an 21 jahre weiblich..
so dachte ich anfangs auch.. es durfte bloß keiner wissen. davor hatte ich hölliche angst. aus zweierlei gründen.. einerseits wollt ich ja immer aufhören mit dem scheiß wenns mir schlecht ging, oder ich wieder kein geld mehr hatte, andererseits wollte ich ewig weiter machen, weils ja irgendwie auch gut war. und wenns die familie weiß, dann ist es aus, dacht ich. ich schämte mich ja auch irgendwie. ich habe es immer so probiert, mit kaltentzügen, oder mit unterstützung von codein, metha oder valium. irgendwann konnte ich nicht mehr. ich war echt am ende, ich hatte so viele schulden. ich musste arbeiten und jedem was vormachen. dann kamen meine epileptischen anfälle dazu. das war zuviel. ich ging zum arzt und ging ins metha programm. dann wußte es jeder von meiner familie. sogar meine oma. die fanden das nach mehreren gesprächen und erklärungen auch gut so. ich tat was gegen meine sucht. mein ziel war ja nach ein paar jahren auf 0 zu sein und in der zeit wollte ich es schaffen mein leben wieder geregelt zu bekommen. neue kontakte aufzubauen, leben ohne drogen. das muss erst mal gelernt sein. ich nahm ja seit meinem 15 lebensjahr drogen, seit ich 19 war heroin. mit 25 ging ich ins programm. ich habe es geschafft. hatte mich aber auch jahrelang gegen das metha gesträubt. ich hatte angst. einfach vor allem. davor dass ich 6 monate jeden tag zum arzt muss, dass ich therapie machen muss, dass ich wirklich nie wieder was nehmen werde, vor dem entzug.. vor dem was danach kommt. ich habe nach ner zeit eine umstellung auf subutex vorgenommen. davor hatt ich auch angst, und fands lange gar nicht gut, weil ich nichts gemerkt habe - so wie beim metha. aber im nachhinein hat mir subutex geholfen mit einem klaren kopf wieder ins normale leben finden. das war ganz schön hart. ich wollte eigentlich immer noch jeden tag zu machen, egal mit was. ich war psysisch schon fertig. und hatte auch viel geweint, weil ich eben nicht wußte obs nochmal was wird ohne drogen. mir wurde in der zeit klar, wieviel heroin kapput gemacht hat. ich hatte einfach keinen plan mehr was ich mit meiner zeit anfangen sollte. ständig war das zeug in meinem kopf. hätte ich keine epileptischen anfälle gekriegt.. ich weiß nicht ob ich nicht wenigstens ein paar valium ab und zu geschmissen hätte. aber ich hatte schon respekt vor den anfällen. irgendwann gings mir immer etwas besser. heute kann ich mir mein früheres leben gar nicht mehr vorstellen. - und der entzug vom subutex ist überhaupt nicht schlimm. ich war ja insgesamt 4 jahre im programm. und habe das alles ganz langsam gemacht, das fand ich wichtig. mein arzt hat mir auch zeit gelassen. ich habe entscheiden können, wann - und wieviel ich runter dosiere. außer schwitzen und hitzewallungen hatt ich keine probleme. es war reine kopfsache. bis heute hab ich kein heroin mehr genommen. obwohl ich wenn ich im urlaub als mal ein paar leute gesehen habe (mit stecher) schon lust bekommen hatte. ich konnte sie nur anstarren.. aber ich weiß dass ich das zeug nie mehr anrühren darf. es ist einfach zu gefährlich. man darf das metha nicht so schlecht machen. für die meisten ist es der letzte weg - die letzte chanse. und dann sollen sie es auch machen. metha oder subutex sollen ja helfen weg zu kommen von der scene, wieder zu lernen ohne drogen oder beschaffung zu leben. und erst wenn man das geschafft hat sollte man daran denken abzudosieren. sonst hats ja keinen sinn.. mir hats was gebracht..
Substanzen
- Heroin
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