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clean - und dann? wie kann ich diese Leere füllen? Ohne dieses Teufelszeug.

ich bin inzwischen 46, weiblich. vor 3 monaten war es soweit. ich wurde entlassen, auf bewährung. mit führungsaufsicht für 4 jahre. ich war 38 monate im maßregelvollzug nach § 64 StGB. also den sogenannten 64er. wie es dazu gekommen ist? tja, das ist eine lange lange lange geschichte. aber ich hab es geschafft. bin jetzt genau seit dem 24.01.2006 clean. aber 25 jahre drogenkonsum haben ihre spuren hinterlassen... mit 14 zigaretten, mit 15 bier, mit 16 lsd und haschisch, mit 17 amphetamine, mit 18 schon alles zusammen. mit 19 habe ich nix mehr getrunken. dafür hat mein partner schon gesorgt. der hat sich den ganzen tag zugesoffen. mit 20 habe ich angefangen an mir rumzuschnibbeln und drogen. mit 24 und 26 habe ich meine kinder bekommen und drogen genommen. in meiner partnerschaft ging ich durch die hölle. mit den drogen ging ich durch die hölle. die leidtragenden waren meine kinder. mit 28 jahren habe ich angefangen extasy einzuwerfen und alles andere auch weiterhin. mit 30 habe ich mich von meinem paranoiden, schizophrenen, sadistischem partner getrennt. endlich. nun bin ich frei, dachte ich. hörte auf mit dem ganzen scheiss, dachte ich. zwar keine illegalen drogen mehr, dafür nahm ich jetzt benzos, ritalin (waren eigentlich für meine kinder gedacht), schlaftabletten. machte eine umschulung zur altenpflegerin. früher hatte ich mal anwaltsgehilfin gelernt. so ging es weiter, ich ging arbeiten, war alleinerziehend und überforderte mich maßlos. bis ich dann zusammengeklappt bin. der medikamentencocktail wurde immer bunter, zu dem ganzen zeug kamen dann tramal, tilidin und auch schon wieder über andere leute besorgte sachen wie AN 1 und rhoypnol dazu. ich hatte eine tiefe lebenskrise. kündigte meinen job. und... fing wieder an zu kiffen. lernte mal wieder die falschen leute kennen und es dauerte nicht lange bis ich wieder bei amphetaminen und extasy gelandet war. alles andere wurde auch noch konsumiert. hier mal n stechapfeltee, da mal psyllos, tabletten, tropfen, drogen. irgendwann fing ich an das zeug zu verkaufen. pep, hasch und teile. es machte spaß. ich war jemand, dachte ich. ich bin wichtig und habe jetzt freunde, dachte ich. den ganzen tag und nacht feiern, volle bude. meine kids mittendrin. mein sohn fing mit 11 an zu kiffen. meine tochter mit 15 zu saufen. irgendwann in diesem ganzen wahnsinn, machte ich eine therapie nach § 35 StGB. man hat mich wiederholt erwischt, mußte vor gericht. sagte dem richter ich will clean werden und bekam ne chance. ok. 6 monate therapie. wieder raus. neue wohnung. die wievielte wohnung war das überhaupt? die zehnte? oder die dreizehnte? keine ahnung. ich war genau drei tage draußen und hab wieder angefangen zu kiffen. und bald stellte ich fest, dass mir das amphetamin gar nicht mehr gefiel. ich fing an opium zu rauchen. mit 40! und plötzlich war ich beim heroin gelandet. ich sagte immer, ich spritz es ja nicht. nur ziehen. wie ich immer alles durch die nase hochzog. schnell merkte ich, dass das nicht gut ist. nun gab es polamidon und methadon, natürlich nicht vom arzt, sondern von der straße. und bald nahm ich pola, meta und heroin. und ich fing wieder an zu trinken. es dauerte nicht lange und ich war fertig. ich machte nun kurierfahrten, um mir das ganze überhaupt noch einigermaßen finanzieren zu können. nachdem ich 41 war, krachte es. verhaftung. u-haft 1 jahr. verurteilung 6 jahre und maßregelvollzug. nun, ich hab es geschafft. bin clean. ich lebe jetzt wieder in einer eigenen wohnung. muss in die forensische ambulanz, zur bewährungshilfe, zum psychiater, zum einzeltherapeuten, in gruppensitzungen. es läuft eigentlich alles gut. für meine ganzen krankheiten, asthma, depressionen, angst- u. unruhezustände, bluthochdruck und brustkrebs, (ja, den hab ich im maßregelvollzug bekommen. operationen, chemo, bestrahlung das ganze programm) bekomme ich reichlich medikamente. sertralin, seroquel, delix 5, tamoxifen, salbutamol, viani..... aber ich bin clean!?? zur zeit habe ich mal wieder ne depri-krise. für was das alles noch? alles so sinnlos. ich krieg rente, kann nicht mehr arbeiten. mein sohn war in thailand im kloster und seitdem kifft er nicht mehr. aber nun ist auch er alleine. meine tochter hatte 2 jahre nix mehr getrunken, hatte auch einige psychiatrieaufenthalte hinter sich und... muß viele medikamente nehmen, wie dipiperon, trevilor, tavor, seroquel und antidepressiva. seit ein paar monaten fängt sie wieder an zu trinken... mein ex-partner hat sich inzwischen umgebracht. ist vor nen zug... ich kämpfe weiter... will nie wieder dahin zurück, wo ich mal war. absolut unten und kurz vor dem tod. in meiner kindheit war ich mal clean. in den jugend schon nicht mehr. und dann 25 jahre nicht mehr. die letzten 5 jahre verbrachte ich unter aufsicht, stationär, ich war nie allein. jetzt bin ich 46, draußen, allein und das erste mal in meinem leben clean. aber wie kann ich diese leere füllen? ich kenne dieses leben nicht. ich kann mit den leuten um mich herum nix anfangen, weil ich dieses leben nicht kenne. es ist alles so fremd. so unwirklich. manchmal habe ich richtig angst vor diesem leben. ich hatte immer was zu tun, damals. war immer unterwegs damals. füllte mein leben mit drogen, mit leuten die drogen nahmen, mit drogen beschaffen, drogen konsumieren und drogen verkaufen, und auch mit drogenentzug. und nun ist niemand mehr da. hab keinen auftrag mehr. freunde, was ist das? dieses leben ist an mir vorbei gegangen. meine familie. hat kein verständnis. denkt ich bin gesund, nach so langer therapie. ich hab meine katze. ich hab den krebs überwunden und meine drogensucht. ich hab ne nette kleine wohnung und mein auskommen. eigentich müßte es mir doch gut gehen. ich habs überlebt. und trotzdem ist da eine leere..... die ich nicht zu füllen vermag. nach der entlassung war ich sehr zuversichtlich, optimistisch gestimmt. der alltag hat mich längst eingeholt. aber ich bin clean. absolut clean. und das ist doch die hauptsache oder nicht?

Substanzen

  • Abhängigkeit / Sucht

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