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Ein junger Hippie in der Hardcore-Festung.

Hallo zusammen... Die Erfahrungsberichte die ich hier gelesen habe sind meist interessant, aufschluss- und lehrreich, daher wollte ich meine erste Erfahrung mit Ecstasy mit euch teilen. Meine Name ist H. ich bin 19 Jahre alt und habe bisher lediglich Erfahrungen mit Cannabis in seiner vielfältigen Form gemacht. Ich bin in vielerlei Hinsicht ein wenig "anders" als andere in meinem Alter, begeistere mich für Classic und Psychedelic Rock, Jimi Hendrix, Richie Havens, The Who, Pink Floyd, aber auch vieles mehr aus anderen Genres (zur Information über mein Gemüt und mein Sinn für Musik). Ein Freund, nennen wir ihn A., ist seit einiger Zeit in der Electro-Szene unterwegs. Wem Tube&Berger, Chris Liebing, Len Faki und Konsorten ein Begriff ist, weiß wovon ich rede. Häufig erzählte er mir bei unseren ruhigen, lustigen Abenden bei dem ein oder anderen Joint, wie toll doch diese Parties in seinem Lieblingsclub in Wuppertal sind, dass die Szenetypen einfach MITEINANDER feiern anstatt wie in "normalen" (ich weiß, ein furchtbarer Begriff, aber zutreffend für Clubs oder Discotheken in denen die Charts laufen) Clubs, häufig alle GEGENEINANDER feiern, soll heißen, dass ein Rempler nicht selten zum Pöbeln und zum anschließenden Handgemenge führt. Habe mir das recht interessant vorgestellt. An einem solchen Abend erzählte er mir, er habe jetzt schon öfter mal E's probiert, sprich "Teile". Mein allgemeines, tatsächlich rein theoretisches und kulturelles Interesse an Drogen, deren anthropologischen Hintergründe und Wirkungen, war geweckt. Er erzählte mir von dem unglaublichen Drang zu tanzen, den er verspüre, wenn er Teile nimmt, dem kaum vergleichbaren guten Gefühl, dass alles um einen herum schön ist. Ich dachte mir "Hmm klingt ja interessant, würde ich sowas wohl auch machen?". Da ich aus Überzeugung chemischen Rauschmitteln sehr skeptisch gegenüberstehe, sie für sehr bedenklich und gefährlich halte, verschob ich die häufigen EInladungen meines Kumpels immer wieder, zum Einen, weil sich häufig interessantere Unternehmungen boten und zum Anderen aus Angst, unvernünftig zu werden und doch mal etwas zu nehmen, was mich in Teufelsküche bringen könnte. Das ging so weiter... bis Vorgestern. Mein Kumpel rief mich an und sagte, die gesamte Clique wolle ihn heute in seine Party-Festung begleiten, Männlein wie Weiblein, und er würde keine weitere Ausrede akzeptieren. Na gut, dachte ich mir, heute ist eh nichts spannendes zu tun, warum nicht? Ein paar Stunden später, fertig und lässig gestyled, saß ich im Zug gen Wuppertal, wo mich ein alter Bekannter aufgabeln und mir den Weg zum CLub zeigen sollte. Dieser Kerl sah total anders aus, als ich ihn in Erinnerung hatte. Die Wangen deutlich eingefallen, das linke Auge bei manchen Wimpernschlägen leicht träge, machte er einen leicht nervösen Eindruck. Ich wusste von seiner mit sämtlichen Drogen belasteten Vergangenheit, was der Grund dafür war, dass ich ihn lange Zeit gemieden habe. Er sei aber seit 2 Monaten komplett clean, werde von seinem neuen Ausbilder regelmäßig zur Drogenkontrolle aufgefordert und fühle sich momentan wieder wohl in seiner Haut. Höflich, doch distanziert hielten wir etwas Smalltalk und kamen schließlich am Ziel