Lexikon
Rattengift/Strychnin
Strychnin ist ein Alkaloid aus dem Samen des Brechnussbaumes. Bekannt ist es u.a. als Rattengift. Manchmal wird es als Streckstoff benutzt.
Wirkung
Strychnin wirkt auf das Rückenmark. Dort blockiert es die Rezeptoren des Neurotransmitters Glycin. Glycin ist ein inhibitorischer (hemmender) Neurotransmitter. Wird dieser durch Strychnin blockiert, kann er seine hemmende Funktion nicht ausüben. Das führt dazu, daß Reize aus der Außenwelt ungehindert in unseren Körper gelangen und eine Reaktion auslösen können. Schon kleinste Berührungen können somit zu einer Reaktion führen. Besonders die Muskulatur ist davon betroffen. Beuge- und Streckmuskeln können an einem Gelenk gleichzeitig zur Kontraktion gebracht werden. Dadurch werden Krämpfe verursacht. Diese laufen bei vollen Bewußtsein ab und sind sehr schmerzhaft.
Sehr geringe Mengen des Samens des Brechnusbaumes haben eine psychotrope Wirkung, welche ausgezeichnet ist durch:
- Verschärfung der Wahrnehmung und der Sinneseindrücke
- Verbesserung des Tastempfindens
- bessere Wahrnehmung von Farben- und Helligkeitsunterschieden
Schon Mengen zwischen 100- 300 mg Strychnin können für den erwachsenen Menschen tödlich sein.
Strychnin wird von den Schleimhäuten rasch resorbiert. Erste Symptome einer Vergiftung treten eine halbe Stunde nach der Einnahme auf und äußern sich in:
- Zittern/Zucken
- Atemnot
- schwere Krämpfe bei vollem Bewußtsein
Ist die Atemmuskulatur an den Krämpfen beteiligt, kann es zum Tod durch Atemlähmung kommen.