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LSD-Trip den man nicht erwartet

Vorweg: Ich bin weiblich, 22, und nicht neu in der Drogen-Szene. Habe viel Erfahrung mit dem Kiffen, schon einiges an XTC hinter mir und auch andere chemische Substanzen. Ebenso bei erwähnten Freunden im anliegendem Text.
Es war auch nicht das erste mal, dass ich LSD genommen habe. Jedoch dachte ich, dass mir das „Ausmaß“ von LSD schon bekannt sei. Falsch gedacht. Das allererste mal war nur eine leicht spürbare Wirkung. Da saßen wir gemeinsam bei Freunden bei guter Laune und so blieb das auch den ganzen Abend.
Das zweite mal war im November 2017 einen Tag nach meinem Geburtstag. Dort haben wir uns zu dritt ein Ticket geteilt. Dazu noch ein wenig XTC. Da hab ich dann meine ersten Optics erlebt. Ich hab den ganzen Trip über ziemlich viel gelacht und es war ziemlich cool und harmonisch mit meinen Freunden. Das war sehr beeindruckend. Die schönen Muster die sich an der Wand abspielten haben mich gefesselt. Etwas, was ich unbedingt wieder erleben wollte.

Somit war es nicht lange hin bis wir uns nochmal zusammen gesetzt haben und uns diesmal zu viert eine Pappe teilten. Es war wieder ein tolles Gefühl. Etwas weniger, als bei vorherigem, aber dennoch super schön.
Deshalb wollte ich wieder etwas mehr. Gerade die Optics haben es mir sehr angetan gehabt. Also nochmal. Dieses Erlebnis, welches ich jetzt genau schildern werde, spielte sich vor einem Monat ab.
Da meine Schwester und ich etwas aneinander geraten waren, kam es dazu, dass sie nicht mitgemacht hat. Also waren es meine Freundin M, mein Freund J und ich. Ein weiterer Freund, D, war mit uns unterwegs, enthielt sich aber bei dem LSD.
Wir schmissen bei mir und sind kurz darauf raus und zum Lidl Markt. Dort machten sich langsam die Lichter bemerkbar. Wir sind wieder zurück in die Straße, wo ich wohne, haben etwas Zeit dort verbracht und sind dann weiter zu J, der 10 Minuten Fußmarsch entfernt wohnt.

In der Zeit saßen wir gemeinsam in der Runde und haben Musik gehört. Alle waren gut drauf und wir hatten Spaß. Nach einer Weile fingen die Lichter an sich über mir wellen-artig zu bewegen und an den Wänden hoben sich Muster hervor. Soweit so gut, das war mir ja noch bekannt. Ich merkte aber, dass es aufjedenfall schon doller war, als die anderen Male. Noch gefiel mir das ganze ziemlich gut. Über dem Fernseher waren wir auf Youtube und J machte ein Lied von Pendulum an, dort war das Cover mit dem Kreis auf dem Bild zu sehen. Als ich mir das ansah und dann in das Gesicht von M schaute, war ihr Gesicht verzogen, als würde es mit dem Kreis gehen. Das hat mich überrascht und sah echt komisch aus. Aber auch amüsant.

Als es auf 21 Uhr zu ging, haben wir uns wieder auf die Beine zum nächsten Edeka gemacht. Die Optics waren schon gut doll und sahen echt cool aus.
Im Edeka war der ganze Boden lebendig und die Flecken von dem Boden tanzten umher. Ich war gut drauf und folgte meinen Freunden durch den Laden. Als wir zur Kasse gingen, warf ich einen Blick auf mein Handy und bemerkte, dass ein Kumpel mir geschrieben hatte. Nach einem Augenblick bemerkte ich, dass dies schon sicher über eine Stunde her war. Ich wollte ihm antworten und merkte, dass ich irgendwie keinen Plan davon hatte, was ich ihm schreiben soll und wie. Ich war verwirrt. Dort standen wir schon an der Kasse und ich fing an mich aufgeschmissen und komisch zu fühlen. Als merkten alle, wie verplant ich gerade war und sich auch fragten, was denn mit der los wäre. Aber ich konnte mich wieder fangen während wir raus gingen.
Mir lief die Nase und ich stellte mich draußen vor den Mülleimer um danach mein Taschentuch darein zu werfen. Dort kam eine ganz komische Situation auf. Ich hab keine Ahnung, was das war.
Aufjedenfall stand ich da und eine Mitarbeiterin wohl auch, die den Eimer in den Laden stellen wollte, da sie am schließen waren. Bevor ich aber mein Tuch darein werfen konnte, hat sie den Eimer genommen und reingestellt. Ich weiß nicht, ob ich ihr zu lange brauchte, oder sie dachte, dass ich da nur so stehe und den gar nicht mehr brauche. Jedenfalls war das ganz eigenartig für mich in meinem Zustand. Davon konnte ich mich aber auch schnell erholen und war wieder guten Gemütes.
Hab mich wieder zu den anderen gesellt und wir sind weiter zur Kreuzung um die Straße zu überqueren. Die Ampel war gerade rot und wir teilten uns ein paar Erdbeeren, die J spontan eingekauft hatte.
Später hatte er mir gesagt, als wir da an der Ampel standen kam bei ihm auch ein Moment auf.