an, stiegen aus und wurden bereits von oben genanntem Freund empfangen. Wir begrüßten uns, lachten und fingen an, einen Joint zu drehen. Na, wird wohl doch ein entspannter Abend, dachte ich mir. Ein paar mal gezogen und los gings mit wohlig kribbelnden Beinen gingen zum Club im Industriegebiet. Ich war gespannt auf die Szeneleute, erhoffte mir eine lustige Show von Tanzwütigen und nett gekleideten Szenemädchen... Am Clubeingang wurd ich leicht unangenehm überrascht: xxxxx das monatlich stattfindene Hardcore-Event - Na klasse. Hatte ich mich doch auf melodischen Minimal, House und tanzbare Rhytmen gefreut, wurden wir auch schon nach dem Ausweis gefragt und, was mir schon suspekt vorkam, mit Taschenlampen beleuchtet und im wahrsten Sinne des Wortes, in Augenschein genommen. "Alles klar, rein mit euch, weiter weiter" Endlich im Club angekommen, gingen wir unsere Jacken und Pullover abgeben, "das stört dich gleich nur beim Abgehen!" wurde mir mehrfach zugezwinkert. Die Tür, oder vielmehr das "Portal" geöffnet, schwappte mir sofort ein harter Bass entgegen, begleitet von recht "stressigen" Dissonanzen. Die Beleuchtung, fast ausschließlich in dunklem Rot gehalten, schien auf das Mauerwerk der alten Fabrik. "Das war mal ein alter Schlachthof, glaub ich!" rief mir mein Kumpel ins Ohr, denn in normaler Lautstärke Reden war nicht mehr möglich. Na das kann ja heiter werden. Einige aus unserer Truppe scherzten und unterhielten sich über Drogen und Erfahrungen damit, wobei sie beim Thema LSD oder "Pappen" scheinbar verharrten, da wohl einige Besucher an diesem Abend in den Genuß der Substanz kommen sollten. "Ein LSD-Trip in diesem unheimlichen Schlachthaus-Gewölbe, und das bei dem aggressiven Sound?! Na das kann ja heiter werden, da bettelst du ja quasi um nen Bad-Trip!" war mein Statement. Wir gingen in die Main-Hall, nahmen einen Tisch in beschlag und tranken etwas, wobei ich bei unalkoholischem blieb. Es dauerte keine 5 Minuten, da kam auch schon ein bekannter meines Freundes an unseren Tisch. Er machte einen ziemlich komischen Eindruck auf mich, recht hecktisch und aufgedreht, fast schon kabarettistisch schnitt er beim Reden Grimassen und schaute mal hier mal dort hin, krempelte sich an die Ärmel hoch und Runter und sprach ähnlich wie Mario Barth, mit noch übertriebenerer Mimik. Ich hatte bis dato ja noch niemanden unter Ecstasy Einfluss gesehen... Er zog meinen Kumpel zu sich und beredete etwas mit ihm unter 4 Augen und verzog sich dann irgendwann grinsend zum nächsten Grüppchen scheinbar Bekannte, und wir verzogen uns geschlossen in einen Bereich mit erträglicherer Musik. Wir setzten uns in den benachbarten Raum wo viele Sitzbänke, eine steinerne Palme und glühende Lichter standen und setzten uns. Freudig hielt mir mein Freund ein kleines Beutelchen mit 2 Pillen darin vor die Nase. Aha, das war also Ecstasy. "Die hab ich für uns klargemacht" sagte mein Kumpel. Ich hatte einige Bedenken... und große Neugier. Nicht nur die Frage, ob ich tatsächlich meine Prinzipien außer Acht lassen sollte, chemische Rauschmittel von mir fernzuhalten, sondern auch die Frage, wie sich das Zeug bemerkbar machen würde, wann es überhaupt wirken würde und ob das überhaupt echtes MDMA ist, und nicht irgendeine giftige Substanz, die mich in die Notaufnahme bringen würde. Haufenweise