Tilidin-Rausch mit Vorgeschichte
Nun, die Fakten und interessanten Einzelheiten über meine Person lasse ich weg, da es erstens von geringer Bedeutsamkeit und zweitens nicht notwendig ist. Allerdings möchte ich meine "Genussmittelerfahrungen" näher beleuchten. Erst mal die guten, alten Alltagsdrogen:
Ich glaube, meine erste Zigarette rauchte ich mit 8 Jahren, eher unfreiwillig, da meine Stiefbrüder, welche beide Raucher waren und jeweils 2 und 4 Jahre älter als ich, mich dazu überredeten. Genau genommen redeten sie regelrecht auf mich ein, was mich dann zum Nachgeben verleitete. Also nahm ich einen schönen, tiefen Zug, der den Rauch direkt in meine Lunge blies. Nachdem er dort angelangt war, begann ich direkt heftig zu husten. Der Rest war Paffen. Da das ziemlich scheiße für mich war - und weil meine Mutter auch rauchte - ließ ich erst mal die Finger davon. Von 12 bis 15 habe ich sehr unregelmäßig bei Gelegenheit geraucht. Für mich kam es nicht infrage, Geld für so was auszugeben.
Alkohol konsumierte ich zum ersten Mal bewusst (meine Großmutter schenkte mir einmal versehentlich Sekt ein als ich etwa 5 war, da sie es für Saft oder so hielt) mit etwa 11 Jahren. Es muss Bier gewesen sein, nichts Weltbewegendes, jedenfalls erinnere ich mich an keine Trunkenheit. Mit 12 habe ich dann eine halbe Flasche Vodka gemischt mit Red Bull (bah, widerlich. Immer wenn ich Vodka oder Energie Drinks rieche, muss ich würgen) getrunken. Wie man sich denken kann, war ich ziemlich voll und musste mich ein paar Mal übergeben. Irgendwann habe ich auf einem mittelalterlichen Spektakulum Absinth getrunken. Da muss ich so 12, 13 gewesen sein. Das ist auch eine der wenigen positiven Erinnerungen an Alkohol. Sein Geschmack war angenehm und er hinterließ ein wohlig-warmes Gefühl, während er den Rachen hinunterfloss. Dann ging es relativ unregelmäßig weiter, allerdings von dort an zunächst "nur" mit Bier. Irgendwann zwischendurch trank ich auch noch mal Sekt und Wein. Mit 13, 14 und Anfang 15 war ich etwa 2 mal im Jahr richtig betrunken. Im März 2011 habe ich aufgehört, überhaupt irgendwas zu nehmen. Den Alkohol werde ich wohl für immer ignorieren, da mir auch der Rausch nicht zusagt. Ich finde dieses Gefühl, das entsteht, einfach unangenehm.
An Cannabis gelangte ich mit 13 über Bekannte, die kifften. Ich war nicht sonderlich neugierig, probierte es dennoch aus. Bei mir persönlich entsteht gar kein Rauschgefühl, mir wird davon nur übel. Insgesamt habe ich 4x gekifft. Es war jedes Mal schlecht.
Nun zu den härteren Dingen:
Die härteren und harten Drogen brachte ich alle innerhalb eines Jahres hinter mich - mit 14. Das erste war Speed.
Mit Speed habe ich gute Erfahrungen gemacht. Es ist angenehm zu konsumieren, auch wenn es etwas brennt und der Rausch sagt mir auch zu, allerdings muss ich recht viel nehmen, damit es wirkt, selbst bei gutem Stoff. Bei mir wirkt es auch nicht anders als bei anderen. In mir stieg eine leichte, sehr angenehme Euphorie auf, ich wurde wach(er), war losgelöst und hibbelig und hatte einen enormen Taten- und Rededrang. Die Wirkung hält angenehm lange an und beim Abklingen gibt es bei mir auch keine Nebenwirkungen. Seltsamerweise kann ich sogar auf Speed schlafen.
Dieses gute Pulver habe ich 2x genommen.
Auch mit Ecstasy hatte ich eine Begegnung, die allerdings ziemlich scheiße war. Ich bekam zwei Tabletten, gelb und rot, schmiss sie und merkte.. nichts. Etwa zwei Stunden lang merkte ich rein gar nichts. In einer Bar betrank ich mich dann, was sich als eine äußerst schlechte Idee rausstellte. Nach einem halben Mischbier erbrach ich meinen Mageninhalt über den Tresen, weswegen man mich auch aus der Kneipe/Bar warf. Das Ganze war mir sehr unangenehm und ich schämte mich. Danach ging es noch in ein Luxushotel mit meinem (damaligen) besten Freund, der den Abend bezahlte. Ich duschte und er kiffte, nahm XTC und trank ein Glas mit Whiskey und LSD. Das war sein Ding, ich lehnte jede weitere Droge ab.
