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Auskunft zu Opium

Auskunft zu Opium

Guten Tag,

ihre Adresse habe ich über den Magischen Garten bekommen. Leider habe ich auf ihrer Seite keine Auskunft über Opium bekommen. Da ich mich im Ausland befinde, wäre es für mich sehr hilfreich. (Wirkung, Gefahren, Nachweis). Über eine Antwort würde ich mich sehr freuen.

 

Dr. Frühling:

Hallo Iman,

hier findest Du einige Informationen zu Opium:

Substanz:
Bei Opium handelt es sich um den eingetrockneten Milchsaft der Schlafmohnpflanze. Dieser Milchsaft kommt in fast allen Pflanzenteilen des Schlafmohns vor (außer in den Wurzeln und Blütenblätter). Das gewonnene Rohopium enthält die psychoaktiv wirksamen Alkaloide Morphin, Codein, Thebain, Papaverin, Noscapin und Narcein.

Konsumformen:
Traditionell wird Opium, als "chandu", (Rauchopium, das aus Rohopium hergestellt wird) geraucht. Es kann aber auch oral (Opiumessen/Opiumtrinken), rektal (anal) konsumiert oder, sterilisiert und in Salzwasser aufgelöst, injiziert werden.

Wirkung:
Die Wirkung des Opiums wird hauptsächlich durch Morphin, aber auch durch die anderen enthaltenen Alkaloide erzeugt.

Morphin: Morphin wirkt bei einer Dosis von 10 mg analgetisch (schmerzstillend) und sedativ (beruhigend und dämpfend auf das ZNS). Bei einer Dosis von 50-100 mg besitzt es eine narkotische Wirkung. Weiterhin wirkt es hustenhemmend (antitussiv), atemdepressorisch, verstopfend und antiemetisch (verhindert Übelkeit und Erbrechen).

Codein: Codein wirkt stark hustenhemmend.

Papaverin: Papaverin wirkt lähmend auf die Muskulatur von Magen, Darm, Gallenblase und Gallenwege. Es steigert den Blutdrang in den Penischwellkörpern.

Noscapin: Noscapin wirkt hustenhemmend und steigert die schmerzstillende Wirkung des Morphins.

Der Konsum von Opium kann zu Tagträumen und zu einem tiefen, "visionsreichen" Schlaf führen. Bei einer höheren Dosierung kann die Wirkung euphorischer sein, die Tagträume nehmen zu, ohne in Halluzinationen überzugreifen. Das Selbstbewusstsein und das Selbstwertgefühl werden gesteigert.

Opium fand und findet bei der Erzeugung von ekstatischen Zuständen während relgiösen Zeremonien und Riten, als Aphrodisiakum und als medizinisches Narkose- und Heilmittel (Schmerzstiller, gegen Durchfall, Husten und Schlafstörungen...) Anwendung.

Die eintretende Wirkung hängt außerdem von der Konsumform ab. KonsumentInnen machen oft einen Unterschied zwischen der Wirkung des gerauchten und der Wirkung des gegessen/getrunkenen Opiums.

Nebenwirkungen:
Unerwünschte Begleiterscheinungen beim Opiumkonsum können unter anderem Schwitzen, Juckreiz, Schwindel, Muskelerschlaffung, Kopfschmerz, Mundtrockenheit, Erbrechen (Vorsicht: Erstickungsgefahr), eingeengte Pupillen, Verstopfungen, Verkrampfung der Gallenwege, niedriger Blutdruck, Gleichgewichtsstörungen, Spannungen in der Harnblase und Schwierigkeiten beim Wasserlassen sein.

In Folge des Opiumkonsums kann es beim Absetzen zu Depressionen kommen. Außerdem kann die Toleranz gegenüber dieser Substanz steigen. Bei Überdosierung können Atemlähmung und Herz-Kreislauf-Stillstand auftreten. Der chronische Gebrauch kann zur psychischen und physischen Abhängigkeit führen. (Beschreibung der Entzugserscheinungen: siehe Heroin-Substanzinfo)

Einige weitere Risiken können im intravenösen Konsum von Opium liegen. Es besteht die Gefahr, dass durch verunreinigte Pflanzenteilchen Infektionen und kleine Blutgerinsel entstehen, die lebensgefährliche Risiken bergen.

Nachweis:
Wir nehmen an, dass Du Dich mit der Frage nach dem Nachweis auf die Nachweiszeiten von Opiaten im Körper beziehst. Es ist bei einem Urin-/Bluttest zwei bis vier Tage, und bei einer Haaranalyse bis 90 Tage nachweisbar. In beiden Testverfahren ist es nicht möglich festzustellen, auf was der Opiatgehalt zurückzuführen ist (Rauchopium-?, Heroin-?, Codein-?, Morphinkonsum?). Selbst der Verzehr von einem Stück Mohnkuchen kann, aufgrund des geringen Morphingehalts, zu einem positiven Ergebnis führen.

Safer Use:
Konsumiere Opium nicht in Verbindung mit anderen psychoaktiven Substanzen. Besonders die atemlähmende Wirkung kann z.B. durch Alkohol, Benzos usw. verstärkt werden.

Konsumiere Opium nicht zum "Runterkommen" von anderen Substanzen. Der Organismus wird dabei zusätzlich belastet.

Mach Konsumpausen. So kann sich Dein Körper erholen.

Konsumiere nicht allein. Ein/Eine FreundIn kann bei eintretenden gesundheitlichen Schwierigkeiten Hilfe leisten.

Wähle risikoarme Konsumformen, wie Opiumessen/-trinken. Das Injizieren von Opium ist mit zusätzlichen Risiken behaftet (Abszesse, Infektionen...).

Zu "Safer Use" gehört auch "Safer Sex"!

Bedenke, dass die im Schlafmohn vorkommenden Alkaloide in den meisten Ländern illegal sind und nur mit Spezialrezepten verschrieben werden dürfen. Opium unterliegt in fast allen Ländern dem Betäubungmittelgesetz. Nur in Indien und Pakistan ist unseres Wissens Opium noch verkehrsfähig. (weiteres zu Heroin-Safer Use siehe Heroin-Substanzinfo)

Alles Gute
Dein Dr.-Frühling-Team
 

Die Informationen in unserer Antwort sind keine Anleitung oder Motivierung zum Drogenkonsum! Aufgeführte Substanzen können dem BtMG [Betäubungsmittelgesetz] unterliegen. Besitz, Erwerb und Handel damit sind strafbar! Wenn die Stoffe frei verfügbar sind, heißt das nicht, dass ihr Gebrauch ungefährlich wäre. Dieser Text wurde nach bestem Wissen und Gewissen verfasst. Dennoch können Irrtümer nicht ausgeschlossen werden. Die Drug Scouts übernehmen keine Haftung für Schäden, die durch irgendeine Art der Nutzung der Informationen dieses Textes entstehen.

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