Bedenken paarten sich mit Aufregung und Neugier. Ja, nein, ja nein, ja nein?! Neeeei.... Ja komm ok! Ich wollte aber lediglich eine halbe nehmen und es dabei belassen. Vorsichtig bei der Dosierung war mein oberstes Gebot! (Hier nochmals Danke an die vielen Erfahrungsberichte und Safer-Use Tipps!) Ich wollte nicht "unvernünftig" sein. Ich sah mir das halbe teil an, ein rot gesprenkeltes Bruchteil der Pille. "Damit du weißt, was das ist: Das ist ein Rotes X-Fighter, nicht zu stark, nicht zu schwach." waren die Worte meines Begleiters. Hmm okay, Rotes X-Fighter, rein mit dir. Auf der Zunge machte sich ein bitterer Geschmack breit und die Stelle, an der die Pille lag, fing an ein wenig zu schmerzen, als würde man in die Zunge kneifen. Schnell mit Wasser runter damit. Das war geschafft, und ich sagte zu mir selbst "Okay, du hast gerade Ecstasy geschluckt. Das harmlose Kiffen ist also nichtmehr dein einziges Vergehen." Ich war etwas beunruhigt, hatte ich doch meine Prinzipien über Bord geworfen und mich mit diesem kleinen Teilchen zu den Leuten gesellt, von denen ich mich vorher stolz abgegrenzt hatte, weil ich ja nur "natürliches Zeug" probiert hatte. Ein Zurück gab es jetzt aber nichtmehr. Ich wandte mich an meinen Kumpel und fragte "Das war jetzt aber wirklich nur Ecstasy und nichts anderes oder? Wie lang dauert das jetzt, bis es wirkt?" Mein Kumpel lachte und sagte "Keine Sorge, die Dinger kenne ich und ich pass auf dich auf. Viel Trinken, Trinken und nochmals Trinken ist jetzt angesagt! Du darfst nur nicht auf die Wirkung warten!" Toller Rat! Nicht auf die Wirkung warten! Hah! Mir schlug das Herz bis zum Hals vor Aufregung und Anspannung und ich sollte nicht drauf warten und mich ablenken?! Wie soll ich DAS denn machen bitte? Mir war nicht ganz wohl bei der Sache, vor allem wegen dem Rat, nicht auf die Wirkung zu warten. Ich hatte keine Ahnung wie es sich äußern würde, "das merkst du schon!" war alles was ich hörte. Also gingen wir tanzen. Zwei Freunde, darunter der Bekannte aus dem Zug, verabschiedeten sich in die Schranz und "Attacke Hacke Hacke" Halle, wir dagegen blieben in diesem überschaubaren Raum und fingen an zu tanzen. Ich sah mich dabei um und mir schien, das wohl einige Anwesende mehr intus hatten, als bloß Alkohol. Ein kleiner Kerl mit Strohhut und unterhemd flippte über die Tanzfläche wie ein Flummi, machte riesige Augen ("Hey warum guckt der Kerl da so erstaunt?!" war meine Frage an meinen Kumpel) und ging ab wie Schmidt's Katze. Allmählich fingen auch die Leute um uns herum an, sich mehr und mehr der Musik hinzugeben... "Alles klar H. denk an irgendwas anderes, denk an... an... an... an ne Tüte!" Ich wollte einen Joint rauchen gehen, dabei würde ich bestimmt Ablenkung finden. Also gingen wir zu dritt raus und bauten in einer Ecke eine Tüte mit angenehm high machendem Gras. Neben uns auf der Bank zog sich ein Mädchen, das wohl kaum älter war als ich, eine Nase mit weißem Zeug. Auch das hatte ich vorher nicht gesehen. Das war also Pepp. Armes Mädchen, dachte ich mir im ersten Moment, das hast du doch nicht nötig. Dann schämte ich mich, weil ich ja vor nicht mal 15 minuten selber ein halbes Teilchen genommen hatte. Naja, du hast's getan, jetzt leb damit, dachte ich mir. Der Joint wanderte herum, der lustige Kerl mit dem Strohhut gesellte