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heaven and hell

ich hab nun so wirklich ziemlich jede droge probiert, die es gibt. sogar viele halluzinogene und hab sie ohne folgenschäden überlebt, was gar nicht so selbstverständlich ist. und auch was es an chemischem so gibt, kenne ich und weiss damit umzugehen. sogar opium hab ich geraucht. heroin hab ich aber immer gemieden. warum? weil ich damals als kiddie, in dem alter, in dem man alles probieren will, dem einen junkie geglaubt habe, der ehrlich war. der mich gefragt hat, ob ich mit 35 auch so ein frack sein will wie er, mit verfaultem zähnen im maul und kurz davor, den löffel abzugeben. und nicht dem anderem, der meiner freundin erzählt hat, sie solle es nehmen, damit er sich endlich auf einer ebene mit ihr unterhalten könne, sie kurze zeit drauf nur noch das heroin liebte und ein jahr später tot war. das hatte mich, so dachte ich, kuriert. bis ich vor drei monaten einen mann kennenlernte, liebe auf den ersten blick sozusagen und zwar beiderseits. fatale liebe? vielleicht, ich weiss es nicht. jedenfalls war er zu dem zeitpunkt clean. dann kam der rückfall, den ich gespürt und angesprochen habe, worauf er sich aber nur angegriffen gefühlt und alles abgestritten hat. zunächst immer mehr abstürtze geschichten und lügen, dann immer mehr geldknappheit, dann erste geklaute wertgegenstände, dann der grosse knall, dann das geständnis, dann die grosse reue und dann? dann musste ich sie irgendwie auch probieren, die ultimative droge, den schalter zum gewissen, den kick, der einen freunde und liebe unwichtig erscheinen läßt, auf dem einem einfach alles scheiss egal ist. also hab ich mir seine letzte kugel gegeben und was soll ich sagen? ich mutierte zu einem selbstherrlichen und -zufriedenen arschloch, dem alles andere egal war. alle probleme waren wie weggewischt. mir war warm und wohl. und schliesslich habe ich mich morpheus, dem gott des schlafes, nach dem die muttersubstanz nicht umsonst benannt ist, in alles umhüllender benebelung hingegeben. so konnte ich wenigstens mitreden, was den törn, aber natürlich noch nicht was den affen angeht. den durfte ich dann erleben, als mein freund sich entschloss, bei mir kalt zu entziehen. dazu hab ich besorgt, was so allgemein empfohlen wird. doch es war ein tropfen auf den heissen stein. wir sind gemeinsam eine woche durch die hölle gegangen, er durch die körperliche und gefühlsmässige, ich nur durch die gefühlsmässige. er hat mich in den momenten gehasst, als ich ihn nicht gehen lies, um sich die nächst beste kugel zu holen und mir zehn minuten später beteuert, wie sehr er mich liebt und wie dankbar er mir ist, dass ich ihm nicht von der seite gewichen bin. man nennt das wohl achterbahnfahrt der gefühle. wie auch immer, nach einer woche schien die hölle so langsam überwunden und wir haben begonnen, wieder ein leben zu führen. alles schien ok zu sein. bis er nach ca. zwei wochen wieder zunehmend aggressiv und gereizt wurde, mich zb. anmachte, weil ich zu für sein empfinden zu laut geredet habe, er morgens erst mal offiziell die tageszeitung kaufen ging, in wirklichkeit aber zu seinem bunker lief, um eine line zu ziehen. ich habe es wieder geahnt und eine urinkontrolle verlangt. er war daraufhin beleidigt und hat mir mangelndes vertrauen vorgeworfen, ich habe klein beigegeben, ein fehler. es wurde immer schlimmer und irgendwann hab ich ihm auf den kopf zugesagt, dass er wieder drauf ist und er hat es zugegeben. wir haben überlegt, wie es weitergehen kann. er meinte, er lässt sich substituieren, seine ärztin hätte ihm das immer wieder vorgeschlagen. und weil es freitag abend war, man am wochenende in kein substitutions-programm