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an 48-Jährige aus Köln

Hallo, ich geh einfach mal nach der Reihenfolge: 1. Du hast es ja selber schon gesagt, diese Konsumform kennt wohl kaum einer und unpraktisch ist es wohl auch. Naja und mir das Zeug da hinten rein... also mir ginge das dann doch bisschen zu weit. Hat auch seine Nachteile, besonders gesund für die Darmschleimhaut ist das nicht, Drogen sind im Allgemeinen nicht besonders gesund... Tja und wer davon gehört hat, glaubt vielleicht, es läuft dann wieder raus oder so und womöglich ruft es Assoziationen mit späterer Stuhlinkontinenz hervor, war z.B. das erste, woran ich dachte. 2. Da hast du 100%ig Recht, aber das ist vielen nicht klar, weil immer wieder betont wird, dass Sniffen und Rauchen die harmloseren Konsumformen sind, was anscheinend einige mit "davon wird man also nicht bzw. weniger süchtig" verwechseln (fataler Irrtum!! H ist H, wies in den Körper gelangt ist dem Jacke wie Hose, was Abhängigkeit angeht). Damit mag man die Fixer von der Nadel wegbringen wollen, aber noch son H-Märchen, das in den Köpfen vieler User rumgeistert ist die Folge. Außerdem haben viele Leute Angst oder doch wenigstens Ekel vor Nadeln. Und das ist mittlerweile auch nicht cool (weiß nicht, obs das jemals war, wenn man Christiane F.s Buch zumindest als Dokument der damaligen Zeit, d.h. des Zeitgeistes der Scene betrachtet, offenbar schon, aber das fragst du besser die alte Garde), jedenfalls wird das verachtet, H-User von denen, dies nicht nehmen im Allgemeinen, das ist sozusagen das Allerletzte, Fixer jedoch ganz besonders. Ab wann man ein Junkie ist, hängt davon ab, wie man Junkie definiert. Wenn man, was wohl ursprünglich gemeint war?, die körperliche (psychische ist ja immer sone streitige Frage) Abhängigkeit meint, dann wohl nach etwa zwei Monaten ununterbrochenen Gebrauchs, solange dauert das mindestens. Dass man beim ersten Mal unwiderruflich süchtig werden soll, ist natürlich Quatsch mit Soße, eins der besonders einfallsreichen Horrormärchen über H. Weniger verbreitet ist die Schätzung der BzgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung), dass 75% aller Heroinprobierer niemals süchtig werden. Aus eigener Erfahrung, ich nahm monatelang verschiedene Opiate und dann etwa zwei Monate die meiste Zeit Hero (überwiegend i.v. 1-2 Mal am Tag) sowie die anderen Opis, kann ich sagen, körperlich war das bei der nachfolgenden Entgiftung ein Witz. Einen Monat später hatte ich eine Grippe, die schlimmer war. Was auch so gut wie nicht bekannt ist, das Rauchen ist alles eher als harmlos. H kühlt nämlich sehr schnell wieder ab und "verkleistert" dann die ganzen Atemwege, da hab ich schon von Leuten gehört, die morgens ne halbe Stunde brauchen, bis sie normal atmen können. Und meine Nase ist auch schon ziemlich in Mitleidenschaft gezogen worden, hätte mal fast ein Loch in der Nasenscheidewand gehabt, was sicher eher Koks zu verdanken ist, aber da freut sich die Nase doch was, wenn sie auch noch mit Hero malträtiert wird. 3. Das mit dem Kochsalz ist ne gefährliche Legende und kaum auszutreiben, sogar der Fixpunkt tut das zu den Spritzen in den Automaten... naja, und die Leute kochen sich ihr Zeug dann damit auf. Aber das bei ner Überdosis zu schießen, das richtet bestenfalls keinen weiteren Schaden an. Keine Ahnung wie man auf den Quatsch gekommen ist. Herz- und/oder Atemstillstand, ja, und bei der verlangsamten Atmung (ich war übrigens mal bei knapp 5 Atemzügen/min noch wach, falls man das so nennen kann, sehr beängstigend) wird weniger Kohlendioxid abgeatmet, wodurch sich der Blut-pH-Wert verschiebt, so dass es sauer wird. Da gibt der Arzt meines Wissens Natriumbicarbonat-Infusionen, was aber auch kein Kochsalz - das ist Natriumchlorid - ist, ebensowenig wie das Gegenmittel Naloxon. Was aber die Symptome einer OD sind, sowie Erste-Hilfe-Maßnahmen, müsste eher bekannt sein, und viele dürften diesen hübschen Anblick ja auch mal gesehen haben. Wahlweise in Kombination mit Koks, wo einer zwar nicht bewusstlos und blau wird, aber verkrampft wie ein Spastiker, zitternd, mit wirrem Blick und zusammengepressten Zähnen und einem Puls, der schneller hämmert, als man mitzählen kann. Sowas durfte ich mir mal ansehen, und danach ist der zwar auch nochmal aufgestanden, aber irgendwo kippte er später um und die nächsten vier Tage verbrachte er im KH. Danach ging er los und machte sich nen Druck. Risikobewusstsein = 0. Weiß nicht, was aus dem geworden ist, ich ging, wie oben erwähnt, in die Entgiftung, er ist wohl tot oder im Knast. 4. Zu den Todesfällen kommt es wohl, weil die Leute sich automatisch die gewohnte Dosis reinknallen, die sie aber nach der Entgiftung oder Thera nicht mehr vertragen, wegen schwankenden Reinhaltsgehalts, nicht OD sondern vielmehr Vergiftung durch giftige Streckmittel, dadurch, dass man weniger verträgt, weil die Leber toxisch oder durch Infektion geschädigt ist, oder der allgemeine Gesundheitszustand angegriffen ist durch Infektionen, wohl vor allem HIV, aber auch durch die vorausgegangene Dauervergiftung (was Drogengebrauch ja ist) bzw. schon durch den Lebenswandel vieler Junkies. Eine weitere Ursache ist die, dass viele Herointote in Wirklichkeit verkappte Selbstmörder sind. Zahlen kann man da kaum angeben; außer bei wirklich extremer OD lässt sich das ja kaum sicher feststellen. So mancher stirbt durch Atemstillstand an der Kombi mit Benzos, was er sonst ja auch nahm, da H allein ja nicht mehr viel tat. Hoffe, das hilft dir weiter, LG auch an alle anderen hier, V.

Substanzen

  • Heroin

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