Der schmale Grad zwischen Wille und Suchtdruck
Hallo Leute,
heute ist der 02.Mai.2021, ich (w) werde nächsten Monat 20. Ich habe schon viele Berichte gelesen, nüchtern und deprimiert, voll auf Sendung und motiviert. Aus Langeweile oder während meines Films, den ich mir geschoben habe. Ganz egal, ich weiss nicht, ob und wieviele Leute das hier lesen aber in diesem Moment lenkt es mich vom Druck ab, der in mir herrscht.
Ich werde mich versuchen kurz zu fassen, dass es für den Leser angenehm ist.
Das erste mal Pep hab ich gezogen mit 16, mein Freund hatte es von Arbeitskollegen, beschrieb die Wirkung als einfach nur wach sein. Ich hatte zwar Schiss, nahm eine Nase und es passierte nichts. Nach der zweiten und dritten überkam mich eine Welle der Zufriedenheit und aus diesem einen Mal wurde eine jahrelange Talfahrt. Auch nach der Trennung 2020 konsumierte ich weiter, wobei ich immer dachte, dass auch mein Umfeld ,,Mitschuld" an meinem Konsum hatte. Es wurde sogar noch schlimmer, ich zog in meine neue Wohnung und erkannte mich irgendwann selbst nicht wieder. Ich saß auf meinem Balkon und habe weder mich selbst, noch alles um mich rum wirklich gespürt. Ich hatte das Geld, die Zeit und die nötigen Kontakte. So magerte ich mich leider ab bis ich nicht nur furchtbar aussah, sondern mich auch in meiner Haut furchtbar gefühlt habe, mein Gesicht war voller roter Placken vom drücken und kratzen. Rückblickend hatte ich mehr und häufiger konsumiert, um meinen Gefühlen und Problemen zu entfliehen. Irgendwann war ich so weit, dass ich z.b. Hausarbeit BEWUSST liegen lies, weil ich wusste, ah morgen kann ich mir wieder was holen gehen, dann kann ichs ja problemlos erledigen gehen. Als mein Kontakt flöten ging, erschwerte sich auch der Zugang zum Stoff. Ich lernte jemand neues kennen und mit der Zeit holten wir uns gegenseitig aus diesem Kreislauf heraus.
Ich habe vergeblich nach Alternativen gesucht, heute ist mir klar, dass das Quatsch war. Ich habe mich verloren und noch nicht wieder ganz selbst gefunden. Heute ist ein Tag, an dem ich eine schwere Entscheidung treffen musste, und ich merke, dass ich wieder das Bedürfnis habe, dieser Situation und den Gefühlen zu entfliehen. Sozusagen, besser damit klar zu kommen. Ich musste irgendwas tun, also habe ich nun etwas dazu geschrieben. Ich würde den Konsum selbst nicht rückgängig machen wollen, aber ich würde mich gerne mal mit jemandes anderen Augen gesehen haben, um dieses schreckliche Bild von mir nie zu vergessen. Suchtdruck ist schlimmer als ich dachte, wenn man WIRKLICH versucht sauber zu bleiben.
Klar kann man es probieren und auch öfter machen, wenn man stark genug ist. Das schlimmste daran ist zu glauben, dass man es jederzeit lassen kann, wenn man es will, dem ist nicht so. Jedenfalls geht es mir jetzt etwas besser, vielleicht unterhalte ich ja jemanden mit meiner kurzfassung von Story.
Bleibt sauber oder gönnt euch! Wenn ihr euch gönnt, zieht eine Nase für mich mit. Aber seid glücklich damit, egal was ihr tut.
Substanzen
- Speed [Amphetamin]
Kommentare
Kommentar von Finest |
Stark bleiben
Hey, ich finde deine kurze geschichte sehr gut und ich kann dich voll und ganz verstehen. Auch ich habe pep sehr gemocht und mag es Immernoch. Ich würde mich selbst als relativ stark im Umgang mit Drogen sehen. Deswegen viel es mir nie schwer auch über lange Zeit nichts nehmen zu können. Da ich mich nach meinem ersten pep Konsum, auch früh an Chrystal gewagt habe und diesen starken Unterschied kenne, habe ich pep noch mehr wertgeschätzt. Pep geht in unserer Stadt sehr selten und c ist hier eher weiter verbreitet. C nehme ich aber meist nur wenn ich Weiss ich habe Zeit und Gras da um das runterkommen zu erleichtern. Auf pep habe ich keine Probleme beim runterkommen und ich fühlte mich selbst nach 2g an einem Abend, danach sehr gut. Ich verstehe aber dass genau dadurch die Gefahr besteht dass pep Konsum zur Regelmäßigkeit wird. Wenn man einmal in dieser Spirale ist, ist es schwer hinauszukommen. Man muss stark bleiben auch wenn das heisst, eine schwere ZeitEinen Kommentar schreiben