Lexikon
Halbwertzeit
Die Halbwertzeit ist die Zeit, in der eine psychoaktive, toxische, pharmazeutische oder radioaktive Substanz durch biologische, chemische oder physikalische Vorgänge im Körper zur Hälfte verstoffwechselt oder ausgeschieden wurde. Entscheidend ist, dass dieser Zeitabschnitt, in der die Substanz um die Hälfte weniger wird, immer gleich bleibt.
Darüber hinaus spielt für den Abbauprozess keine Rolle, wie lange sich einzelne Teilchen im Körper befinden. Das bedeutet: Wenn man neuen Stoff aufnimmt, wird nicht unbedingt der nachgelegte Stoff zuerst abgebaut.
Zum Beispiel hat der psychoaktive Wirkstoff Ephedrin eine Halbwertzeit von 3 bis 6 Stunden. Das bedeutet, dass sich Ephedrin bei einmaligem Konsum noch 12 bis 24 Stunden nach dem Konsum im Körper befindet. Bei regelmäßigem Konsum kann die Substanz entsprechend länger nachgewiesen werden.
Da herkömmliche Testverfahren für den Nachweis von Drogen im Körper nur eine begrenzte Sensibilität aufweisen, kann der Test ab einer bestimmten, nur noch sehr kleinen Menge des psychoaktiven Wirkstoffes oder dessen Abbauproduktes [je nachdem, was der Test nachweist] keine Aussage mehr darüber treffen, ob der Stoff sicher nachzuweisen ist oder nicht.
Oft wird der Begriff Halbwertzeit missverstanden: Nach der Dauer einer Halbwertzeit ist die Substanz nicht komplett, sondern nur zur Hälfte abgebaut! Der verbleibende Rest [die Hälfte], braucht wiederum genauso lange, bis er zur Hälfte abgebaut, zerfallen bzw. ausgeschieden ist - es verbleibt also nach 2 Halbwertzeiten ein Viertel der ursprünglichen Substanzmenge, nach drei Halbwertzeiten ein Achtel usw. im Körper. Das geht immer so weiter, bis nur noch ein Teilchen vorhanden ist, das wiederum zerfällt oder abgebaut wird.
Manchmal wird die Halbwertzeit auch als Zerfallsrate bezeichnet. Das Gegenteil der Halbwertzeit ist die Verdopplungsrate.