Wer die Augen und Ohren schließt, büßt umso mehr.. alle "Klarkommer" bitte lesen.
Ich war schon oft auf dieser Seite. Das liegt an einer Informationsgier was die verschiedensten Arten von Drogen betrifft, vor allem Gier nach Eindrücken anderer zu Dingen die ich schon konsumiert habe, aber dazu später mehr. Ich bitte jeden, der sich doch ach so sicher ist, alles im Griff zu haben, sich diesen Bericht durchzulesen...vielleicht hilft"s.
Zu meiner Person: Ich bin eigentlich ein normaler 17-jähriger (Selbsteinschätzung eben), eher introvertiert (aber kein Stubenhocker, oder neudeutsch MOF).
Die Mehrheit meiner Erinnerungen an meine Kindheit besteht nur aus irgendwelchen Wortfetzen von Streitereien, die man als 8 Jahre altes Kind eben so mitbekommt..und danach gabs auch nicht wirklich mehr als nur das. Als dumm würde ich mich (Oberstufe Gymnasium) auch nicht bezeichnen. Faul vielleicht, aber das auch nur in Dingen bzw. Fächern die mich nicht interessieren - falls ich mich für irgendetwas interessiere (beispielsweise Englisch; zurückzuführen auf englisch-sprachige Musik), stellt das weder schulisch noch sonst wie irgendein Problem für mich da. Und so ist es auch mit Drogen..
Es kommt mir vor wie gestern. August 2008..Sommerferien! Nichts zu tun, also gut - den ganzen Tag chillen und Filme schauen. Da ich schon viel über "Scarface" gehört hatte, gesaugt und angeschaut..und nach all den Jahren der komischen Verhältnisse und Erlebnisse schulischer aber auch familiärer Seite war da etwas, das mich doch faszinierte..die Geschichte von jemandem der nichts hat, und dann alles bekommt was man sich erträumt - durch Drogen..wow.
So gesehen fehlte es mir nie an etwas, aber doch war immer alles zu wenig. Meine Eltern sind keine schlechten Menschen, lagen sich zu oft im Clinch gegenüber, als in den Armen. Keine Hartz IV-Empfänger, keine Assis die ich verantwortlich machen will oder werde; für mein Schicksal bin und war ich immer schon selbst verantwortlich.
Und dann "Push It To The Limit"..wooooow. Bargeld, Villa..der Hammer. Und obwohl die Geschichte fiktiv ist, trotzdem beachtlich. Jeder Film basiert ja (ob unfreiwillig oder nicht) auf einer wahren Geschichte, irgendwas gabs schon mal genau so oder zumindest ähnlich. Von diesem Tag an wollte ich so sein wie Tony. Man hört auch in jungen Jahren schon viel von Drogen. Ob Michel Friedman oder Christoph Daum..man nimmt es nie willentlich wahr, man hört immer nur die negativen Aspekte..aber von dem Tag an war ich unbeeinflusst. Ich verschlang alles was mit Drogenhandel zu tun hatte. "Cocaine Cowboys", Bücher..und genau so will ich leben! Ja, das ist die Erfüllung! Motiviert zu Lernen um irgendwann gut leben zu können war ich sowieso nie..vielleicht auch daher die Faszination, aus dem Nichts etwas zu machen. Dann George Jung in "Blow"..wtf?! Dieser Idiot. Alles falsch gemacht. All das falsch gemacht, was ich hätte besser machen können. Hier bin ich, dieser 15 Jahre alte Gymnasiast und du Depp (Wortspiel, lol) wanderst in den Bau.
Aber eine Angst vor Drogen selbst hatte ich immer noch.
Bis zum Jahr darauf..Sommerferien 2009 also. "Kiffen is ja soooo geil" Okay..ich gebe, wie gesagt, ungern anderen die Schuld an meinem Versagen, aber ich habe mich wirklich lange bequatschen lassen: Der Rauch vom ersten Joint ging allerdings durch meine Atemwege, also war doch ich Schuld. Nichts gemerkt..also wieder und wieder gemacht..Effekt war nie da. So schlimm wie alle sagen, kann das ja sowieso nicht sein. Das Rauchen und gelegentliche Betrinken hab ich sowieso schon vorher angefangen. Informationen zum Weed auch..so schlimm ist es ist - und das sehe ich bis heute so. Weitergemacht..und aus aller Verzweifeltheit, doch mal high zu werden wie andere davon berichten, saß ich schließlich um 22 Uhr Abends auf einem Fahrrad und ging (besser fuhr) meinen Weg. Regen, arschkalt, keine Lichter, keine Bremsen..aber wayne. 2,5g Piece abgeholt (Gott, das waren insgesamt 10km..10km des Todes, bergauf, viermal) und gut zwei Drittel davon in 6 Stunden zu zweit vernichtet. Das brachte den Effekt. High, die Gedankengänge..aber letztendlich gab es mir nichts. Ab und zu mal, okay.. immer mehr Kollegah ("Vom Drogenverticker, zum Großgrundbesitzer" wuah) gehört. Durch "Kifferfreunde" hier und da mal erfahren wo man was zum Rauchen bekommt, also 50 Euro in Grünes, 35 Euro in Waage und Packs investiert und der Spaß begann. 10 Euro Gewinn - nichts, aber doch etwas. Das ganze Gelassen, dennoch ab und zu weitergekifft..und man hört viel, viel Gutes und viel Schlechtes. Ecstasy probiert, war ganz witzig, aber sowas macht man nicht täglich - klar. Speed probiert - das erste Mal. Die erste Nacht gleich 1,5g vernichtet..das war nicht so rosig, Schockzustand, Zittern..aber schlecht ja auch nicht. Müde war ich eh immer. Also von da an (November) hin und wieder mal was geholt. Meistens staubtrocken und oft auch sichtbar gestreckt. Gekifft auch hier und da. 3g Pep in 1 Woche plattgemacht..wenig. Kein Craving. Kokain fasziniert sowieso seit Scarface, also mal 150 Euro in 2,5g investiert (war scheinbar auch ziemlich gutes Zeug; brachte mir vom 24. Dez 09 15 Uhr bis 26. Dez 09 22 Uhr sowie am 31. Dez 09 und Testphasen davor Spaß). Aber zu teuer. Also wieder auf der Suche nach Speed..nach der ersten Probephase (in der ich heftig übertrieb, wie geschrieben), immer mal wieder. Dann Anfang 2010 wurde das Weihnachtsgeld durch exzessiven Weed-, Zigaretten-, Alkohol- sowie den genannten Kolakonsum immer knapper. Also 25g astreines Grünes auf Ko. Innerhalb von 2 Tagen weg, das Portmonaie zeigte danach +120€ an. Das selbe nochmal knapp 6 Wochen später.. aber 120 Euro? Zu wenig..da muss mehr drin sein, und das war es ja was ich wollte: viel.
