H, Pola, Koks, Diskriminierung usw.
Hallo. Ich bin jetzt seit knapp 8 Jahren "drauf". Als Krankenschwester mit Opiaten angefangen, im Entzug Kontakt mit H-Abhängigen gemacht - bingo... Die nächsten 3 Jahre waren heftig... anschaffen, kaufen, drücken... - die Hölle! Vor 4 Jahren kam ich ins Polamidon-Programm. Das hat mich zunächst gerettet. Doch ich komme nicht von der Dosis (7,5ml) und vor ca. 1 Jahr hat mich auch noch das Koks erwischt. Wollte mal wieder etwas spüren (verdammt) Seit dem bin ich an H gar nicht mehr interessiert. Nur zum runterkommen od. um nach exzessiver Einnahme das Pola zu "unterstützen". Da ich immer schon drücke (allerdings nicht das Pola!!!), ist fast alles tot bei mir. Manche "Drucks" dauern über 1h (man wird immer panischer weil ja das Blut gerinnt...) bis ich treffe. Aber das Schlimmste ist die Einschränkung der Lebensqualität und die Diskriminierung. Erstens kann man nix - überhaupt nix ohne das Zeug tun. Keine Reisen, keine spontane Aktivitäten, Job - gaaaanz schwer, schon der normale Altag - Hölle! Die kleinsten Aufgaben werden zur Qual. Früher bin ich so gern gereist - heute muss ich meine Träume begraben, dabei hab ich so fernweh :( . Die Diskriminierung schockt ebenfalls. Egal wo man hingeht. Zum Zahnarzt z.B., aber auch bestimmte Ämter, muss man angeben was man für Medis nimmt und sobald die "Substitution" hören, ändert sich der Ton. Sofort ist man nur noch Dreck. Obwohl ich in ner Großstadt lebe, gibt es sehr wenige Menschen die mich "normal" behandeln... Dagegen muss man etwas tun. Ich denke, niemand hat gesagt: "Oh man, mir ist so langweilig, ich denke ich werde mal drogenabhängig, da hab ich immer was zu tun..." Aber so wirds ausgelegt. Das oftmals heftige, unerkannte oder nicht ernstgenommene Vorerkrankungen wie Borderline, AD(H)S, bipolare Stg., MPS vorla(ie)gen, ist die Sucht oft (nur) eine Begleiterkrankung aber immer nur darauf wird sich gestürzt... Das ist traurig. Ich wünschte einen Arzt zu finden, der das Problem bei mir an der Wurzel anfängt... Ich bin Borderlinerin, als Kind ADS (unerkannt und unbehandelt) - mein Weg in die Verdammnis ohne Hilfe von außen war kaum zu vermeiden obwohl ich damit nicht sagen will, dass die Verantwortung nach wie vor bei mir selber liegt, nur bräuchte ich halt Rückenwind, etwas Schutz und Stärke - Tja, wohl Traumwunsch. Ich bin ein sehr empfindlicher Mensch, sehr sensibel und habe viel angst... Einen Pola-Entzug kann ich mir gar nicht vorstellen. Ich krepiere schon fast immer, wenn ich früh wach werde. Sofort muss ich das Zeug saufen. Und jetzt ist es 01.Uhr Nachts und ich kann es nicht erwarten, frühestens 5 kann ich es nehmen, aber ich halt es heute mal wieder kaum aus. Ein furchtbarer Teufelskreis... Dennoch wünsche ich allen, die den Mut finden dagegen zu kämpfen ganz, ganz viel Glück und Kraft!!!
Substanzen
- Drogen allgemein
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