sich zu uns, ein Türke, wie wir im Gespräch erfuhren. Ein echt netter Kerl. Er erzählte uns, das er anderthalb Teile genommen hatte, die jetzt auch schon gut scheppern würden. Ich hoffte insgeheim, das ich nicht so aussehen würde, wenn's bei mir anfangen würde zu wirken. Nach ein paar angenehmen Zügen am Joint stellte sich das wohlige Kribbeln in den Beinen ein, das ich jedes Mal empfinde wenn ich kiffe. Doch das war etwas anders. Es kribbelte von den füßen in die Oberschenkel, wie gewohnt, doch als es immer höher kribbelte, ahnte ich, dass es wohl gleich anfangen würde... also denk an was anderes! Ich fing konzentriert ein Gespräch mit dem alevitischen Strohhuttänzer an und trank in regelmäßigen Abständen Wasser. Er erzählte uns von seinen Erfahrungen mit Ecstasy, dass es ihn vom ersten Moment an umgehauen hat, und er sich keine Party mehr ohne Teile vorstellen könne, und uns liebenswürdig davor warnte, sie zu probieren - *glucks* na toll... Ich hoffte, das ich das Gefühl nicht bekommen würde. Es wurde langsam kalt und wir entschlossen uns, wieder reinzugehen und uns warm zu tanzen. Ich stand auf und - POW! ich ging in die Knie. "Wooooa" sagte ich und mein Kumpel hielt inne. "Merkst schon was?" "Ähmm ich glaub ja, ich fühl mich high wie von Gras, aber dazu kommt son komisches Gefühl..." Ich kann's heute nicht besser beschreiben. Es war nicht unangenehm, ich merkte nur wie sich alles etwas ... verschob. Das schien mir das richtige Wort. Ich musste grinsen und bekam tierisch Lust, mir Pink Floyd oder ähnlich genial melodiöse Musik anzuhören und zu fühlen. Ich hatte echt das Gefühl, gute Musik fühlen zu können. ich stöpselte kurz meinen MP3 Player ein, und ließ ein paar Takte von "Shine On You Crazy Diamond" laufen, inklusive des EInsatzes der Gitarre. "Swoooooosh!" machte ich, ich glaube sogar laut. Meine Haut kribbelte und ich spürte jede Harmonie auf der Haut, wie eine Welle durch meinen Körper. Das war genial. Am liebsten hätte ich bis zum Morgen dagesessen und mir meine Playlist angehört, aber meine Freunde drängten zum Tanzen. Na schön... Durch den Linoleum-Plastik Vorhang (so von innen rot beleuchtet, das ich mir tatsächlich vorkam, wie beim Eintreten in ein Schlachthaus) ging es in die Main Hall wo ein strenger Bass (auch die Bezeichnung kam mir als einzig Richtige in den Sinn) dröhnte. Zu schade auch, das ich nicht bei Jimi und den Dire Straits draußen an den Tischen sitzen konnte, doch mein Kumpel wollte mich nicht alleine lassen: "Hier rennen zu viele verklatschte Typen rum, und ich möchte nicht, das du schlechte Vibrations bekommst" - Aha, und deshalb steh ich jetzt hier bei dröhnendem Bass, flackernden Lichtern und Deckendekoration, die aussieht wie Darstellungen von giftig leuchtenden Bakterien und Viren in meinem Biologie-Kursbuch. Aber ich vertraute meinem Kumpel. Wir tanzten und tanzten, meine Freunde immer leidenschaftlicher, doch ich zwang mich eher dazu, "abzugehen". Trinken nicht vergessen! Also gingen wir zurück in den ruhigeren Bereich, indem ich auch das Teil genommen hatte. An der Wand hing ein Bildschirm, der das Logo des Clubs in leuchtenden, verzerrten und schnell wechselnden Bildern zeigt. Ich war fasziniert davon und beobachtete es, wie mir vorkam, 5 Minuten lang. Tatsächlich saß ich aber 25 Minuten so da, und muss