Hier kannst Du uns erreichen:

Telefon:


Bürotelefon:

0341 - 211 20 22
Di: 9 - 15 Uhr / Do: 13 - 18 Uhr
Hier keine Telefonberatung!

Drogentelefon:
0341 - 211 22 10
Do: 14 - 18 Uhr
Telefonberatung nur hier!

E-Mail:


Büro allgemein:
drugscouts@drugscouts.de



Projektleitung:

projektleitung@drugscouts.de

Adresse:


Drug Scouts:
Demmeringstr. 32, 04177 Leipzig



Öffnungszeiten:
Di: 09 - 15 Uhr / Do: 13 - 18 Uhr

5 Tage und 4 Nächte auf Speed und Cannabis

Ich wollte für vier Nächte, bei einer Freundin bleiben (die ich einfach Cindy nenne) und mir zusammen mit ihr ein schönes, entspanntes langes Wochenende machen. Es war Ende Januar und es war noch extrem kalt. Meine Freundin lebte bei ihren Großeltern, in einem kleineren Dorf. Mein Vater fuhr mich am Nachmittag dorthin und Cindy stand schon in der Einfahrt. Zwei Kumpels von mir, wohnten ebenfalls in diesem Dorf. Der eine (dem ich den Namen Jason gebe), war ein halbes Jahr davor, noch auf meiner Schule gewesen und der andere (der den Namen Basti bekommt), hatte dort schon vor anderthalb Jahren seinen Abschluss gemacht. Basti hat einen Cousin (Phil), der schon so etwas wie eine "eigene Wohnung" hatte und dort sollten wir uns die nächsten vier Tage und Nächte (teilweise) aufhalten.

Wir waren nur kurz bei Cindy Zuhause. Wir machten uns relativ schnell auf den Weg zu den Jungs (die etwas älter als wir sind. Ich war zu diesem Zeitpunkt 15, meine Freundin auch, Jason war 17, Basti 18 und Phil 20). Als wir dort ankamen, war richtig laute Techno-Musik zu hören und die Jungs waren total drauf. Ich hatte mit Basti vereinbart, dass ich 10 Gramm Speed kaufen möchte, doch Jason übernahm für mich die entsprechenden Kosten. Der ganze Spaß sollte rund 70 Euro kosten, die ich mit 15 natürlich nicht hatte. Wir saßen bei Phil im Wohnzimmer und ich wollte so schnell wie möglich eine Bahn Speed ziehen. Ich gab Basti eine Runde aus und legte mir eine noch etwas kleinere, aber ziemlich unsaubere Line. Ich zog sie weg und spürte, wie das Zeug meinen Hals runterlief. Das ist echt nicht das geilste Gefühl, da man währenddessen Eimerweise trinken könnte, weil der Geschmack einfach nur abartig ist und man bekommt das Gefühl, dass das Speed einem den ganzen Hals wegätzt. Ich trank also ordentlich etwas und es dauerte nicht lange, bis das Zeug seine Wirkung zeigte. Ich bekam richtig gute Laune und war richtig fit. Mein Bein zitterte permanent und ich war vollkommen hyperaktiv. Ich hatte richtig Bock zu reden, zu reden und zu reden. In der ersten Nacht ging es mir nur gut und ich konnte kein Auge zumachen, da ich Hellwach und einfach nur super drauf war. Irgendwann mitten in der Nacht bin ich mit Cindy zurück zu ihr nach Hause gelaufen und war einfach nur glücklich. Ich habe vieles um mich herum einfach vergessen. Es war so, als hätte ich niemals zuvor irgendwelche Probleme gehabt. Ich habe sehr viel über total bekloppte Dinge nachgedacht, die im realen Leben gar nicht möglich sind, sowie das unsichtbarsein das Leben in Himmel und Hölle und durch Wände schauen und gehen zu können. Cindy und ich saßen die ganze Nacht nur auf dem Boden, haben geraucht, erzählt und zwischendurch ein und die andere Bahn Speed gezogen.