So sind wir weiter in die Stadt und irgendwie kam es mir und auch J sinnvoller und auch kürzer vor, durch den Stadtpark zu gehen, wo wir dann über den Bahnhof auf die andere Seite kämen, anstatt durch die Unterführung die eigentlich direkt vor uns lag. M und D wollten nämlich noch zu einer Freundin und J und ich hatten beschlossen, die beiden wegzubringen. Geplant war eigentlich auch, dass wir noch meine Schwester einsammeln und nach Hamburg fahren.
Auf dem Sandweg des Parks schlängelten sich unglaublich viele Muster und es sah fantastisch aus. Währenddessen hat D einen Joint angezündet. Er raucht die Pur, da er vor ein paar Monaten mit den Zigaretten aufgehört hat. Ich hab natürlich auch ein paar mal kräftig dran gezogen. Gar nicht wirklich mit den Gedanken dabei. Wohl keine so gute Idee. J ebenso, der gar nicht im Kopf hatte, dass die überhaupt pur sind und da etwas Panik anfällig ist.

Noch war alles gut und wir kamen dem Bahnhof immer näher, unser Weg führte uns durch kleinere Straßen. Bei mir machte sich Orientierungslosigkeit breit und somit ließ ich mich weiter zurück fallen und gab meinen Freunden Bescheid, dass ich gerade wenig Ahnung davon habe wo genau wir sind und lang müssen. Obwohl ich die Wege gut kenne.
Sind dann auf die Hauptstraße, wo ich wieder Überblick hatte. Keine Minute später waren wir am Bhf. Als wir kurz vor der Unterführung am Bahnsteig waren und ein Mann an mir vorbei huschte ging es so richtig los mit dem Unwohlsein. Wir stiegen die Treppen hinab und ich murmelte nur, „Oh nein“ und wusste, dass irgendwas nicht stimmt und es anders war, als die letzten Male. In mir stieg eine Panik auf.
Die Stimmen meiner Freunde wirkten soweit entfernt und gedämpft, wenn ich meine Mütze an den Ohren anhob, waren sie wieder gut zu hören. Über uns sauste eine Bahn lang, das war auch ein krasser Moment. Die Treppen wieder hoch, war dort ein schräger, kleiner Weg durch die Fahrradständer zur Straße. Der sonst so kleine Weg wirkte so lang und schräg gezogen. Für mich mega eigenartig und unvertraut. Als wir die andere Straßen Seite erreicht hatten, hielten wir erstmal an. Andere Menschen, die uns entgegen kamen, ließen mich unwohl fühlen und entfesselten weitere Gedankengänge.
Mir war heiß und der Angstzustand war schon echt hoch. Ich zog mir die Mütze vom Kopf und schaute mich um. Alles so unvertraut. Dabei rang ich mit mir selber, ob ich den anderen bescheid geben solle, dass ich nicht klarkommen und es mir schlecht geht. Es war so anders und komisch. Unbeschreiblich. Zudem wollte ich den anderen keine Angst einjagen und ihnen den Trip vermiesen. Ich bin echt baff, was für eine Art Bewusstseinszustand auf LSD möglich ist. 
Mein Entschluss war es, ihnen Bescheid zu geben. Weil es einfach besser ist, wenn man andere miteinbezieht, entschied ich. Sobald ich es ausgesprochen hatte, konnte ich die Stimmung wahrlich kippen hören. Gerade bei J kam es mit einem Schlag. Ab da an hatte er sich auf seinem Trip ziemlich Gedanken um mein Wohlergehen gemacht.