wohl einige belustigte Blicke geerntet haben. Doch alle waren Freundlich, boten mir Wasser an, das ich doch auf Rat meines Kumpels aus Vorsicht und dankend ablehnte. Ich wurde gefragt, ob alles okay sei, wie ich mich fühlte, und das ich mich, wenn was passiert, doch an alle wenden könne. Ich musste lachen, aber richtig laut. Die Leute sahen zwar finster aus, und ziemlich verschallert, mit tellergroßen Pupillen, doch sie waren alle freundlich zu mir. Mein Lachen steckte die Truppe um uns herum an: "Ja, das ist das erste Mal, das er Teilchen probiert", hörte ich meinen Kumpel öfters wiederholen. Ich wollte plötzlich raus, raus, raus. Eilig ging ich raus, gefolgt vion meinen Freunden. "Alles klar bei dir?" - "Jaja, ich will nur hier sitzen und mir alles angucken" war mein Statement. Entgegen allen Erwartungen eines Laberflashs, hatte ich absolut Null verlangen danach, zu Reden - ich hörte lieber zu. Gelegenheit hatte ich dazu genug, denn jene Freunde, die auch ein Teilchen genommen hatte, waren schon fleißig "am senden". Ich kicherte und sagte "ich empfange, Leute!" was allgemeines Gelächter hervorrief. ich fühlte mich wohl. Wäre es nicht so kühl draußen gewesen, wäre ich wohl die ganze Nacht da draußen geblieben, aber nach einer Weile drängten die anderen wieder zum Aufbruch zur Tanzfläche. Hmm, na gut, was soll's. Meine Stimmung war immer die gleiche, drinnen fühlte ich mich ein wenig fehl am Platze, beobachtete die Leute aber gern, trank fleißig und regelmäßig mein Wasser. Gingen wir raus (alle halbe Stunde mal) rauchte ich mit meinem Kumpel einen Joint, wofür ich heute dankbar bin, denn laut ihm wäre ich wohl nochmehr abgehoben, hätte ich nichts geraucht. Doch so stellte sich ein wohliges High-Gefühl bei mir ein, kontinuierlich über den Abend und die Nacht verteilt. Ich mied die Tanzfläche und begnügte mich mit dem "Erholungs-Raum" mit der Steinpalme und den Lederbezogenen Bänken. Hier konnte ich gucken so viel ich wollte, hörte hier zu, sah dort zu, alles mit einem grinsen auf dem Gesicht. Auf Toilette bemerkte ich dann zum ersten Mal meine Augen. Woow, die waren ja Dunkel. Meine Pupillen waren geweitet, und ich machte einen abwesenden Eindruck auf mich selbst. "So unterhalte ich mich nicht mit dir!", dachte ich mir wortwörtlich in diesem Moment, als ich mich im Spiegel betrachtete. "Häh?! Das bist Du! Unterhalt dich gefälligst mit Anderen anstatt deinem Spiegelbild, das bringt dich nur auf Unsinn!" Das war unheimlich. und so langsam wurde ich etwas müde und ich musste gähnen, viel gähnen. Jetzt viel mir auch auf, dass ich die ganze Zeit über wohl meine Zähne zusammengepresst haben musste, den es fühlte sich unnormal entspannt an, den Mund weit zu öffnen. Wieder im Erholungsraum angekommen war alles in Ordnung und ich fühlte mich wieder entspannt und wohl. Ich setzte mich zu einem hübschen Mädchen und sie sprach mit mir. Ich antwortete nicht ein einziges Mal (!) und doch sprach sie über eine halbe Stunde. Das war perfekte Kommunikation, dachte ich mir: "Sie sendet, ich empfange! Ohne Kompromisse, das ist ein geniales Puzzlestück der leibhaftigen Kommunikation! - Wir verstehen uns!" Das war abgefahren! So ging es dann bis morgens früh um 6: Hin und wieder raus gehen, einen rauchen, reingehen, Hinsetzen, beobachten und "empfangen" und amüsieren. Irgendwann