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an mama 63 und 30, m, Baden-Württemberg

Liebe mama63 und S., die Entscheidung liegt, so meine ich, letztlich immer bei einem selbst. Umso unverzeihlicher ist in den Augen der meisten, was ich tue. Die Gründe? Es gibt keine Gründe - ich habe bereits "Trainspotting" zitiert: Wer braucht Gründe, wenn er Heroin hat? Das ist es ja. Gründe sind was Relatives. Wenn es die gibt, kann man selbst triftige Gründe zerreden und/oder mit dem Zahn der Zeit zernagen. Aber was macht man, wenn man eben einfach immer wieder unglücklich, depressiv ist? Dagegen kann ich mich ja nichtmal richtig wehren! Und ich kann, wenn ich ehrlich bin, niemandem übel nehmen, dass ich damit nicht ernst genommen werde. Es sieht halt keiner, warum zum Henker ich Depressionen habe, also bekomme ich einen Haufen guter Ratschläge, die mir nichts bringen und bestenfalls dieses Scheinverständnis, unter dem ein "Warum kannst du nicht einfach normal sein, wie alle anderen" und ein "Reiß dich doch endlich zusammen" lauert. Diese ganze unbestimmte Verzweiflung, ein dumpfer Schmerz, macht mich fertig, aber du verletzt mich nicht, wenn du das sagst, mama63, obwohl ich mich oft gerade durch derlei Sprüche verspottet fühle, wenn sie von meiner Mutter kommen, seltsam, dass ich darauf bei dir anders reagiere. Vielleicht bin ich auch irgendwie reifer geworden in den letzten Monaten, auch wenn die Therapie nichts brachte - und nie was über den Placeboeffekt hinaus bringen wird, weil das ein Riesenbetrug ist, an dem ein milliardenschweres System dranhängt, aber sonst nichts. Und Psychopharmaka sind (ob Substitution, ob Medis) genauso Drogen. Das ist diese heuchlerische Fehleinschätzung; ok, die sind nicht gepantscht, das ist aber auch alles. Einige Pharmakonzerne sind in ihren Geschäftspraktiken skrupelloser als mancher Dealer, vor allem, da bei ihnen der moralische Aspekt des Vertrauens und der Wiederherstellung und Wahrung der Gesundheit hinzukommt. Jeder Junkie weiß, was für einen Dreck er sich in die Venen jagt. Aber so wenig die Leute Pharmakonzerne mögen, so sicher verlassen sie sich doch auf die Qualität ihrer Medis. Ich bin der Pharmaindustrie alles eher als dankbar, aber das war über zwei Jahre der Grund, warum ich zuerst medikamentabhängig war. Ich könnte mich auch mit anderen Opiaten arrangieren, aber das ist kein "JA" zum Leben. Keiner, glaubs mir, S., wünscht sich mehr als ich, einen Grund, es zu sagen. Sagte mal, ich brauche Liebe, doch am Beispiel meiner Familie sieht man ja, dass ich sie nur ausnutze, selbst wenn ich das nicht tun und ein besserer Mensch sein will; ich bin aber kein guter Mensch und ich finde mir immer einen Vorwurf zu machen. Um die ehrlichsten Bezeichnungen zu zitieren, ich bin ein launisches, egozentrisches, verlogenes, manipulatives Biest. Das ist doch wahr! Ich würde vielleicht, wenn es einen Menschen gäbe, den ich aufrichtig gern hätte und nicht verlieren wollte, mit den Drogen aufhören, wie sehr würde ich den aber drunter leiden lassen!! Ich bin unerträglich! Genug, ich danke dir für deine Komplimente, S. und für deine guten Wünsche. Dir, mama63, auch und sowieso vielen Dank. V. P.S.: S., mir fällt auf, du schreibst, ohne "Abschluss/Ausbildung"; warum stellst du das so heraus?

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