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Repression und Liberalisierung

Hallo Leute,

es freut mich, auf dieses Forum gestossen zu sein.
Ich habe jetzt schon einige Berichte zur Abhängigkeit/Sucht von/nach Cannabis hier gelesen.
Ich möchte auch von vornherein klarstellen, dass ich in meiner Jugend nie gekifft habe, aber Heute tu ich's.

Warum ?

Ich bin jetzt 32, ich hatte eine schwere Kindheit und Jugend geprägt von der Abwesenheit meines Vaters.
Wenn er denn mal da war, war er oft betrunken und gleichgültig oder aggressiv mir gegenüber.
Ich bin jetzt seit knapp 2 Jahren in ambulanter psychiatischer Therapie wegen Depressionen mit Angstzuständen.
Mein Vater war transsexuell, d.h. er war im falschen Körper geboren.
Damit kam er ein Grossteil seines Lebens nicht klar, und liess es an der Familie aus.
Mein jüngerer Bruder hat sich immer gewehrt, ich jedoch habe mich in meine von Angst geprägte Welt zurückgezogen.
Diese Welt fängt jetzt erst langsam an zu verfallen.

Wie habe ich das geschafft ?

Nun, ich hatte das "Glück", erst mit 22 meinen ersten Joint geraucht zu haben.
Es wurde nie zur Regelmässigkeit, ich habe hin und wieder mitgekifft wenn sich die Gelegenheit bot und die Stimmung passte.
Man kann die Joints, die ich in den Letzten 10 Jahren geraucht habe, fast an 2 Händen abzählen.
Wiederentdeckt hab ich Hanf eigentlich durch die aktuelle politische Situation in Amerika und die immer mehr in die Öffentlichkeit rückende Diskussion über Legalisierung und die medizinische Wirkung von Hanf.
Eines vorweg: egal ob hochgezüchtetes Gras aus Holland, oder THC-ärmere Züchtungen die als "medizinisches" Mariuhana propagiert werden: die Wirkung ist immer ähnlich, also macht euch nichts vor.

Jedenfalls bot es sich vor etwa 2 Monaten an, mir eine geringe Menge zu besorgen, was ich auch tat.
Ich dachte: "probiers mal aus. Schlimmer fühlen wie jetzt, geht fast nicht."
Seitdem rauche ich 1-2 Joints die Woche, überwiedegend am Wochenende, unter Aufsicht meiner Freundin, die u.A. das Zeug versteckt nur für den Fall...
(Dazu sollte man wissen, dass allein die Angst vor Abhängigkeit einem depressiv Erkrankten Menschen seelische Schmerzen bereitet, ohne jemals abhängig gewesen zu sein, ein Paradoxon was gesunde Menschen nicht verstehen)
Jedenfalls fühle ich mich so sicherer.

Nun, wie empfinde ich die Wirkung von THC?

Ganz genau gleich wie du, mit einem Unterschied:
viele Leute schreiben hier, was sie für tolle Ideen in ihrem Rauscherlebnis zusammengesponnen haben, aber nie umgesetzt haben aufgrund dem Teufelskreis, in den sie geraten sind.
Ich kann diese jungen Menschen 100%ig verstehen, denn wie sollen sie Ideen umsetzen, wenn sie noch nicht wissen können wie die Welt da draussen funktionniert, oder was sie eigentlich vom Leben erwarten?
Bei mir ist es genau andersrum: Nüchtern habe ich zwar manchmal einige tolle Ideen, habe aber zuviel Angst davor was alles schiefgehen könnte, so dass ich die Idee schnell wieder verwerfe.
Wenn ich kiffe wirkt es so: "Ich hab' eine geile Idee..." und am nächsten Tag setz ich sie um!
Ich hatte Gestern mein erstes Vorstellungsgespräch nach 2 Jahren, und es lief super.
Ich hatte am Vorabend gekifft.
Ich hab dem Typ alles gesagt was ich mir in den Kopf gesetzt hatte, sogar Gehaltsforderung von 3.000€ mit Begründung.

Wieso diese Wandlung ?

Den Gedanken, den ich unter der Wirkung einfange und weiterspinne, gibt mir ein High, dass ich meine ich würde vor Emotionen platzen.
Und das Detail liegt hier bei: "EmotionEN" Bisher habe ich nur "Angst" wahrgenommen.
Alles Andere ausgeblendet, fast mein ganzes Leben lang.
Der Rausch weckt in mir Gefühle, die ich noch nie so bewusst wahrgenommen habe: die Gefühle, streng zu sein, ehrlich zu sein, für das zu Stehen was man tut.
Die Wirkung des Erlebten empfinde ich als extrem motivierend und kann diese Einstellung ohne Mühe für die nächsten 2-3 Tage beibehalten, ohne zu kiffen.
Allerdings ist jede Herausforderung für mich immer noch eine Überwindung die viel Kraft kostet, aber es geht langsam besser.
Ich gönne mir dann auch eine Auszeit wenn ich etwas geschafft habe worauf ich stolz bin, d.h. ich übernehme mich nicht in meinem Tun UND ich kiffe nicht.

Liberalisierung: ja

Meiner Meinung nach kann Hanf körperliche und seelische Schmerzen lindern und eventuell sogar Krankheiten heilen, wenn gewisse Rahmenbedingungen erfüllt sind, unter anderem wenn kein Missbrauch der Droge in der Jugend stattfand.
Die Jugend muss auch darüber aufgeklärt werden, zumindest in der Schule.
Deswegen Leute, die fast Gescheiterten, erzählt es jedem: Kiffen erst ab 21 !
Ich wiederhole mich gern: Ich hatte das Glück, erst mit 22 meinen ersten Joint geraucht zu haben.

Repression: ja

Durch eine staatliche Reglementierung wird der Schwarzmarkt von Cannabis fast völlständig ausgerottet, die Polizei kann sich bei ihrer Arbeit gegen Drogen auf das wirklich Wesentliche konzentrieren:
Die Leute festzunehmen und zu bestrafen, die das Zeug an Kinder und Jugendliche verkaufen.

Aufklärung: ja

An alle besorgten Eltern/Elternteile:
1. Informiert euch erstmal selber. Informiert euch über Cannabis. Schaut euch z.B. auf der Seite vom deutschen Hanfverband (DVH) um.
2. Dann: redet mit euren/m Kind/Kindern, auch wenn ihre Kinder noch keinen Kontakt zu Drogen hatten, klärt sie auf.
3. Was am allerwichtigsten ist: interessiert euch für was, das eure Kinder machen. Ihr erspart euren Kindern eventuell ein ähnliches Schicksal wie das meine und es fällt euch schneller auf, wenn etwas nicht stimmt und könnt darüber reden.
4. Und Bitte, unterschreibt die Petition zur Entkriminalisierung von Hanfprodukten: https://clicknsign.eu/en/projects/93/signup


JerryRepression und sinnvolle Liberalisierung

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  • Abhängigkeit / Sucht
  • Cannabis
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