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Engel

An alle, die sehr verzweifelt sind... Ich will auf diesem Weg versuchen, euch ein bisschen Hoffnung zu machen, auch wenn ihr glaubt, dass das gar nicht geht. Ich werde nicht sagen, seid stark, kämpft, haltet durch, irgendwann klappt das dann. Leider weiß jeder, dass das so nicht stimmt, und dass auf diese Art und Weise das Kämpfen nie ein Ende hat. Deshalb macht Ihr ja weiter. Habt ihr euch eigentlich jemals gefragt, warum die erste Dosis Heroin, die ihr in eurem Leben genommen habt, eigentlich so unbedeutend war? (könnt ihr euch noch erinnern?). Oder, warum man sich oft, wenn man es sich eingefahren hat gar nicht mehr so gut anfühlt wie irgendwann einmal? Wenn man ganz ehrlich ist, nimmt man es um normal zu sein, um das Elend um einen herum nicht mehr wahrzunehmen, und nicht, weil man dann so glücklich ist. Es hat Momente gegeben, da würdet ihr sagen, dass das Heroin euch das geilste Gefühl eures Lebens beschert hat. Das hab ich auch gesagt. Der Himmel war das, da will ich immer bleiben, das war mein Wunsch. Ich war hoffnungslos alleine, wollte es auch sein, weil ich wusste, dass mich niemand verstehen würde. Alles was zählt ist diese Vollkommenheit. Heute weiß ich, dass dieses Gefühl ein Trugschluß ist. Ihr verflucht den Tag an dem Ihr angefangen habt. Warum eigentlich, wenn Ihr gleichzeitig sagt, dass es der Himmel ist (an der Stelle meint man vielleicht ich hätte keine Ahnung. Doch! Aber es ist wichtig, über diesen Widerspruch mal nachzudenken.) Der einzig wahre Grund, warum ihr damit weitermacht, ist nicht der, dass es so toll ist und es euch so glücklich macht, das dachte ich auch. Aber der wahre Grund heißt in Wirklichkeit ANGST. Ihr macht nur aus Angst weiter. In euch ist die Angst allgegenwärtig, 24 Stunden am Tag. Zum einen die Angst davor krank zu werden, sich umzubringen und machtlos dabei zuschauen zu müssen. Die weitaus größere Angst ist jedoch die, das Leben nie wieder ohne Heroin genießen zu können, die Angst, dass man erst eine fürchterliche Qual erleiden muss, bis man es geschafft hat, die Angst, dass ein psychischer oder körperlicher Defekt entstanden ist, der nicht wieder gut zu machen wäre und nicht zu vergessen, die größte Angst von allen: Sich niemals ganz von dem Verlangen befreien zu können. Doch das stimmt nicht! Ich schwöre, dass ich das Verlangen nach Heroin nicht mehr habe, dass ich keine Ersatzstoffe nehme, dass ich glücklich darüber bin und ich bin frei! Die Wahrheit ist, auch wenn es mir zu diesem Zeitpunkt höchstwahrscheinlich keiner glauben wird, es ist möglich wieder zu dem Leben zurückzufinden, dass man vor seiner Sucht gekannt hat. Wir sind nur so fest davon überzeugt, dass es nicht geht, weil wir mit Willenkraft vorgehen. Es ist möglich, sich komplett von dem Verlangen zu befreien, dazu muss man aber erst verstehen, wie es überhaupt zu diesem wahnsinnigen Verlangen gekommen ist. Das weiß nämlich keiner von euch. Ihr glaubt es, aber ganz sicher seid ihr euch nicht. Das Verlangen ist zu stark, eure Willenskraft reicht dafür gar nicht aus und ihr spürt das. Das ist der Grund für die Verzweiflung. Ich schreibe an dieser Stelle nicht weiter, wie ich weiß wie viele auf das eben geschriebene reagieren werden. Ich kenne diesen Frust sehr gut. Aber sollte jemand hier sein, der das Gefühl hat, da könnte mehr dahinter sein, soll das bitte schreiben. Ich bin gerne bereit, mehr zu erklären. Jederzeit. Und ich wünsche mir sehr, euch dabei helfen zu können, zu erkennen, dass ihr nicht schwach seid, dass ihr im Innern wundervolle Menschen seid und dass alles auf einer riesigen Illusion beruht. Ich kenne jedes Gefühl eines Süchtigen. Ich kenne diese unglaubliche Verzweiflung, diesen Punkt, an dem es keine Bewegung mehr gibt, nur noch die Droge oder der Tod. Der Verlust des Ichs. Ich habe das alles erfahren. Lehnt also nicht gleich alles ab mit der Ausrede, ich hätte keine Ahnung. (Und wenn ihr ganz ehrlich seid, spürt ihr, dass ihr irgendwie reingelegt werdet. Richtig!) Ich schick euch meine Liebe. Ich habe den größte Respekt vor jedem Süchtigen, genau das habt ihr verdient. Zumindest die, die ehrlich sind.

Substanzen

  • Heroin

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