Ich hatte zu der Zeit einen Freund, der 18 war und ebenfalls Drogen konsumierte. Ich war tagsüber bei ihm, da Cindy ihrer Oma wegen der Tiere und der Hausarbeit helfen sollte und ich nicht unnötig im Weg herumstehen wollte. Ich kam abends wieder und anschließend gingen wir zu den Jungs. Ich hatte in den gesamten vier Tagen, nicht ein bisschen gegessen und mich nur von Alkohol ernährt. Ich konnte so viel trinken wie ich wollte, ich bemerkte den Alkohol überhaupt nicht. Meine Bahnen, die ich mir wirklich viel zu oft am Tag legte, wurden immer größer. Ich lief draußen ohne Jacke herum, weil mir immer und überall richtig schön warm war. Dinge die für den Alltag normal sind wie; normale Ernährung, Zähneputzen, duschen, schlafen, Händewaschen etc., erschienen mir wie niemals dagewesen. Ich kann mich auch nicht erinnern, dass ich höchstens einmal am Tag auf der Toilette war. Es kam mir so vor, als würde es diese ganzen Dinge nicht geben. Ich dachte nur an die unmöglichsten Dinge. Ich führte viele Selbstgespräche und dachte, dass die anderen mich beklauten. Ich hatte mein Handy in der Hand und dachte es sei weg und schrie rum. Ich bekam extreme Stimmungschwankungen, war aber trotzdem gut drauf. Ein Gefühl, das man nicht beschreiben kann. Ich vergaß sogar irgendwann, dass ich noch Schülerin bin. Ich war am 3. Tag der Meinung, dass ich um die 30 wäre und eine Harz IV Empfängerin sei, die nach der 9. Klasse die Schule beendet hatte, obdachlos sei und seitdem bei einer Freundin lebte. Ich wusste nicht mehr welcher Tag war, hatte null Zeitgefühl und ich wurde einfach nicht müde. Ich habe in keiner von diesen Nächten auch nur eine Sekunde bewusst geschlafen. Ich hatte irgendwann aber auch Sekundenschläfe (was mir Cindy permanent erzählte) und ich hatte vergessen, dass ein Mensch überhaupt schläft. In der dritten Nacht, fing ich an Musik zu hören, die gar nicht da war. Ich war schon total in meiner eigenen Welt und mir war alles scheiß egal. Wir saßen diesmal bei Jason im Partykeller auf Stühlen und ich hörte Techno-Musik vom Feinsten. Ich fing an zu tanzen und alle fragte sich schon, was mit mir los sei. Ich fragte ob sie vielleicht die Musik etwas lauter machen könnten. Sie fragten nur; "Welche Musik?" Mir kam alles vollkommen unwirklich vor.

Ich war am 3. Tag wieder mit meinem damaligen Freund unterwegs und brachte drei Gramm Cannabis mit, welches ich mit Cindy rauchte. Mein derzeitiger Freund, hatte mir eine Tüte gedreht und mir das restliche Gras mitgegeben. Ich rauchte das Gras irgendwann nachts mit Cindy in ihrem Zimmer am Fenster. Ich konnte gar nichts mehr einschätzen, weder Mengen noch sonst etwas. Obwohl ich schon drei Tage und Nächte auf Speed wach war, war ich immer noch total hyperaktiv. So bekam ich gar nicht mit, dass ich den ganzen Joint fast allein wegrauchte. Ich schmeckte nicht einmal den Geschmack von Gras. Ich schmeckte gar nichts mehr. Kein Tabak, kein Alkohol, kein Gras. Den Geschmack, als das Speed mir bei jeder einzelnen Line den Hals runterlief, schmeckte ich mysteriöser Weise immer intensiver. Da ich an diesem Tag und in der Nacht zu vor, schon extrem auf Musik abgegangen bin, die gar nicht da war, verstärkte sich das komplett. Ich tanzte nur noch und "beatboxte" (was natürlich kein richtiges beatboxen war, da ich dieses Talent nicht besitze). Ich machte meine eigene Techno-Musik. Meine Freundin saß auf dem Boden und dachte, dass sich ihre Hände von den Handgelenken lösten und wegflogen. Sie sah ihr Hände fliegen und irgendwann dachte sie, sie fliege selbst. Wir waren nun vollkommen drauf und hätten kein normales Gespräch mehr führen können. Wir haben nur gelacht. Cindy ist geflogen und ich habe meine eigene Techno-Musik gemacht. Als das Gras an Wirkung verlor, wurde ich plötzlich panisch, da ich dieses Gefühl noch viel, viel länger beibehalten wollte. Cindy hatte eine Pfeife und so machten wir pures Gras in diese Pfeife und rauchten es. Zwischendurch zogen wir auch noch dazu des öfteren eine Bahn. Danach ging gar nichts mehr. Ich konnte nicht mehr normal sprechen. Ich habe alles was ich sagen wollte gerappt. Diese Nacht war einfach nur komisch und total lustig zugleich. Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Meine Freundin konnte die Nacht schlafen, doch ich bekam immer noch kein Auge zu. Wir wollten am nächsten Morgen auch noch nach Berlin zur grünen Woche fahren. Ich lag nur im Bett und habe gestarrt.