So sind wir erstmal weiter und mussten einen etwas schmaleren, längeren Weg passieren. Der wirkte endlos! Ich bin gefühlt 3x an einem Baum vorbeigegangen und habe meinen Blick dabei auf ihn geheftet. Hinter uns fing es an zu knarzen. Es wirkte leicht bedrohlich, zudem war ich mir unsicher, ob wir alle das hörten. Aber kurz darauf unterhielten wir uns über den läuteten Baum, was mir kurze Zeit Ablenkung verschrieb. Der Gedanke, dass wir uns jedoch bald verabschieden und es nur noch J und ich wären, setzte mir auch noch zu. Was wäre, wenn wir uns nicht Ablenken und beide in Panik verfallen, den ganzen Rückweg über? Ich wollte es gar nicht wissen.
Zudem verging die Zeit unerträglich langsam, was mich den ganzen Trip über verfolgte und mir die Angst machte, was in der Zeit alles passieren könne und mich fragte, ob ich die Energie aufbringen könne, das solange durchzustehen ohne dem Wahnsinn zu verfallen.
Aus der Ferne, so schien es, hallten leise Geräusche zu mir. Ich dachte ich würde verrückt werden. „Dort feiern welche eine Party“, sagte J und diese Worte ließen mich wieder aufatmen. Ich bildete es mir doch nicht ein.
Als dieser schier endlose Weg sein Ende fand, widmete ich mich immer mehr dem Abschied von M und D. Und dann waren sie weg. Nur noch J und ich. Wir nahmen einen anderen Rückweg, als den wir gekommen waren. Einen belebteren, an der Straße lang.

Die Panik und Angst war noch immer vorhanden und es war schrecklich. Die langen Wege zogen sich noch weiter ins leere und wollten nicht zum Ende kommen.
Eine Radlerin, die telefonierte fuhr an uns vorbei und ich hörte sie noch weit aus der Ferne klar sprechen. J drehte sich um, um zu sehen wie weit sie weg war und er hörte sie auch noch.

Als wir die nächste Biegung nach rechts nahmen, kam ein angenehmer Windstoß, der gut tat und etwas beruhigend auf mich wirkte. Bei J hingegen fing ab hier die Panik so richtig an. An der Stelle konnte man auch direkt auf eine Brücke blicken, die ihn den Anschein vermittelt hat, dass die ganze Welt eine trostlose Beton-Welt ist. Dann der Wind, der auf ihn keines Wegs beruhigend wirkte, sondern ihn kalt erwischte und er das Gefühl hatte zu ersticken.
Ab hier war es ein andauerndes versuchen uns gegenseitig aus der Angst zu holen. J schlug vor, dass wir joggen sollen. So fingen wir damit an. Und selbst die Salami, die er hatte fallen lassen, wollten wir zuerst zurück lassen. Wir waren so aufgebracht und konnten nicht mehr. Schnell Kraft gesammelt, den Meter zurück gesprungen und die Bifi aufgehoben und schnell weiter gejoggt. Es war wieder ein langer ziemlich gerader Weg.

Wir hörten auf zu laufen und ich zückte mein Handy um im Internet nach Rat zu schauen. Es war hoffnungslos. Ich hatte Angst und Panik und wollte nicht verrückt werden. Das Handy steckte ich schnell wieder weg. Nur um es nochmal rauszuholen und wieder wegzustecken. Kurzum, ich war verwirrt.
Wir wechselten die Straßen Seite, da vor uns eine größere Schar an Menschen war. Es war einfach komisch. Der Gedanke, dass wir so arme verklatschte Leute sind, die nicht klarkommen und die anderen so normal drauf sind. Weiter versuchten wir uns gut zuzureden. Dass es doch nur LSD sei und schon bald sein Ende findet und wir doch genau wissen, was los ist. Dass das nicht der normale Zustand ist und wieder schwindet. Es hat aber nicht geholfen. Schon das sprechen war schwer und vermittelte schräge Gefühle. Der Versuch uns gegenseitig gut zu tun, versagte somit auch bei diesem Teil.
Innerlich waren wir beide mit uns am Kämpfen. Dieses Gefühl, alleine zu sein, auch wenn jemand da ist. Trotzdem ist es im eigenen Kopf was sich dort abspielt und dort oben bist du alleine.

