Unterschiede Koks und Speed
Unterschiede Koks und Speed
Hallo liebes Team!
Ich habe einige Fragen zum Kokain und Speed:
1. Worin besteht der empfundene Unterschied bei dem Konsum der jeweiligen Substanz? (Bei der Beschreibung auf Ihrer Homepage scheinen beide Substanzen sich sehr zu ähneln.)
2.Kann ich Kokain genauso wie Speed lagern (d.h. im braunem Fläschchen im Kühlschrank oder eingefroren)? Gibt es dann ein Maximum an Lagerzeit?
3.Sie sprechen auf Ihrer Homepage von Langzeitkonsum. Von was für einer Zeitspanne kann man da ausgehen/gehen Sie aus?
Vielen Dank für Ihre Antworten
Anna
Dr. Frühling:
Hallo Anna,
Kokain und Speed gehören beide zu den Uppern, das heißt, sie wirken aufputschend, antriebs- und leistungssteigernd. Sie haben ein ähnliches Wirkspektrum. Die Wirkung von Kokain setzt aber wesentlich schneller ein (1-2 Minuten nach nasaler Einnahme) als die von Speed (nach 5-15 Minuten) und lässt auch wesentlich schneller nach: So wirkt Kokain in der Regel nur etwa 1-2 Stunden, wohingegen die Wirkung von Speed erst nach 5-6 Stunden abklingt.
Speed (Amphetamin) bewirkt eine Ausschüttung der Neurotransmitter Noradrenalin und Dopamin in den synaptischen Spalt. Dopamin wird als zentraler Botenstoff für das Belohnungssystem angesehen, es steigert positive Gefühle wie z.B. das Selbstbewusstsein. Noradrenalin wirkt sich z.B. auf Wachheit, Appetit und den Kreislauf aus. Außerdem hemmt Amphetamin in geringem Maße das Enzym Monoaminooxidase (kurz MAO), welches die genannten und andere Neurotransmitter z.B. auch Serotonin, (u.a. verantwortlich für das seelische Wohlbefinden) wieder abbaut. Dadurch ist bei höheren Amphetamin-Dosierungen ein leicht erhöhter Serotoninspiegel im Gehirn zu messen.
Vor allem die Ausschüttung des Noradrenalin versetzt den Organismus in einen Zustand, der ohne Substanzkonsum nur in Gefahrensituationen eintritt. Dabei werden alle Körperfunktionen, die in einer solchen Situation nebensächlich sind (Verdauung, Hungergefühl...) zurückgestellt, um mehr Energie für andere, in einer solchen Situation wichtigere, Funktionen (Atmung, Muskulatur, Durchblutung) bereit zu stellen. Speed-User vergleichen die Wirkung oft mit der von Koffein. Der Drang sich zu bewegen oder etwas zu tun, steigt.
Im Gegensatz zu Speed setzt Kokain keine Botenstoffe frei, sondern verhindert deren Wiederaufnahme (vor allem von Dopamin) in die präsynaptische Nervenzelle. Sowohl Kokain als auch Speed erhöhen letztendlich die Konzentration von Dopamin und Noradrenalin im synaptischen Spalt, jedoch in etwas unterschiedlichen Verhältnissen. So ist nach Kokainkonsum Dopamin in hoher Konzentration im synaptischen Spalt vorhanden, was laut Usern ein Gefühl der Selbstzufriedenheit auslöst, während bei Speed wohl eher die Steigerung des Adrenalinspiegels die spürbare Wirkung verursacht. Dadurch lässt sich erklären, warum viele KonsumentInnen einen Unterschied zwischen den Wirkspektren der beiden Drogen empfinden.
Natürlich sind aber die Erfahrungen eines jeden Users immer subjektiv. Welche Erfahrungen User mit beiden Substanzen gemacht haben, kannst Du in unserem Erfahrungsberichteforum nachlesen. Was bei Speed- bzw. Kokainkonsum genau im Gehirn passiert, kannst Du auf dieser Seite nachlesen: www.jellinek.nl/
Unter der Rubrik "drug in de hersens" findest Du eine Slideshow mit ausführlicheren Erklärungen (auch auf Deutsch).
Zur Haltbarkeit von Kokain: Für die Lagerung von Medikamenten unter Normalbedingungen (mitteleuropäisches Klima, trockene Lagerung, kein direktes Sonnenlicht) gilt die Faustregel: ca. 5 Jahre Haltbarkeit nach Herstellung. Wenn man davon ausgeht, dass Kokain nicht unter industriellen Bedingungen hergestellt und transportiert wird (Beimengungen, ungünstige Transportbehälter, Transport bei Körpertemperatur etc.), wird sich die Haltbarkeit wohl deutlich verkürzen. Allerdings entstehen bei zu langer Lagerung keine [möglicherweise gesundheitschädlichen] Abbauprodukte, das Kokain verliert lediglich an Wirksamkeit. Indem Du die Substanz kühl, luftdicht und dunkel lagerst, kannst Du die Haltbarkeitsdauer verlängern. Kühlschrank oder Tiefkühlschrank sind für die Lagerung geeignet. Ob sich jedoch die Lagerungszeit durch Einfrieren wesentlich erhöht, wissen wir nicht.
Außerdem möchtest Du von uns wissen, was wir mit Langzeitkonsum meinen. Wir gehen davon aus, dass Dich vor Allem interessiert, ab wann Langzeitnebenwirkungen auftreten können. Diese Frage ist nicht so leicht zu beantworten. Eine allgemeingültige Einteilung, nach der Drogenkonsum als dauerhafter, regelmäßiger oder Langzeitkonsum eingeordnet werden kann, existiert nicht. Nehmen wir an, eine Person konsumiert über einen Zeitraum von mehreren Jahren jede Woche Kokain bzw. Speed, dann würden wir von Langzeitkonsum sprechen. Es ist wahrscheinlich, dass sich bei dieser Person eher Langzeitnebenwirkungen bemerkbar machen als bei Menschen, die nur selten (z.B. 2 Mal im Jahr) konsumieren - ob und welche gesundheitlichen Beeinträchtigungen tatsächlich auftreten, ist jedoch von weiteren Faktoren abhängig [Stoffqualität, Dosis, Safer Use, Erholung, Konsumpausen, körperliche Konstitution]. Häufiger hochdosierter Konsum über einen langen Zeitraum erhöht natürlich das Risiko. Es ist (uns) allerdings nicht möglich zu sagen: ab diesem Zeitpunkt oder ab dieser konsumierten Menge gehörst Du zu den Langzeit- bzw. Dauerusern, bleibst Du unter einer magischen Grenze, ist der Konsum ungefährlich usw.
Hier zwei Anfragen, die sich mit Dauerkonsum [wann-ist-man-dauerkonsument] und regelmäßigem Konsum [nachweis-thc] auseinandersetzen.
Viele Grüße
Dein Dr.-Frühling-Team
Die Informationen in unserer Antwort sind keine Anleitung oder Motivierung zum Drogenkonsum! Aufgeführte Substanzen können dem BtMG [Betäubungsmittelgesetz] unterliegen. Besitz, Erwerb und Handel damit sind strafbar! Wenn die Stoffe frei verfügbar sind, heißt das nicht, dass ihr Gebrauch ungefährlich wäre. Dieser Text wurde nach bestem Wissen und Gewissen verfasst. Dennoch können Irrtümer nicht ausgeschlossen werden. Die Drug Scouts übernehmen keine Haftung für Schäden, die durch irgendeine Art der Nutzung der Informationen dieses Textes entstehen.