Hier kannst Du uns erreichen:

Telefon:


Bürotelefon:

0341 - 211 20 22
Di: 9 - 15 Uhr / Do: 13 - 18 Uhr
Hier keine Telefonberatung!

Drogentelefon:
0341 - 211 22 10
Do: 14 - 18 Uhr
Telefonberatung nur hier!

E-Mail:


Büro allgemein:
drugscouts@drugscouts.de



Projektleitung:

projektleitung@drugscouts.de

Adresse:


Drug Scouts:
Demmeringstr. 32, 04177 Leipzig



Öffnungszeiten:
Di: 09 - 15 Uhr / Do: 13 - 18 Uhr

Aufarbeitung

Hallo an alle. Ich, 21, habe vor 3 Monaten mit sämtlichen Drogen aufgehört. Zum einen, weil ich meinen Führerschein wegen dieser verlor und zum anderen, weil ich mich durch meine vergleichsweise geringen Erfahrungen doch etwas verändert habe. Ein weiterer Grund ist, dass ich immer in den Rausch geflüchtet bin, um vor mir selbst zu entkommen.

Auf meiner Erfahrungsliste finden sich Cannabis, Ecstasy, Speed und Koka.

Ich möchte mit dem Thema abschließen, indem ich hier etwas mit euch teile, das für mich eine Aufarbeitung darstellt. In dieser kurzen Geschichte geht es ums Cannabis. Vielleicht kann sich ja der eine oder andere damit identifizieren ;)

 

Jeder Atemzug wird zu einem Schritt durch die Zeit.
Ich bin ein Zeitreisender ohne Ziel. Ich fülle die
Lunge mit dem Rauch verbrannter Kräuter, in der Hoffnung,
vergessen zu können, dass der Weg ohne Ziel bleiben wird.
Während mich meine Gedanken erdrücken, suche ich mit starr
geöffneten Augen nach einem Wegweiser, der mir wenigstens
die Richtung zeigt, in die ich reisen muss - doch ich finde keinen.

Langsam setzt die Wirkung der Droge ein und es ist mir
plötzlich egal. Was ist mir egal ? Die Zeit, die Vergangenheit, die Zukunft.
Ich existiere nur noch räumlich und alles zeitliche fällt von mir ab.
Sorgen und Verpflichtungen lassen mich los und die einzige Angst,
die ich spüre, ist die Angst davor, dass dieser Zustand nicht ewig bleibt.

War ich vorher noch ein Knecht meines Kopfkriegs, bin ich nun an der Macht
und befehlige sämtliche Streitkräfte in meinem Schädel. Egal, was ich mir wünsche,
es passiert. Egal, was ich befehle, es geschieht. Niemand ist in der Lage,
den dichten Nebel zu durchschauen, der sich über das Land gelegt hat und
so bleibe ich unangefochtener König in meinem Reich.

Da Zeit für mich kein Gegner zu sein scheint, leiste ich mir die Gefälligkeit,
selbst die kleinsten Dinge ausgiebig zu betrachten, zu bestaunen und zu bedenken.
Bis ins kleinste Detail sichere ich diese Erkenntnisse in der eigens hierfür
errichteten Bibliothek. Sie ist nicht groß, meine Bibliothek,
aber das muss sie auch nicht sein. Denn während ich diese Erkenntnisse sammle,
bildet sich vor mir die größte:

Die Wirkung des Rausches lässt nach und ich erkenne, dass auch die Loslösung
von der Zeit an ebendiese gebunden ist. Der Schleier hebt sich und die Lüge,
ich sei der Herrscher, wird schnell durchschaut. Bald schon herrscht erneut
Krieg und ich werde mit einem lauten Rumms mitten in die Schlacht zurückgeworfen.
Ich fühle mich wieder orientierungslos und irre blind umher, während um mich
herum mein ganzes Königreich in Flammen aufgeht und meine wunderschöne, kleine
Erkenntnisbibliothek bis auf die Grundmauern niederbrennt.

Mit dem Bild des völlig verwüsteten Schlachtfeldes in den Gedanken und einer
eigenartigen Leere in mir werde ich allmählich wieder nüchtern und schaue mich
desorientiert um. Meine eigene Welt fand ich irgendwie schöner.

 

Substanzen

  • Cannabis

Zurück

Kommentare

Kommentar von Goaliebhaber |

Sehr schöner Text, gut

Sehr schöner Text, gut geschrieben und vor allem: so wahr ! 

Auch ich, anerkannte Cannabiskonsumentin-/Liebhaberin sehe mich darin wieder. Leider... 

Einen Kommentar schreiben

Was ist die Summe aus 2 und 5?