an 47 jährigen
Ich weis gar nicht wie ich anfangen soll, ich habe deine Berichte und deine Diskussionen mit dem 27 jährigen alle gelesen und vielleicht hast du auch ein Bericht von mir gelesen. Mich kotzt hier am meisten an, das die Leute anderen Ratschläge geben während sie im Drogensumpf ertrinken. Wie gesagt: wendet eure Ratschläge an euch an...! Ich war auch jahrelang auf H, hatte gute und auch sehr schlimme Zeiten. Ich verstehe deine Wut und deinen Hass auf alles was mit diesem Zeug zu tun hat. Leider ist es wirklich so, das dieses Gefühl...ich möchte nicht so viel positives über H schreiben weil das Zeug es nicht wert ist mit schönen Worten beschrieben zu werden. Aber ich kann keinem ein Vorwurf machen wenn er das Zeug in den Himmel hebt. Ich habe seit 3 Jahren mit all dem nix mehr zu tun und ich bin eine der glücklichsten Menschen auf Erden! Klar habe ich auch 3 Entgiftungen und 1 Therapie hinter mir, nichts hat was gebracht. Heute weis ich auch warum. Ich wollte das die Ärtzte und Therapeuten mich gesund wieder entlassen, ich selber war wohl noch nicht bereit dazu. Erst als ich es wirklich wollte, habe ich aufgehört. Wenn ich hier Berichte lese, wo Leute sagen, das sie nicht aufhören können weil es so verdammt schwer ist. Nein, ist es nicht. Es gibt noch so viel schwerere Sachen die man erleben muss, wie zum Beispiel du. Ich sage ja nicht, das ich einfach so von einem Tag auf den anderen aufgehört habe. ich habe Subutex bekommen, habe runter dosiert und war dann fertig mit allem. Mag vielleicht komisch klingen aber es hat mir echt gefehlt loszugehen um etwas zu kaufen. Es war zwar super nix mehr nehmen zu müssen aber das ganze drum herum hat mir gefehlt und daran hatte ich auch länger zu knabbern. Mittlerweile habe ich eine riesen Abneigung gegen diese Drogen und alles was damit zu tun hat. Ich erwische mich immer wieder dabei einen Süchtigen angeekelt anzusehen wenn mir einer über den Weg läuft. Das heisst natürlich nicht, das ich etwas gegen diese Person habe, vielleicht sehe ich einfach nur meine Vergangenheit in der Person oder frage mich warum hört ihr denn nicht auf damit. Je länger jemand drauf ist, desto mehr verlernt er das Leben, ich sage mit Absicht nicht "das normale Leben", was ist denn schon normal, für die einen ist es mit Drogen für die anderen ohne, für die einen mit Arbeit für die anderen ohne...usw. Die Drogen gehören zu ihnen wie das tägliche Essen, sie verlernen das Leben ohne H. Man hört dann immer wieder was sie doch schon alles erlebt haben aber sehr viele Menschen haben auch viel schlimmes erlebt aber sie betäuben die Gefühle nicht weg. Sie arbeiten daran, alles so gut wie möglich aus der Welt zu schaffen oder es erträglich zu machen. Leider ist der Mensch anfällig dafür sich für den leichten Weg zu entscheiden. Eine Zeit lang mag das vielleicht ok zu sein aber irgendwann muss man sich seinen Dämonen stellen und meiner Erfahrung nach kann es jeder Mensch mit allem aufnehmen was sich ihm in den Weg stellt. Es ist nur etwas braunes Pulver was man besiegen muss, es geht. 47-jähriger zum Schluss möchte ich dir noch sagen, das ich einen riesen Respekt vor dir habe und dich Wort für Wort verstehe, das du kein Verständnis für Leute hast, die das Zeug lieben, aber leider ist es wirklich so, leider. Du wirst Suchtkranke nie verstehen können weil du das Zeug nicht kennst, ich kenne beide Seiten und weis was z.b. der 27-jährige aus Schleswig-Holstein allen in seinen Texten sagen will.
Substanzen
- Heroin
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