Lexikon
Schwarzmarkt
Unter einem Schwarzmarkt versteht man einen Markt (Handeln mit Waren oder Dienstleistungen), der vom Staat nicht gebilligt wird und demnach auch keiner staatlichen Kontrolle unterliegt. Der Staat versucht vielmehr aktiv den Schwarzmarkt zu bekämpfen.
Schwarzmärkte entstehen in Bereichen, in denen der Staat keinen legalen Markt erlaubt (z.B. bei illegalisierten Drogen, Raubkopien) oder den Markt sanktioniert (z.B. Zigaretten, Waffen, Dienstleistungen, verschreibungspflichtige Medikamente). Sanktionierte Ware wird zwar „gebilligt“, jedoch nur unter vorgegebenen Bedingungen (Steuern, Preisgesetze, Rationierungen, Auflagen, Mindestalter, Genehmigung). Verbraucher_innen, die diese Bedingungen nicht erfüllen wollen/können oder an verbotener Ware interessiert sind, handeln auf dem Schwarzmarkt. Vom Staat verbotene oder sanktionierte Ware wird also zwangsläufig auf den Schwarzmarkt gedrängt, was zur Folge hat, dass illegale Geschäfte indirekt gefördert werden.
Trotz seiner Illegalität befolgt der Schwarzmarkt die Regeln des Marktes (Angebot und Nachfrage). Auf dem Schwarzmarkt angebotene Ware wird meist illegal eingeführt („geschmuggelt“) oder auch innerhalb des Landes hergestellt. Anstelle einer staatlichen Rechtsprechung gilt auf dem Schwarzmarkt das „Recht des Stärkeren“, was sich bei der Beilegung von Streitigkeiten auch in Gewaltkriminalität äußern kann.
Nachteile des Schwarzmarktes sind, dass keine staatliche oder institutionelle Kontrolle der Ware möglich ist, und dass für den Staat erhebliche Steuereinnahmen ausbleiben. Dies gilt insbesondere für den sogenannte Drogenschwarzmarkt: wegen der ausbleibenden Qualitätskontrolle ist es den Schwarzmarkthändler_innen möglich, ihre Produkte mit preiswerten und im schlechtesten Fall gesundheitsschädlichen Stoffen zu versetzen. Verbraucher_innen kennen in den allermeisten Fällen weder Inhaltsstoffe noch den Wirkstoffgehalt und somit auch (mitunter lebensgefährliche) Verunreinigungen und Streckstoffe ihrer Drogen nicht.
Das Risiko liegt somit bei den Verbraucher_innen (Wo können sie sich schon über Händler_innen oder Produzent_innen beschweren?), während vor allem Großhändler_innen eine große Gewinnspanne verzeichnen können. Der weltweite Umsatz mit illegalisierten Drogen wird derzeit auf ca. 500 Milliarden US-Dollar jährlich geschätzt.
Quellen:
http://hanfverband.de/inhalte/finanzielle-und-wirtschaftliche-auswirkungen-einer-cannabislegalisierung
https://de.wikipedia.org/wiki/Schwarzmarkt
https://de.wikipedia.org/wiki/Drogenhandel
http://www.suchtmittel.de/info/illegale-drogen/001476.php