Süchtig seit 27 Jahren
Also, seit 27 Jahren bin ich Heroinsüchtig, bekomme seit 1989 Polamydon ( mit Unterbrechungen ). Ich habe schon etliche Entzugsversuche und auch eine Therapie gemacht. Mitlerweile lebe ich mit Heroin und habe mich vollkommen damit abgefunden. Ich weiß das es für mich kein Leben mehr ohne H geben wird, ich weiß auch das ich daran sterben werde. Das Problem für mich ist das die Leute die keine Erfahrung damit haben mich auch nicht verstehen.
Das Polaprogramm ist ja irgendwie gut gemeint aber ein Ausstieg ist es für mich und viele Andere leider nicht. Es geht einfach nicht in meinen Kopf warum man uns Schwerstsüchtige nicht, wie z.B. in der Schweiz, mit einer kontrollierten Heroinabgabe versorgt. Viele meiner alten Freunde sind jämmerlich an dieser Sucht eingegangen, viele Süchtige müssen Anschaffen gehen um sich die tägliche Sucht zu finanzieren, Andere gehen klauen etc. Für die Gesellschaft sind wir nur Dreck, ein Übel an dem Sie vorbeischauen.
Warum sind zigmillionen Menschen weltweit süchtig, warum wird das so sehr missachtet ? Ich glaube das durch solch ein Abgabeprogramm sehr viel an Beschaffungskriminalität verschwinden würde, kenne auch Niemanden der es toll findet sich dadurch Geld zu beschaffen! Ich habe schon öffters in Schulklassen gesprochen, versucht den Schülern zu erklären, aufzuzeigen was es bedeutet Heroinsüchtig zu sein. Für mich war es zu spät aber ich hoffe das ich vielleicht den Einen oder Anderen zum nachdenken gebracht habe.
Ich bin nie zum Konsum "verführt" worden, kein Kind einer sogenannten Problemfamilie. Ich wollte es einfach ausprobieren und leider war diese Erfahrung nicht abschreckend. Damals hatte das Heroin noch ca. 20 bis 30 prozent und hat natürlich total reingehauen, heute gibt es fast nur noch totalen Dreck, welcher mit üblen Beimengungen gestreckt ist.
Warum also kein politisches Umdenken ? Warum keine Hilfe durch Abgabe ? Wie lange werden noch die Toten weggeschafft ? Die meisten Leute sterben heute doch nicht mehr am reinen Heroin, sondern daran weil das Zeug mit Mist gestreckt wurde oder weil sie dadurch total krank wurden. Keine Ahnung wieviele Beerdigungen ich bereits besuchen musste, aber wahrscheinlich werden es nicht mehr allzuviele sein. Denn eines ist mir klar, es wird nicht mehr lange dauern und ich selber werde daran sterben.
Substanzen
- Heroin
- Substitutionsmittel
Kommentare
Kommentar von hope |
entschuldigung
klingt als suchst du eine entschuldigung.
war selbst schwer abhaengig, kalt entzogen. nicht schoen, aber geht. das ist jetzt 8 jahre her.
beweg dich
Kommentar von Gast |
umdenken?
Man "könnte" natürlich drüber nachdenken es kontrolliert abzugeben, bestimmt würde,- wie du sagst-, viel an Drogenkriminalität wegfallen. Aber mal ehrlich, du bist kein "Opfer" , oder in eine Opferrolle gedrängt worden. Du hast dich mehr oder weniger freien Willens auf deinen selbst gewählten Lebensweg begeben und erwartest, daß der Rest der Gesellschaft sich jetzt um die Bereinigung deiner Probleme kümmert? Ich meine damit nicht unbedingt die finanzielle, eher die gesellschaftliche Verantwortung die meist seitens der Suchtkranken gar nicht mehr wahrgenommen wird.
Kommentar von Gast |
Heroinsucht
Bin seit zirka 35 Jahren Heroinabhängig zuerst Jahrelang auf der Gasse mit der ganzen Beschafungskriminalit
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