aufgenommen wird und er kein geld hatte, habe ich ihm den scheiss stoff für die zwei tage bis montag sogar noch bezahlt. die 20 euro (praxisgebühr+ zuzahlung) für die aufnahme ins substitutions-programm habe ich am montag morgen auch noch gegeben und bin arbeiten gegangen. am abend bin ich dann heimgekommen und mein beamer, mein laptop, die hälfte meiner cds, alle verwertbaren dvds und natürlich mein freund waren weg. ich war total fertig und hab mir vorwürfe gemacht, wie ich nur so dumm sein konnte. ich schwor mir, nie wieder auf all diese lügen und versprechen reinzufallen. ich hab mich an dem abend mit alk und kiff zugeknallt, habe versucht, alles zu vergessen und am nächsten tag neu anzufangen. ein paar tage später dann am abend der anruf auf meinem handy. er sei in der klinik, um zu entgiften. alles tue ihm furchtbar leid, ich solle ihm bitte verzeihen, ohne mich stehe er den entzug nicht durch, ich solle bitte zu ihm stehen. ich habe gesagt, ok, wenn du entgiftest, komme ich dich morgen besuchen, ich bring dir alles mit, was man so braucht (hygiene- artikel, tabak, etc.). und am nächsten tag, gerade als ich losfahren wollte, um ihn zu besuchen, klingelt mein handy wieder. er habe den entzug abgebrochen, die ärzte hätten ihm nix gegeben, einen weiteren kalten entzug halte er nicht durch, ich solle ihn bitte abholen. was soll ich sagen, ich bin trotzdem hingefahren und es war natürlich wieder wochenende, keine möglichkeit der kontrollierten substitution.. aber diesmal habe ich mich geweigert, ihm wieder heroin zu finanzieren, stattdessen bin ich los und hab codein besorgt, hab ihn damit übers wochenende gebracht. ich habe in der zeit alle wertgegenstände, die mir noch verblieben waren, ausser haus geschafft und war von meiner paranoia selbst befremdet, aber was soll man machen? am montag dieser woche hat er es dann tatsächlich geschafft, sich in das substitutions-programm zu begeben und bekommt momentan 14 ml metha täglich, das ist eine ganze menge. das dürfte reichen, seine sucht erst mal zu befriedigen, hoffe ich. was meine (oder eigentlich mal unsere) wohnung angeht, hat er noch z.zt. keine schlüssel (das schloss habe ich nach der letzten klau- aktion ausgetauscht). bisher verlässt er jeden morgen mit mir die wohnung, geht sich sein metha abholen und verbringt den tag teilweise damit, wichtige amtsgänge (arbeitsamt etc.) zu erledigen, was ich natürlich super finde. den rest des tages hängt er auf der strasse rum, weiss nicht wohin etc., was ich natürlich scheisse finde. einerseits habe ich natürlich ein schlechtes gewissen, weil er noch nicht die neuen schlüssel zur wohnung hat und hab sie ihm angeboten, anderseits sagt er, er wolle sie gar nicht, nachdem was er mir alles angetan (bzw. geklaut) hat. meine frage ist jetzt, was soll ich machen? soll ich meinem herzen folgen, ihm zum hunderttausendem mal (übertreibung macht anschaulich) vertrauen und ihm die die neuen schlüssel geben? oder soll ich meinem verstand folgen und noch abwarten? in nur einer woche habe ich urlaub, dann kann sozusagen 24h am tag mit ihm verbringen und eher abschätzen, ob er nun wirklich los ist von dem scheiss oder nicht. wobei selbst wenn er wirklich los ist, das auch keine garantie dafür ist, das ganze nicht noch einmal durchleben zu müssen, wenn die bitch mal wieder siegen sollte. ich hoffe derzeit einfach, dass dies nie mehr der fall sein möge. bin ich deswegen ein hoffnungsloser idealist? to make a long story short: at first heroin might seem to be heaven, but before you even notice it is an ongoing hell. beware!

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  • Heroin

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