Ich werde auch nie vergessen, wie ich neben ihm ging und meinen Kopf gewendet habe, um ihn anzusehen und er mir auch einen Blick zu warf. Der blanke Horror ins Gesicht geschrieben.
Schräg vor uns auf der anderen Straßenseite standen 2 Mädels und mir kamen wieder die Gedanken, wie weg wir waren. Wie traurig das sei und die doch so anständig.

Wir überquerten die kleine Brücke und während wir die Treppen runter gehen, sprachen wir Hamburg an. Was sich für mich sowieso schon lange Zeit davor erledigt hatte. Das wäre in diesem Zustand purer Selbstmord gewesen.
Vor uns lag nur noch ein kleines Stück, ehe wir wieder bei mir Zuhause wären. Ich hörte wieder Stimmen und fragte mich, ob sie echt waren oder tatsächlich von dem Grillhäusschen kamen. Sie waren echt und J und ich hofften beide inständig, dass die Leute uns dort nicht anquatschen würden. Das wäre mitunter das letzte, was wir verkraftet hätten. Der eine hatte schon Anstalten gemacht, aber es kam nicht dazu und wir gingen ohne Zwischenfall weiter.

Zuhause angelangt hatte ich wieder etwas Klarheit geschöpft. Schnell in bequeme Kleidung gewechselt und direkt ins Bett zum entspannen. Dabei haben wir meine Schwester aufgeklärt, was los ist.
Um uns abzulenken hab ich den Fernseher angeschaltet, bin auf Youtube und habe vertraute Musik abspielen lassen. Nach einer Zeit wirkte das auch bei mir und die krassen Angstzustände schwanden langsam.

J hingegen hatte es schwieriger. Er fing nach einer Weile an im Zimmer auf und ab zu gehen. Ich konnte richtig sehen wie der Wahnsinn besitzt ergreifen wollte. Das schürte meine Panik wieder. Ich wollte nicht Wahnsinnig werden, in der Klapse enden und/oder auf dem Zeug hängen bleiben. 
J wollte, dass meine Schwester einen Zettel anfertigt, wo er ihr das absolute Bestimmungsrecht über sich gab, wenn er nicht mehr dazu in der Lage wäre, da er Angst hatte, seinen Verstand vollständig zu verlieren. Das ganze war so ernst, ich bin immer noch erstaunt, was das für ein Mächtiges Zeug ist und was das für ein Psychoterror sein kann.
Ich war froh, dass die Musik mir half und ich mich sehr auf die starken Optics konzentrieren konnte und so die Angst in den Hintergrund gestemmt habe.

Die Glücksgefühle, nachdem wir über dem Berg waren und den Schrecken hinter uns gelassen haben, waren enorm. Wir waren so happy, dem Wahn entkommen zu sein und das überlebt zu haben. Das war ein super verrückter Ausflug in den Verstand und ein Tanz an der Pforte des Wahnsinns.
In diesem Zustand war uns der Tot willkommener als so etwas durchzustehen. Krank. Aber eine Erfahrung Wert. Wir beide haben viel daraus entnehmen können und sind froh, das durchlebt zu haben. Und das zusammen.
Ich weiß jetzt, was „Psyche“ überhaupt bedeutet. Dieser Zustand hat viel hergegeben.
Solch einen „Badtrip“ in Worte zu fassen ist schwer möglich, es bringt das niemals so rüber, wie es war. Erst wenn man selber diesen Bewusstseinszustand durchlebt hat, kann man es wirklich nachvollziehen. Wie viel Informationen durch einen selbst strömen und ein neues erfahren der Welt birgt. Das kann sehr erschreckend wirken. Wer sowas noch nicht erlebt hat, aber es gerne würde, der sollte eine Person dabei haben, die er am besten blind vertraut und auch nüchtern bleibt. Im Ernstfall, kann das von großer Bedeutung sein. 
 

Substanzen

  • LSD

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