Chloroform in Krimis

Chloroform in Krimis

Wenn man sich die Krimis in der Glotze anschaut bzw welche liest, kommt es oft vor, dass jemand mit Chloroform betäubt wird, und die danach gesund wieder aufwachen. Das geht doch nicht?? Man kriegt doch verätzungen und im extremfall kann mann doch auch sterben oder nicht??

Dr. Frühling:

Hallo! Trichlormethan (Chloroform) wurde früher als Pflanzenschutzmittel und als Narkosemittel verwendet. Diese Anwendungen sind heute verboten, da es Leberschäden verursacht und im Verdacht steht, krebserzeugend zu wirken. Außerdem besaß das Narkosemittel ein hohes Risiko: Viele PatientInnen starben an Herz- und Kreislaufversagen während der Narkose.

Das Risiko, daran zu sterben, hängt, wie bei allen Substanzen, von der Dosierung ab, z. B. wenn man eine größere Menge verschluckt oder permanent einatmet. Chloroform reizt die Haut, von gravierenden Verätzungen konnten wir nichts in Erfahrung bringen. Im Labor wird die süßlich riechende, farblose und nicht brennbare Flüssigkeit als Lösungsmittel verwendet. Unter Lichteinfluss bildet sich das Giftgas Phosgen und Chlorwasserstoff, daher wird es in braunen Flaschen aufbewahrt. Das käufliche Chloroform ist mit Ethanol stabilisiert, der mit dem entstehenden Phosgen reagiert und es unschädlich macht. Wie beschrieben hat Chloroform ein gewisses Gefahrenpotential, das nicht zu unterschätzen ist.

Der Punkt ist, dass in Krimis und jeglichen anderen Medien Abstriche beim Realismus gemacht werden. Chloroform ist allgemein als Betäubungsmittel bekannt und wird wohl deshalb immer wieder in Stories eingebaut.

Grüße Dein Dr.-Frühling-Team

Die Informationen in unserer Antwort sind keine Anleitung oder Motivierung zum Drogenkonsum! Aufgeführte Substanzen können dem BtMG [Betäubungsmittelgesetz] unterliegen. Besitz, Erwerb und Handel damit sind strafbar! Wenn die Stoffe frei verfügbar sind, heißt das nicht, dass ihr Gebrauch ungefährlich wäre. Dieser Text wurde nach bestem Wissen und Gewissen verfasst. Dennoch können Irrtümer nicht ausgeschlossen werden. Die Drug Scouts übernehmen keine Haftung für Schäden, die durch irgendeine Art der Nutzung der Informationen dieses Textes entstehen.