und viele packen's ja auch, ganz auf Cannabis zu verzichten.

Nur meinen wir, dass es wichtig ist, dass Du Dir genau überlegst, warum Du konsumiert, was es in Deinem Leben bedeutet, was gut daran ist, und inwiefern/wann der Konsum Dir Probleme macht. Beispielsweise kann der Genuss von Cannabis ja auch zur Entspannung oder angenehmen Kommunikation etc. beitragen, wenn man es gezielt für diesen Zweck einsetzt.
Ein Tipp könnte sein, mal genau nachzuforschen, warum Du eigentlich konsumierst, was für Funktionen der Konsum von Cannabis für Dich hat.

Es gibt schon ein paar Möglichkeiten, seinen Cannabis-Konsum auch schrittweise zu reduzieren: Nur mit Freunden rauchen; nur rauchen, wenn es einem (und nicht damit es einem) gut geht; nur am Wochenende rauchen oder nur auf Parties; nie alleine rauchen; nie mehr rauchen, als man sich gerade finanziell leisten kann ...

Möglich ist auch, die Konsumform zu ändern, wenn beim Rauchen die Hemmschwelle zu niedrig ist. Natürlich sind das erstmal alles eher Zielvorgaben, die erst noch zu Regeln werden müssen.
Wie Du das hinbekommst, können wir Dir nicht sagen, das musst Du selber rauskriegen. Erfahrungen zeigen, dass das durchaus auch ohne PsychiaterIn zu schaffen ist.

Wenn Du Unterstützung brauchst, solltest Du nicht zögern, Dir diese zu holen. Beispielsweise beim Therapieladen e.V. (Berlin).

Viel Glück
Dein Dr.-Frühling-Team

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