Das Härteste, was ich jemals nahm, war Kokain. Gutes Kokain. Es war über 90% rein. Das testete ich, schließlich wusste ich einiges über Koks, da es mich faszinierte. Die Königin der Rauschmittel. Das weiße Gold.
Man schenkte es mir. Jawohl, mir schenkt man Drogen und das mit Kusshand. Es war nicht einmal für mich gedacht, sondern als Alternative zum Heroin für meinen abhängigen besten Freund. Er war damals 16 und gerade ein Jahr abhängig, wodurch er sich stark veränderte. Da er es aber nicht wollte, hatte ich es zu Hause. 1,2 Gramm gutes Koks, gut versteckt. Dort lag es eine Weile, bis ich mich entschied, es einzunehmen. Also baute ich mir 2 Lines und zog es durch die Nase.
Kokain ist wundervoll. Eine magische Subtanz, die eine einzigartige Perfektion erzeugt.
Da ich es nicht kann, werde ich über Kokain nichts Negatives schreiben, obwohl ich es gern würde.
Nun, über die Risiken war ich mir bewusst, weswegen ich den Konsum zwei Wochen lang Montag, Mittwoch, Samstag und Sonntag hielt. 4-5 Lines an den jeweiligen Tagen. Klug war es dennoch nicht, denn eine leichte Sucht stellte sich ein.
Einzig durch mein Prinzip, kein Geld für illegale Drogen auszugeben, beendete ich den Konsum nach Aufbrauch des Päckchens.
Die Folgen sollten auch benannt werden: Etwa ein Jahr danach spürte ich die Sucht noch, wenn auch schwach. Manche Gerüche erinnerten mich daran, ich träumte davon.
Selbst heute würde ich es sofort wieder konsumieren, wenn ich es kostenfrei bekäme.
Zum eigentlichen Thema:
Vor circa 2 Monaten bekam ich Tilidin gegen Zahnschmerzen verschrieben, weil gewöhnliche Schmerzmittel bei mir überhaupt nicht wirken. Dagegen habe ich es auch, nicht sehr erfolgreich, verwendet.
Die Flasche stand danach nur im Schrank rum und ist auch nur noch bis zum Februar haltbar, aber es ist doch Verschwendung, den Rest zu entsorgen, wenn man es doch auch konsumieren kann.
Gedacht, getan: Vor etwa einer halben Stunde trank ich ein Glas Eistee mit 45 Tropfen Tilidin (20 Tropfen gleich 51,45 mg, soweit ich mich erinnere). Natürlich schmeckt es trotz des Eistees scheußlich, zum Übergeben. Tapfer leerte ich dennoch das Glas und legte mich hin. Ich fühlte mich gut, mit geschlossenen Augen überkam mich ein warmes Gefühl. Dieses hielt bis gerade eben an und vermischte sich mit Konzentrationsproblemen. Jetzt überkommt mich eine unangenehme Übelkeit, die ich zu unterdrücken versuche. Für gewöhnlich löst Tilidin nur eine schwache Fröhlichkeit in mir aus, einhergehend mit einer Unbeschwertheit, die einer latenten Ignoranz gleichkommt. Bis auf die Übelkeit ist der Rausch angenehm, ich fühle mich kaum benebelt.
Trotz des ganz guten Gefühls ist Tilidin nicht das, was mir wirklich zusagt. Schon allein der Übelkeit wegen.
Wer es ausprobieren möchte, wird es sicherlich tun, sollte sich aber auf eine Übelkeit einstellen.
Das hier soll nicht als Aufforderung, überhaupt Drogen zu konsumieren, verstanden werden. Vom Dauerkonsum aller Subtanzen rate ich eindringlich ab und bei Kokain ist besondere Vorsicht geboten. Das Suchtgefühl ist richtig scheiße, weil es einen sehr einschränkt, kontrolliert und nie wieder verschwindet. Wenn ihr schon kokst, bleibt bei einem Mal oder einem Abend, bei mehr kann es schon zu spät sein-
Zum Schluss habe ich mich entschieden, doch noch was zu meiner Person zu schreiben. Ich bin 16 Jahre alt, besuche die Oberstufe eines Gymnasiums. Über Kommentare freue ich mich, also haut in die Tasten.
Substanzen
- Medikamente
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