halbopfer
hi Leute, ich muss schon sagen, dass es beängstigend ist diverse Erfahrungsberichte mit SPEED einiger Leute zu lesen. Erst recht, wenn ich es im Ganzen betrachte (ich war bereits auf anderen Seiten unterwegs;)). Es sind doch erstaunlich viele Menschen mit haargenau den gleichen extrem bedenklichen Symptomen unterwegs. Die reichen anscheinlich von handfesten Psychosen bis hin zu Realitätsverlust. Eine arg eingeschränkte Denkfähigkeit möchten ich am Liebsten auch so einigen unterstellen. Nur, um es an dieser Stelle einmal zu erwähnen, ich habe selbst auch Erfahrungen mit Speed, Koks, Cannabis und Pilzen gemacht. Die Reihenfolge beschreibt mein Empfinden der Gefährlichkeit der einzelnen Drogen. Speed steht dabei vor Koks, weil es in meinen Augen das grössere Suchtpotenzial inne hat. Da sind jetzt bestimmt einige anderer Meinung, aber denen sei gesagt, dass man nicht vergessen darf, wie einfach es ist an Speed heranzukommen und um wieviel billiger es im Vergleich zu Koks ist. Man muss hier bewußt billiger sagen, da Speed als nicht unerhebliche Nebenwirkung den Körper wesentlich stärker "zerstört" als Koks. Aber wer ist schon interessiert an einer neuen Droge und denkt dabei an sowas bzw. kalkuliert vorher die Risiken. Die Wenigsten, wie ich feststellen musste. Deshalb gibt es auch mehr Leute, die uns ihre schlechten Erfahrungen mitteilen, als welche die nur Gutes zu berichten haben. Meine persönlichen Erfahrungen mit Speed sind nicht allzu glücklicher Natur, obwohl ich mich selbst recht gut vor Schaden bewahrt habe, indem ich mich über die Risiken informierte. Ich habe dadurch nie vergessen, warum ich mich gerade auf eine bestimmte Art und Weise verhalte, dass ich diese zusätzliche Energie auch nur aus meinen körperlichen Reserven schöpfe, dass man viel trinken muss, nur am WE zum feiern oder beim Festival ziehen, dann wenig ziehen und direktes "Nachlegen" sein lassen (max. 3mal pro Nacht, denn als weiterer Effekt kommt dann fast nur noch die zunehmende Zittrigkeit und der Wunsch nach weiteren Lines dazu ->vollkommen logisch,wenn man begreift wie Speed "funktioniert"). Dennoch hat mir dieses Wissen und meine Schranken keinen Abruch der Freude beschert. Bis zu dem Zeitpunkt, wo ich feststellen musste, dass 2 Freundinnen es immer öfter nahmen. Man bekommt das ja im Club bei Frauen nicht so wirklich mit. Geht sie wirklich sooft aufs Klo zum bieseln, oder legt sie ständig nach? Bis es mir sogar schon auffiehl, während ich selbst "auf Sendung" war, dass die beiden irgendwie immer dümmer zu werden schienen. Sie benahmen sich wie kleine Kinder, rissen die Augen auf, erzählten fortwährend dasselbe, verstanden einfachste Sachen nicht mehr (weder akustisch noch geistig) geschweige denn ihre eigenen Gespräche. Sie redeten derart oft aneinander vorbei, dass ich mir schon bescheuert vorkam immerwährend Licht ins Dunkle bringen zu müssen, indem ich ihnen erklärte was die Eine meinte und die Andere verstanden hat. Dieses Verhalten verschleppte sich bei ihnen in den Alltag und teilweise auch der Konsum. Sie hatten Launen wie Pubertierende und das mit 25, Freunde wurden respektlos bei Verabredungen stehengelassen, und dabei rede ich nicht von mir. Ich war damals schließlich noch Mitkonsument, welche irgendwie eine unverdiente Priorität erhielten, schließlich sind sie ja die Katalysatoren für den weiteren Verfall der Sucht. Sowohl geistig als auch körperlich. Mir ging das Ganze dann ein bisschen zu weit und ich versuchte mit subtilen Methoden die Beiden vom weiteren Konsum abzubringen. Dabei habe ich eines gelernt, sprich es nie direkt an, du wirst das Gegenteil erreichen. Es hat keinen Sinn jemanden, der bereits abhängig ist zu erzählen, dass ihm vielleicht die Zähne rausfallen, wenn er weiterhin konsumiert (das habe ich schon öfters gelesen). Du wirst ihm einfach nur auf die Nerven gehen und in die Schublade der "Nichtkonsumenten" gesteckt und zukünftig auch per SMS stehengelassen. Im Skiurlaub behauptete die eine ihre Pickelchen wären eine Schneeallergie (da musst ich lachen -> welch ironische Metapher). Nun sei es drum, ich habe mich, wie soviele andere zuvor von ihnen abgewendet, weil sie keiner mehr wirklich ausstehen kann. Sie werden aktzeptiert, aber bei Weitem nicht mehr als die Freunde behandelt, die sie mal waren. Schon traurig, wenn man das so mitbekommt. Mir waren meine Freundschaften, zumindest diejenigen bei denen man kein Psychologo sein musste, wichtiger und ich habe einen Schlußstrich gezogen. Man kann sagen, ich hab 1 1/2 Jahre immermal am WE konsumiert, dann aber nur soviel, wie ich zum Spaßhaben brauchte und jetzt nehme ich es seit einem halben Jahr nicht mehr und hab seither nie das Bedürfnis gespürt etwas zu nehmen. Das Alles lehrt mich oder vielleicht auch uns, jedem davon abzuraten, es je zu probieren. Anfangs hat man Spaß, aber zu welchem Preis? Ich hätte lieber noch die beiden Freundinnen (ganz natürlich) als die paar Wochenenden an denen ich meine Lebenserwartung, trotz sinnigen Konsums, beträchtlich verkürzt habe, um mich morgens um 7 in all die kranken Stielaugen einzureihen... So, mehr kann ich jetzt nicht schreiben... meine Arbeit bleibt sonst liegen ;) grüsse
Substanzen
- Abhängigkeit / Sucht
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