Mein Mitbewohner nimmt Drogen
Mein Mitbewohner nimmt Drogen
Ich habe bemerkt, daß mein Mitbewohner mehr Drogen konsumiert als er zugibt. Beim Einzug hat er mir nur gesagt, daß er regelmäßig kifft. Jetzt ist mir durch Zufall aufgefallen, daß er täglich in den Keller geht. Dort höre ich Schabegeräusche ein paar Minuten lang, danach kommt er kurz wieder und geht dann wieder zehn Minuten nach unten. Ich selbst lebe sehr gesund und kenne mich überhaupt nicht aus: Kann das sein, daß er Kokain konsumiert?
Diese Schabegeräusche höre ich plötzlich auch immer aus seinem Zimmer und danach ist dann immer ein Fenster geöffnet. Vor kurzem bin ich ohne anzuklopfen eingetreten und er war dabei, sich eine Zigarette aus Tabak und grünem Pulver zuzubereiten.
Mich stört seine Unehrlichkeit und ich möchte gern wissen, ob ich was unternehmen muss oder ihn als Mitbewohner weiterhein wohnen lassen kann. Ansonsten ist er sehr nett.
Dr. Frühling:
Ich finde es erstaunlich (aber auch sehr gut), dass ihr Euch zum Drogenkonsum Deines Mitbewohners unterhalten könnt. Das ist bei diesem tabuisierten Thema nicht so selbstverständlich, gerade auch, wenn es in solch einem "Abhängigkeitsverhältnis" passiert (Du kannst ja bestimmen, ob Du ihn überhaupt erst einziehen und weiterhin bei Dir wohnen lässt). Mein erster Eindruck ist also, dass er da ziemlich ehrlich ist, wenn er das gleich vorm Einzug sagt.
Zu den Schabegeräuschen - die können davon kommen, dass er seine "Rauchgerätschaften" (Pfeife, Blubber etc.) putzt, können aber auch ganz andere Ursachen haben. Kokain würde ich nicht als erstes mit solchen Geräuschen in Verbindung bringen, höchsten "Schnief"-geräusche.
Bei grünem Pulver handelt es sich wahrscheinlich um Cannabis.
Wenn er schon so offen ist, warum lässt Du Dir dann nicht mal zeigen, wie er kifft. So sensationell ist das eigentlich nicht. Vielleicht erklären sich dann alle "merkwürdigen" Dinge, die Du beobachtest hast, von selbst.
Ein paar Fragen, die mir so einfallen, wenn ich Deine Frage lese:
Was ist eigentlich regelmässiger Cannabiskonsum - täglich? Habt ihr euch vorher dazu ausgetauscht? Was für einen Unterschied macht es für Dich, wenn er öfter kifft, als Du angenommen hattest? Ab wann ist es "zuviel"? An welchen Kriterien kann man das festmachen? Welche Auswirkungen hat das Kiffen auf Dich als "Mitbewohnerin"?
Was würde es eigentlich bedeuten, wenn er auch Kokain nimmt? Ist es von Bedeutung, wie oft und wo er Kokain nimmt? Welche Konsequenzen hätte das für Dich?
Wenn Du weiterhin Veränderungen oder "Merkwürdigkeiten" feststellen solltest, hast Du die Möglichkeit ihn erst einmal darauf anzusprechen. Und soweit, wie Ihr darüber sprechen könnt, kannst Du mit "reden" vielleicht eine ganze Menge erreichen.
Wenn es trotzdem kritisch bleibt, dann musst Du, wie bei jedem anderen "merkwürdigen" oder "problematischen" Mitbewohner auch, wohl selbst entscheiden, wie lange Du damit "leben" kannst, bzw. ab wann Du etwas verändern musst (z.B. auch rauswerfen).
Die Informationen in unserer Antwort sind keine Anleitung oder Motivierung zum Drogenkonsum! Aufgeführte Substanzen können dem BtMG [Betäubungsmittelgesetz] unterliegen. Besitz, Erwerb und Handel damit sind strafbar! Wenn die Stoffe frei verfügbar sind, heißt das nicht, dass ihr Gebrauch ungefährlich wäre. Dieser Text wurde nach bestem Wissen und Gewissen verfasst. Dennoch können Irrtümer nicht ausgeschlossen werden. Die Drug Scouts übernehmen keine Haftung für Schäden, die durch irgendeine Art der Nutzung der Informationen dieses Textes entstehen.