Konsum von Cannabis, LSD, MDMA bei Diabetes mellitus?
Konsum von Cannabis, LSD, MDMA bei Diabetes mellitus?
Hallo,
Freunde haben mich in letzter Zeit für das Thema Drogen sensibilisiert und ich habe nun vor in der nächsten Zeit THC, MDMA und LSD zu probieren. Da ich aber Diabetes habe und Insulin spritzen muss ( Insulinpumpe ), würde ich gern fragen, ob ihr mir diesbezüglich Tipps geben könnt, was ich machen kann um das ganze auch mit einem halbwegs ordentlichen Blutzucker zu machen. Kann ich unter Einfluss dieser Drogen noch logisch denken, den BZ messen und ggf spritzen und etwas essen und wisst ihr, ob / wie sich der BZ unter Einfluss der Drogen verändern kann?
Danke schonmal :)
Liebe Grüße
Dr. Frühling:
Hallo,
wir raten Menschen mit Diabetes grundsätzlich vom Konsum von Cannabis, MDMA oder LSD ab, besonders wenn sie wie Du Insulin spritzen müssen.
THC steht unter dem Verdacht, den Blutzuckerspiegel zu senken, woraus sich auch ein Heißhunger erklären ließe. Eindeutige wissenschaftliche Beweise sind uns dafür zwar nicht bekannt, aber falls das so ist, könnte unter Cannabiseinfluss Dein Blutzuckerspiegel noch stärker sinken, als es Deine Insulindosis normalerweise bewirkt. Eine genaue Dosierungsangabe ist dann nur schwer möglich. Auch wird das Spritzen und Blutzuckermessen während des Rausches für Dich schwerer durchführbar sein, wenn auch nicht unmöglich werden.
Ein noch höheres Risiko gehst Du als Diabetiker mit dem Konsum von MDMA ein, da diese Substanz eine enorme Kreislaufanregung bewirkt. Während des Rausches wird dabei vom Körper mehr Zucker umgesetzt und das verabreichte Insulin schneller abgebaut und ausgeschieden. Außerdem hat der Körper unter Einfluss von MDMA eine erhöhte Flüssigkeitsausscheidung. All das zusammen kann also noch schneller und stärker eine Unterzuckerung bringen als beim Cannabiskonsum. Auch können eventuelle Langzeitfolgen von Diabetes durch die starke Verengung der Blutgefäße im MDMA-Rausch verstärkt werden, besonders bei höheren Dosierungen und nach häufigerem Konsum.
Vom Konsum von LSD müssen wir Dir auch abraten, besonders wenn Du darauf angewiesen bist, alle paar Stunden genau auf Deine Zuckerzufuhr und Deinen Blutzuckerwert zu achten und Insulin zu spritzen. Ein LSD-Trip dauert (sehr) lang, je nach Dosis 8- 16 Stunden. Je nach Stärke des Trips wirst Du wahrscheinlich nicht mehr in der Lage sein, Messungen und Injektionen durchzuführen sowie genau auf Deine Kalorienzufuhr zu achten. Es kann dabei sein, dass Du alles um Dich herum vergisst und dadurch in eine Unterzuckerung gelangst. Einen direkten Einfluss auf Deinen Blutzuckerspiegel hat LSD unseres Wissens jedoch nicht.
Beim Konsum von illegaliserten Substanzen ist generell schwer einschätzbar, wie hoch dosiert sie vorliegen, wenn Du sie erworben hast, und was für Streckstoffe, Beimengungen und andere psychoaktive Substanzen darin enthalten sind, von denen einige evtl. weiteren Einfluss auf Diabetiker_innen haben könnten.
Nochmal: Da wir weder wissen, wie alt Du bist noch wie viel Erfahrung und Routine Du beim Spritzen des Insulins hast, raten wir Dir unbedingt vom Konsum ab, da durch den Konsum psychoaktiver Substanzen einfache Tätigkeiten zu großen Herausforderungen werden können. Dies gilt vor allem für Halluzinogene wie LSD, kann aber auch bei Cannabiskonsum auftreten.
Solltest Du Dich trotz der genannten Risiken entschließen, diese Substanzen auszuprobieren, beachte folgende Hinweise: Dosiere sehr gering und teste erst einmal aus, wie es sich anfühlt und ob Du bei einem leichten Rausch noch in der Lage bist, Deinen Blutzuckerspiegel zu überwachen und Insulin zu spritzen. Dann wirst Du auch feststellen können, wie stark sich der Konsum bei Dir auswirkt und ob höhere Dosierungen Deinen Blutzuckerspiegel noch stärker durcheinander bringen könnten. Dabei solltest Du auf jeden Fall eine vertraute und nüchterne Person bei Dir haben, die Dir beim Messen und Spritzen helfen, dies im Notfall auch selbst bei Dir durchführen und ggf. Hilfe holen kann. Suche dir für den (Erst-) Konsum am besten ein ruhiges Örtchen mit wenigen äußeren Einflüssen, die zusätzliche Anforderungen an Dich stellen könnten. Auch solltest Du den Mischkonsum mehrerer Substanzen unbedingt vermeiden, da dabei gänzlich unerwartete Wechselwirkungen auftreten könnten.
Eine umfassende Antwort von uns zum Thema "Diabetes und Drogen" von 2006, in der auf einige Sachen die wir hier geschrieben haben etwas detailierter eingegangen wird, kannst Du hier nachlesen:
/de/drfruehling/welche-auswirkungen-hat-drogenkonsum-bei-diabetikerinnen
Schönen Gruß,
Dein Dr. Frühling Team
Die Informationen in unserer Antwort sind keine Anleitung oder Motivierung zum Drogenkonsum! Aufgeführte Substanzen können dem BtMG [Betäubungsmittelgesetz] unterliegen. Unbefugter Besitz, Erwerb und Handel sind strafbar! Wenn die Stoffe frei verfügbar sind, heißt das nicht, dass ihr Gebrauch ungefährlich wäre. Dieser Text wurde nach bestem Wissen und Gewissen verfasst. Dennoch können Irrtümer nicht ausgeschlossen werden. Die Drug Scouts übernehmen keine Haftung für Schäden, die durch irgendeine Art der Nutzung der Informationen dieses Textes entstehen.