Entzug
Bei mir waren es 8 Jahre exzessiv. Vorwiegend Benzos, aber dazwischen auch Alkohol, Opiate, Kokain, Speed, Cannabis (am schlimmsten für die Psyche ist Opiate mit Benzos zu mixen, das gibt einen Kick, den man nicht leicht vergessen kann). Die ersten Tage fühlte ich mich o.k. Ich glaube am Tag 3 oder 4 hat es mich umgehauen. Die Erscheinungen, die hier beschrieben worden sind, traten in voller Härte ein und ich habe sogar Blut gekotzt. Als ich den Körper nach Gift schreien und schreien ließ, trat plötzlich eine völlige Erschöpfung, Ruhe und sogar Euphorie ein (wahrscheinlich Endorphine und andere körpereigene Substanzen die high machen, wenn der Körper mit einer Situation konforntiert wird, mit der er nur schwer fertig wird). Der Entzug dauerte schon Monate, aber Jahre??? Also die Theorie, dass man so ein Depot anreichert und der Entzug erst vorbei ist, wenn dieses Depot vom Körper abgearbeitet ist, erscheint mir nicht einleuchtend. Der Körper baut ja auch, während der Einnahme von diesem Gift, ab- ständig. Hinzu kommt noch, dass durch die Zellerneuerung das Gift abgebaut wird und die rennt nicht bei jedem gleich schnell ab. Also kann man das nie auf jeden umlegen. Bei Menschen, die sich viel bewegen, geht die Zellerneuerung schneller. Man kann bei einem Betrunkenen der 2 Promille im Blut hat nicht, anhand von Körpergröße und Gewicht, 1 zu 1 berechnen wieviel Gramm Alkohol er zu sich genommen hat, um diese 2 Promille erreichen, weil er auch während des Trinkens Alkohol abgebaut hat. Die Dauer des Entzugs, durch ein angelegtes Depot zu berechnen, halte ich für unmöglich. Der körperliche Entzug dauerte bei mir, und nach den Erfahrungen anderer zwischen drei Wochen und drei Monaten. Psychisch allerdings, können schon über Jahre Erscheinungen auftreten. Das hat aber mit der Psyche, nicht mit dem Körper, zu tun und hängt auch davon ab, wie man diesen Entzug unterbewusst verarbeitet hat. Das ist eigentlich bei allen Drogen so, sogar bei Nikotin. Es gibt genug Ex-Raucher, die nach Jahren noch jammern, dass sie dann und wann eine Zigarette haben wollen. Ich denke, dass die Symptome psychosomatisch bedingt sind. Auch nach Jahren, wenn man psychisch noch immer so stark an den Benzos hängt (was gar nicht bewusst sein muss) kann sich das auch körperlich zeigen. Das Witzige war, dass alle während des Entzugs dachten, ich hätte eine besonders hohe Dosis genommen, sie dachten ich wäre zu. Das war ich auch, aber nicht von externen Drogen. Für mich hatten Benzos schon so einen Stellenwert eingenommen, dass ich ohne sie gar nicht mehr funktonieren konnte. Dann waren sie weg und ich funktionierte auch nicht mehr wie gewohnt. So ein brutaler kalter Entzug bei Benzos ist, abgesehen davon, dass er je nach Höhe der eingenommen Dosis, lebensgefährlich sein kann, auch für die Psyche EXTREMST. Da kann man schon psychische Schäden, alleine durch die Art, wie man mit den Benzos Schluss gemacht hat, einen Schaden kriegen, abgesehen von den Schäden, die die Drogen sowieso an der Psyche anrichteen.
Substanzen
- Benzodiazepine
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