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Lexikon

Tattoo/Tätowierung

Tätowierungen (o.a. Tattoos, Tats usw.) sind Bilder oder Texte, die in die Haut gestochen werden. Dazu werden Farbpigmente mit einer Nadel unter die oberste Hautschicht gebracht.

Herkunft

Über die Herkunft der Tätowierung ist nicht viel bekannt, da die Bilder mit dem/der TrägerIn "verschwinden". Der älteste bekannte Tätowierte ist der Alpine Promi Ötzi. Er ließ sich bereits vor 5000 Jahren "stechen". Der steinzeitliche Tattoo-Artist benutzte Kohlenstaub als Farbpigmente. Auch auf mumifizierten Leichen in der Kaukasusregion wurden Tätowierungen gefunden.
Grundsätzlich kann man davon ausgehen, dass jede Ethnie auf der Welt irgendwann anfing zu tätowieren. Die moderne Tätowierung, wie wir sie heute kennen, fand den Weg im 19. Jahrhundert aus der Südsee über die Seeleute nach Europa und breitete sich über die Hafenstädte aus. Brachten die Seeleute ihre Bilder noch von Fahrten mit, wurden die ersten Tätowierstudios meist von niedergelassenen Seemännern betrieben, die die Kunst in Übersee lernten. Die Bedeutung der Tätowierungen der Bevölkerung der Südseeinseln für die Entwicklung der Tattoos in Europa und Nordamerika ist somit nicht zu unterschätzen, obgleich die Motive der Tattoopioniere sich schon stark von denen ihrer Vorbilder unterschieden.
Auch die hoch entwickelte japanische Tätowierkunst hatte großen Einfluss.

Motive

Motive sind so unterschiedlich und vielfältig wie ihre TrägerInnen. Man kann davon ausgehen, dass jede/r Tätowierte zu ihren/seinen Bildern eine eigene Geschichte oder eine bestimmte Erinnerung hat. Oft haben die TrägerInnen auch verschiedene Tattoos aus verschiedenen Lebensabschnitten, wie kleine Fotoalben. Es gibt natürlich verschiedene Stilistiken, die aber auch oft miteinander verschmelzen.
Ein beliebter Stil sind "Old-School-Tats" oder "Traditionals". So bezeichnet man die meist bunten Motive, die ihren Ursprung bei den Seeleuten und anderen "Pionieren" wie dem Fahrenden Gewerbe (Schaustellern), Rockern oder Soldaten haben. Viele dieser Motive waren früher mit Inhalten aufgeladen, die sich eng mit Ängsten, Sorgen, Glauben oder Hoffnungen der TrägerInnen verknüpften, heute aber meist sinnentleert aus rein ästhetischen Gründen getragen werden bzw. losgelöst von ihren klassischen Bedeutungen von TrägerInnen individuell mit einer Bedeutung belegt werden.

Klassiker dieses Stils sind Nautische Sterne, "Glaube (Kreuz), Liebe (Herz), Hoffnung (Anker)", Pin-Ups, Seemannsgrab, Krankenschwester, Sacred Heart, Maria, Schwalben, Schiffe, Dolche, Heiligendarstellungen und natürlich Schädel. Traditionals sind heute meist aber nur an klassische Motive angelehnt und werden von den KünstlerInnen modern interpretiert. Daraus entwickelte sich die so genannte New School. So bezeichnet man Motive, die sich an die Traditionals anlehnen, aber andere Merkmale haben; vor allem sind sie im Gegensatz zu den Traditionals meist dreidimensional. Die Grenzen sind oft fließend. In diese beiden Kategorien kann man auch Motive einordnen, die an Graffiti angelehnt sind oder Fußballvereinswappen etc. darstellen.

In den Neunziger Jahren waren die so genannten Tribals sehr beliebt. Tribals sind den polynesischen Stammestätowierungen entlehnt, haben aber entgegen ihrer Vorbilder eine rein ästhetische Funktion. Tribals sind meist schwarz gestochene Muster, die sich idealer Weise perfekt an die jeweilige Körperpartie anpassen und eine Balance aus positiven (tätowierten) und negativen (Haut) Stellen bildet. Tribals können so bestimmte Körperregionen betonen. Das bekannteste Tribal ist wohl das Steißtattoo, auch liebevoll "Arschgeweih" genannt (das übrigens mittlerweile international).

Beliebt sind außerdem Horrormotive, Porträts von Idolen, den Kindern oder auch dem Hund und die so genannten Biomechaniken. So werden Motive bezeichnet, die von den aus der Science Fiction stammenden "Bioimplantaten" und von Künstlern wie H. R. Giger beeinflusst sind. Diese Motive sind meistens in schwarz mit Grauschattierungen gestochen.

Es hängt natürlich auch von den KünstlerInnen ab, wie eine Stilform interpretiert wird.

Gesellschaftliche Bedeutung

Unabhängig von der Bedeutung für die TrägerInnen haben Tätowierungen auch eine Außenwirkung. In der Bundesrepublik Deutschland rufen Tätowierungen teilweise immer noch Assoziationen hervor, die vor allem in der Nazizeit, später aber auch in der DDR geprägt wurden, nämlich dass Tattoos ausschließlich von Kriminellen getragen werden bzw. nach wie vor nicht gesellschaftsfähig sind.

Das macht es für TrägerInnen immer noch schwierig, z.B. bestimmte Berufe auszuüben, wenn man an sichtbaren Stellen tätowiert ist. Tattoos können auch mit bestimmten Subkulturen verbunden sein, d.h. die Zugehörigkeit zu bestimmten Gruppen wird durch entsprechende Tattoos bewusst ausgedrückt - entweder durch den Fakt, dass man auf eine bestimmte Art und Weise tätowiert ist oder durch eindeutige Motive, wie z.B. das Straight Edge "X" oder der "crucified skin" der Skinheads.

Aktueller Artikel

11.09.2011: Tinte für Tätowierungen: eine Gefahr für Haut und Leben?

Eine halbe Million Menschen hat nach einer Studie tattoobedingte Hautprobleme. Die Tinte enthält teratogene, karzinogene und genotoxische Substanzen. REGENSBURG (MUC/eb). Seit am 1. Mai 2009 die Tätowiermittelverordnung in Kraft getreten ist, sind bestimmte Inhaltsstoffe in Tätowiertinte verboten, wie Azofarbstoffe und Paraphenylendiamin. Doch das hat die Produkte keineswegs entschärft. Sie enthalten nach wie vor genügend andere schädliche Substanzen. mehr... http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/haut-krankheiten/default.aspx?sid=669293

Was solltest Du beachten, wenn Du Dich tätowieren lassen möchtest?

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