dämmerte ich ein. Ich fühlte mich pudelwohl in meiner Haut, die stressige Musik nahm ich gar nicht mehr wirklich wahr. Farben! Das war's, was mich interessierte. Farben und Farben. Ich starrte auf ein grünes Licht in einer Ecke, und war verwundert darüber, wie intensiv man doch Fabren wahrnehmen kann. Ich spürte, dass manche Farben ein bestimmtes Gefühl weckten, andere ließen mich frieren, so zum Beispiel das Licht der Taschenlampe der Security, der einmal stündlich in den Raum kam und alle ableuchtete. Ich schüttelte mich wie bei Schüttelfrost. Boah! erstmal einkuscheln! Ich setzte mich auf die gepolsterte Bank, lehnte mich an und schloss die Augen und dämmerte mit einem grinsen weg, wachte auf und dämmerte wieder weg - ein lustiges Wechselspiel, so schien mir. Irgendwann kam mein Kumpel zu mir, geschwitzt und strahlend. "Wir haben gleich halb 8" WAS?! Schon so spät?!?! Oha! Ich kam wieder "zu Bewußtsein", also aus diesem wohligen Dämmerzustand. Da fing direkt neben mir ein kleines Handgemenge an, und plötzlich Schlug der Eine dem Anderen voll ins Gesicht, gleich mehrere Male. Dieser flog dann gegen die Bank, blieb liegen und ich sprang auf und zog mich in eine Ecke zu den Anderen. Was sollte das?! Warum machen die das?! Sind die bescheuert?! Plötzlich merkte ich, wie mir unwohl zumute war, ich hatte das gefühl das mir "entfernt" (so empfand ich es) schlecht wurde. Hinzu kam, das ich die stressige Musik, das von meinen Freunden liebevoll genannte "6-Uhr-Geballer". Oh jee, das war nicht so gut. Mir war unwohl und ich wollte unbedingt raus, was wir auch zum Glück taten. Sollen die sich kloppen und sich weiter diesem unheimlichen Sound hingeben, ich will raus. Auf dem weg nach draußen gingen wir durch den kleinen, tiefrot beleuchteten Tanzraum. Der DJ sah aus wie der Teufel oder ein anderes Gespenst: Tiefe dunkle Augenränder, eine Kappe auf, und ein ernstes Gesicht, während er am Mischpult die Puppen tanzen ließ. So bewegten sich auch alle. Wuaaah das war ja wie in nem Horrorfilm. Raus hier. Draußen strahlte mir die Sonne entgegen und mit der sich schließenden Eingangstür schloß sich auch die aggressive Musik ein, und mein Herz sich wieder auf ("Woah, Alter, mein Herz geht wieder auf! Ich kann atmen" waren meine Worte) Mit leicht zitternden, weichen Beinen gingen wir die Straße entlang zum Bahnhof, die Sonne im Nacken und ich fühlte mich, wie aus einem Traum "erfolgreich auftauchend". Diese "rote Hölle" hinter mir lassend, rauchten wir am Bahnhof noch einen kleinen, aber feinen Joint und freuten uns, alle so heil zu sein und das es erst Samstag ist. Ein schummriges, müdes Hochgefühl stellte sich ein, absolute Zufriedenheit. Hätte ich doch bloß schöne Musik hören können, dachte ich mir mit ein wenig Wehmut. Ab nach Hause! Das war meine Erfahrung mit Ecstasy, eine wertvolle Erfahrung. Ob ich es noch einmal nehmen würde, weiß ich nicht, doch wenn, dann nur in angenehmer Umgebung, mit der "richtigen" Musik und mit Vorsicht. Ich denke, das ich rein technisch alles richtig gemacht habe (mit ausnahme vielleicht der Differenz zwischen meinem Set + Setting). Safer Use ist für mich absolut wichtig, und möchte jedem Leser nahelegen, dies zu beherzigen. Greetings, H.

Substanzen

  • Ecstasy / MDMA

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