1.) Also ich mache das seit Jahren, dass ich immer mal wieder ein paar Tage am Stück wach bleibe, aber komplett ohne Drogen (hab noch nie welche genommen).
Inzwischen schaffe ich locker 30 Stunden und mehr. Nur es wird im Kopf halt alles ein wenig taub, also ein bisschen ist das dann wie Nebel im Kopf, und alles läuft uuuunheimlich langsam da drin...^^
Und je länger man wach bleibt, umso stärker wird das, also ich hab dann keinen Hunger mehr, keinen Durst, wenn ich dann irgendwo gegenrenn oder so, kommen die Schmerzen auch nicht mehr an, und wenn ich über die 50 Stunden rüber bin, merk ich auch die Müdigkeit nicht mehr.
Dann bin ich einfach nur noch wach, hellwach! Und ich hab voll den Bewegungsdrang, und bin voll aufgekratzt... Ich glaub da kann ich mit dem, was andere aufm Trip erleben, schon mithalten^^ Länger als vier bis fünf Tage hab ich das aber noch nie gemacht, weil ich dann entweder was vorhatte, wo ich dachte es wär gut vorher zu schlafen, oder weil es ja auch nicht so wirklich gesund ist auf Dauer ;-)
Man hat nach drei Tagen auch mächtig Rückenschmerzen, weil die Wirbelsäule ja nicht mehr entlastet wird, da man ja die ganze Zeit steht, sitzt oder sonst was anderes macht als Liegen (sobald man sich hinlegt, pennt man ein, auch wenn man sich irgendwann nur noch hellwach fühlt. Die Müdigkeit wird einfach nicht mehr registriert.)
Eins noch: Ich mache das jetzt seit knapp 10 Jahren, und bin da schon sozusagen "trainiert", aber ich würde jetzt keinem Raten, von heut auf morgen sich gleich an die fünf Tage ranzukämpfen... 24 Stunden sind für die meisten schon schwer, und da ist man meist einfach nur müde...^^ Ich hab ursprünglich auch eher "ausversehen" damit angefangen tagelang nicht zu schlafen (erläuterung lass ich weg).
2.) Und dann zum Thema Ritzen: Also Leute, die das als Modeerscheinung abtun und sich darüber lustig machen, sind bei mir generell unten durch, da es auch viele gibt, die das einfach aus psychischen Gründen machen. Meine Erfahrung ist die, dass beim Schneiden das Schmerzempfinden ausgeschaltet wird, also es tut nicht weh, man merkt es gar nicht.
Und in dem Moment wo es dann blutet, fühlt man einfach eine totale Erleichterung (wird ja spekuliert, ob dabei Endorphine ausgeschüttet werden oder nicht, aber ich kanns mir gut vorstellen). Damals war ich sehr depressiv, heute hab ich das größtenteils hinter mir, und als es anfing mir besser zu gehen, fing es auch an wehzutun, deswegen habe ich aufgehört. Das war nur eine Erklärung zu der Geschichte...
Ich will auf keinen Fall sagen, dass Ritzen gut ist, es löst auf keinen Fall irgendwelche Probleme, aber es ist genau so eine Sucht wie man auch von Drogen süchtig werden kann, bzw. ist es beim Ritzen eine noch viel härtere Abhängigkeit, weil sie rein psychisch ist. Und ich wollte einfach mal dagegenhalten, dass hier einige gesagt haben, dass wäre nur was für pubertierende Mädchen, die Aufmerksamkeit brauchen! Man sollte diese Leute einfach als Menschen sehen, denen es gerade schlecht geht, und die Hilfe brauchen.