Am Morgen sind wir dann losgefahren. Mir ging es so schlecht, einfach richtig elend war mir zumute, als müsste ich jeden Moment sterben. Cindys Oma rauchte im Auto und es war der blanke Horror. Ich nahm Gerüche so extrem krass wahr, aber für mich roch alles gleich. Es roch alles nach einer Mischung zwischen Gras und Speed. Es war Schrecklich. Auf der grünen Woche bekam ich richtig extreme Stimmungsschwankungen. Aber vom Feinsten. Ich war so etwas von aggressiv und gereizt und im nächsten Moment am Boden zerstört. Das Gefühl von "Glück" oder "Freude" hatte ich gar nicht mehr. Ich kann mich nicht an keinen Tag erinnern, wo es mir so schlecht ging, wie an diesem Tag. Ich stritt mich jede fünf Minuten mit meiner Freundin und sah überall meine Lehrer aus der Schule, obwohl es ganz andere Menschen waren. Ich tippte ihnen auf die Schulter und rief den Namen wie z.B. "Herr Neumann" Ich hatte richtig heftige Paranoia. Ich bin eine starke Raucherin und ich habe an dem Tag des öfteren versucht, eine Zigarette zu rauchen, aber es hat so ekelhaft geschmeckt. Ich habe auch oft versucht zu erbrechen, indem ich mir einen Finger in den Hals gesteckt hatte. Der Tag war einer der schlimmsten meines Lebens.

Als ich wieder Zuhause war, drehte ich richtig durch. Ich hatte immernoch diese extremen Stimmungsschwankungen und konnte nicht rauchen und schrie und weinte. Es dauerte fast eine Woche, bis ich wieder einen normalen Schlaf hatte und es mir besser ging. Zwei ganze Monate konnte ich nicht mehr rauchen.

Ich empfehle Speed auf keinen Fall, in so einer übertriebenen Dosis, wie ich es konsumierte. Es ist vielleicht okay, wenn man feiern gehen und die Nacht lang durch machen möchte. Eine ordentliche Bahn Speed genügt. Ich habe es nie wieder genommen, was auch gut so ist. Gras rauche ich ab und zu noch aber beides zu kombinieren ist wirklich nicht die schlauste Idee und schon gar nicht, bei solchen Mengen.

 

Substanzen

  • Alkohol
  • Cannabis
  • Speed [Amphetamin]

Zurück

Kommentare

Kommentar von Tut nichtzursache |

Getroffen

Vielen dank für die Teilhabe. Ein sehr erwähneswerter Text...... ich hoffe es ging weiter so.....also mit den sehr lehreichen Erfahrugsberichten ;-)

Sollte es weitere Texte von dir irgendwo zu lesen geben, wäre es schön wenn du mal einen Link da lassen würdest.

Einen Kommentar schreiben

Bitte addieren Sie 4 und 8.