Dann schließlich 20g Schnelles. Wow. So begann der bis dahin sporadische Konsum regelmäßiger zu werden..vor der Schule, in der Schule. Nächte durchgemacht. Kein Gewinn, hielt sich die Waage (Wortspiel). 1 Woche mit 5 Std. Schlaf insgesamt durchgemacht: Ich dachte ich muss sterben. Kurzzeitige Pause..
Dann aber schon wieder öfter umgehört (keine Lust auf große Mengen, da ich schon dann wusste das führt zu nichts gutem): Hier und da 1g, 2g..hinterlässt finanzielle Nöte, aber man hält sich so. Dann nicht viel später ein Angebot..und schon hatte ich 50 Einheiten einer Paste. Gut, reiner als das was man sonst bekommt - aber letztendlich endeten davon gut 30-35 im eigenen Organismus und das führte zu keinem Gewinn oder so. Nur Finanzierung von Eigenbedarf. Dann 1 Woche nichts..Horror. Miese Laune. Müde. Aber dann schon wieder 50 mal Paste. Und die war besser als ALLES davor. Brannte wie verrückt..und wieder geschah das.
Und die Erkenntnis kam, spät, aber nicht zu spät. Es ist nicht normal. Gewichtsverlust. Dauerhaft verstopfte Nase, Nasenscheidewand wird dünner und dünner..spürbar. Zahnfleischschwund. Die Zähne fühlen sich an wie hohl. Pickel. Trockene Haut. Augenringe. Ziehen bis zur totalen Erschöpfung..und Gott, sogar Halluzinationen. Und die Träume..so real, so niedermachend. Wieder alles weg. Keine Motivation irgendwas zu tun - aber es MUSS aufhören. Das ist nicht normal. Ich dachte ich hab es im Griff..aber nein. Seit Sonntag nun..und alles ist so sinnlos, ich schlafe (Gott sei Dank sind Ferien) 12 Stunden am Stück durch, nur um todmüde aufzuwachen. Schmerzen in den Muskeln obwohl keine Belastung..innere Unruhe. Ständiger Gedanke an die nächste Line. Schlechte Laune. Vom jetzigen "Okay"-Gefühl ein schlagartiges Gefühl, als würde die Welt untergehen. Aber es hat ein Ende..ich mag das alles nicht. Das moralische..es geht nicht. So bin ich nicht. Lieber dauermüde als eine regelrechte Angst vor Erholung. Langsam erkenne ich, dass die Reaktion seit 4 Tagen nun nicht normal ist, sondern ein (wenn vielleicht auch schwacher) Entzug. Ich war 6 Wochen täglich drauf. Mit 0,5-0,8 angefangen, am Ende 2,0+. Und man sieht es mir an. "Du hast dich verändert" - das stimmt. Ich werde es schaffen, weil ich weiß so geht"s nicht weiter - ich bin es einer Person schuldig..und am meisten mir selbst.
Niemand kommt damit "klar", Drogen in den normalen Tagesablauf einzubauen, es geht nicht. Vielleicht erkennt ihr es. Eine Scheinwelt.. wer am Wochenende in unregelmäßigen Abständen konsumiert, sollte trotzdem Pausen machen. Nie im Alltag verwenden, das führt zur Sucht..bei mir fing es mit dem Spaß an. Aber plötzlich will man auch im Alltag wach sein. Ich gehe meinen Weg weiter. Nichts mehr von all dem. Ab und zu werde ich nicht nein sagen, auch beim Kiffen nicht. Aber jetzt folgt erstmal eine lange Pause, und so weit kommen lassen - NIE wieder.
Wenn man liest, einige kommen auf Speed als "Arbeitshilfe" klar - dann sind es Lichtjahre Entfernung von der tatsächlichen Klarheit. Viel Glück allen die genau das erkennen. Und ich hoffe von ganzem Herzen, dann ist noch nicht der Punkt erreicht, an dem ich stehe.
Was mir bis jetzt hilft gegen die Unruhe: viel Schlaf, Obst und Ruhe. Neurexan (einfach mal in der Apotheke fragen) ist vielleicht ratsam.
Substanzen
- Speed [Amphetamin]
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