Chemie macht kaputt
Ich habe vor ca 1,5 Jahren zum ersten Mal Koka gezogen. Das erste Mal habe ich nicht viel gemerkt, erst nachher im Bett, da gings rund (ohne Ende "Vögeln). Ich habe es daraufhin jedes Wochenende gemacht, habe mich hoch verschuldet und mein letztes Geld für den Dreck ausgegeben. Scheiß drauf, dachte ich, hauptsache ich kann mich wieder glücklich fühlen. Das ist ja bekanntlich die stärkste aller Wirkungen von Kokain "sich obenauf fühlen".
Nach einiger Zeit, ca halbes Jahr, ging es mir nach dem Konsum, also mit Abflauen der Wirkung immer beschissener. Ich habe richtige Heulflash"s bekommen, Selbestmordgedanken und son Gefühl von Sinnlosigkeit und schwarze Leere. Ich fand, ich sei nichts mehr wert und könnte ebenso abkratzen. Ich litt Tagelang unter Depressionen und dachte schon mitten in der Woche an Koks. "Morgens vor der Schule eine ziehen und der Tag ist mein Freund" dachte ich mir. Konnte ich zum Glück nicht machen, wegen der Kohle. Irgendwann ging gar nichts mehr und ich musste die Schule unterbrechen und mich in ärztliche Behandlung begeben, wegen Depressionen. Alles schien mir zu entgleiten. Antidepressiva war von dato an mein Freund. Doch den Konsum habe ich nicht abgebrochen. Jedes Wochenende drauf und den Rest der Woche Depri. Und dann irgendwann als wir die Kohle einfach nicht mehr zusammenkratzen konnten und von unseren "Freunden" auch noch abgezogen wurden, kamen wir durch Zufall an Speed. "Cool, dachte ich mir, schön billig (1 Gramm 10 Euro, bei Koks waren es für eins von 60-150 Euro) und die Wirkung fast dieselbe. Also sind wir dann auf Speed umgesprungen. Die erste Zeit war alles supi, am Wochenende wieder immer drauf, kaum gepennt, aber die Wochen wurden wieder besser. Ich konnte wieder einigermaßen normal leben und war voller Euphorie für meine Zukunft und alles war wieder gut. Das dachte ich zumindest. Denn wie diese Drogen einen verändern, merkt man leider erst viel zu spät.
Man wird paranoid !! Man achtet genau darauf, wieviel jeder zieht, die anderen dürfen bloß nicht mehr als man selber nehmen. Man denkt, jeder nimmt heimlich was oder mehr. Überwiegend fand das alles in meiner Beziehung statt. Jeder dachte vom anderen, "Der hat was da", "Der nimmt es heimlich", "Der nimmt viel mehr". Stress ist dadurch vorprogrammiert. Und auch die sexuelle Lust nimmt auf Dauer mehr und mehr ab. Alles drehte sich nur noch darum und nach ener gewissen Zeit wurden auch die Depressionen wieder stärker. Man kriegt wieder mal nichts auf die Reihe, belügt und bescheißt Leute, die man liebt oder gerne hat. Die Beziehung wird immer beschissener, obwohl man sich liebt. Man verliert den Bezug zur Realität!!
Obwohl ich nur über einen kurzen Zeitraum (ca 1 Jahr) beide Drogen (Koks, Speed) und nur am Wochenende gezogen habe, wirkten beide sich enorm auf mich, mein Leben und mein Umfeld aus. Ich sage nur, Finger weg!! Auch wenn alle sagen, es sei halb so schlimm und wenn man auf sich achten kann und sich unter Kontrolle hat, passiert nichts, aber irgendwann, vielleicht erst nach 1, 2, 3 Jahren, aber irgendwann bist du kaputt !! Keine Party ohne Chemie geht dann mehr!!
Finger weg, dein Körper wid sich rächen!!
MfG Ich
Substanzen
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