Ritzen
Ich habe mit dem ritzen angefangen als ich 15 war. Damals hat mich meine einzige Freundin verlassen, ich war gerade umgezogen, ich hatte keine Freunde und meine Eltern haben sich scheiden lassen. Ich war voller Spannung, Angst, Trauer und erfüllt von Selbsthass, ich bekam Lust darauf mir wehzutun. Ich war gerade im Schullandheim als ich den Anruf meiner Freundin bekam, es war der Tag meines fünfzehnten Geburtstages ich dachte sie wollte mir gratulieren, stattdessen sagte sie mir sie wolle mich nie mehr wieder sehen, ich war wie betäubt. Ich lief ins Schullandheim Klo und dachte nur an eines, Schmerz. Ich hab alles panisch durchsucht, keine Messer keine Klingen, Nichtmahls Glas, ich nahm das beste was ich finden konnte, eine stumpfe Papierschere mit der ich mir solange in den Arm hackte bis alles von Blut verschmiert war, danach lag ich erschöpft und glücklich am Boden, es war toll. So hat es begonnen so ging es weiter, zu Beginn war das ritzen für mich eine Bestrafung, ich strafte mich für meine Abartigkeit, dafür das ich keine freunde hatte, für die Scheidung meiner Eltern, später wurde es Aggressionsabbau und Stressabbau, hatte ich streit oder irgendwelche schlechten Gefühle so sparte ich sie mir auf um sie mir abends aus dem Fleisch zu schneiden. Irgendwann begann die sucht, ich dachte nie das es möglich währe davon abhängig zu sein, aber ich bekam Entzugserscheinungen, wenn ich mich eine Zeit lang nicht schnitt. Ich teilte den verlauf der Entzugserscheinungen gerne in 3 Stufen ein. Zuerst bekam man ein warmes Gefühl im Schneidearm,, und leichte Herzschmerzen, verbunden mit leichter Lust auf Selbstverletztung, dies ist die Stufe in der man noch aussteigen kann indem man sich ablenkt. Dann in der 2 Stufe beginnen die Schmerzen, starke Herzschmerzen und schmerzen im Arm, die Gedanken kreisen um Schmerzen und blut, man kann sich nicht Konzentrieren, ist gereizt und etwas panisch. Kommt es zu Stufe drei fängt man an zu zittern, schließ man die Augen sieht man Blut, schnitte, Messer, Die Schmerzen sind so stark das man teilweise stöhnt, nicht schreit aber man giebt schmerzerfüllte Seufzer von sich, man kann an nichts anderes mehr denken. Schneidet man sich in Stufe 2 hat man Kontrolle und schneidet weniger, schneidet man sich erst in Stufe drei ist es so, als wäre man in Trance. Irgendwann wacht man auf und schaut an sich herunter und alles ist voller Blut und man denkt nur: was zum Teufel ist da gerade passiert? Das Gefühl nach dem Schneiden unterscheidet sich jeh nach Schneidegrund. Schneidet man sich aus Selbsthass und Schuldgefühlen fühlt es sich an wie eine riesige Erleichterung, die Gedanken liegen nicht mehr so quälend auf einem, alles ist irgendwie in Ordnung, alles ist gut. Schneidet man sich aus Wut oder Nervosität oder Angst, erfüllt einen eine tiefe Ruhe und Zufriedenheit (ich schnitt mich häufiger vor dem lernen um mich runter zu bringen). Schneidet man sich aus reiner schneide-Lust, also durch die oben beschriebenen Entzugserscheinigungen, so ist es am besten, die ersten paar Schnitte fühlt man nichts, dann strömt ein warmes Gefühl vom Arm in den ganzen Körper, zuerst ist es wie ein Orgasmus dann wie eine innige liebevolle Umarmung, dann ist es Wärme, Zufriedenheit, Liebe und Licht das aus einem heraus nach außen zu strahlen scheint, das klingt dann langsam ab und dauert etwa 5 Minuten. Danach hat man häufig Lust sich wieder zu schneiden aber die Wirkung lässt nach, irgendwann fühlt man nichts mehr, dann ist die Cutting Session zu Ende und man kann den Boden wischen. Es war sehr sehr sehr schwer davon loszukommen und es unter Kontrolle zu bringen besonders die ersten 5 Monate, ich fühlte immer schmerzen, Traurigkeit, Reizbarkeit. Ich hasste es, aber mein Freund wollte es nicht mehr an mir sehen, die anderen verstehen es nicht, ich wollte auch wieder ein echtes Leben führen, mit schwimmen, und ohne verstecken. Mittlerweile habe ich es so gut unter Kontrolle das ich mich nur selten verletze bevorzugt nutze ich dafür natürlich die Wintermonate. Viele empfinden diese sucht als belastend an sich, ich fand es vor allem schlimm wegen der mangelnden Akzeptanz in der Gesellschaft, man konnte nicht schwimmen gehen oder im Sommer etwas kurzes tragen, alle haben gedacht man habe ein "Problem" ist traurig oder will sich umbringen oder betet Satan an oder so ein Scheiss. Das hat mich am meisten gestört. Meine Erfahrungen mit dem ritzen sind größtenteils sehr positiv.
Substanzen
- Körpereigene Drogen
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